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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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schraubte die Flasche auf und schnupperte daran. Das Zeug roch so, wie ich mir vorstellte, wie Joshua riechen würde, wenn er zu lange in der Sonne gelegen hatte. »Sehr intensiv. Wie hat man Ihnen die Pheromone abgezapft, wenn ich fragen darf?«
    »Sie haben mich auf ein Laufband gestellt und meinen Schweiß eingesammelt.«
    »Klingt, als hätte es großen Spaß gemacht.«
    Elliot zuckte mit den Schultern. »Es war gar nicht so schlimm. Ich durfte mir Filme ansehen, während ich trainiert habe. Hören Sie, ich finde, wir sollten uns mit anderen Leuten treffen.«
    »Was?«
    »Ich finde, wir sollten uns mit anderen Leuten treffen«, wiederholte Elliot.
    »Elliot, wir sind kein Paar«, sagte ich und schraubte die Parfümflasche wieder zu, um sie dann auf einen Tisch zu stellen. »Mann, wir hatten nicht mal eine Affäre miteinander.«
    »Sie wissen genau, was ich meine. In letzter Zeit habe ich viel über meine Zukunft nachgedacht, und ich würde gern meine Möglichkeiten ausloten, wie man so sagt. Mal sehen, was ich sonst noch machen könnte. Tom, Sie wissen, dass im Moment viele Gerüchte über Sie in Umlauf sind.«
    »Wunderbar!«, sagte ich und ließ mich auf einen Stuhl fallen. »Die einzige Woche, in der jeder The Biz liest, ist die Woche, in der ich auf dem Cover zu sehen bin.«
    »The Biz?«, fragte Elliot.
    »Ja, Elliot«, sagte ich. »Die Zeitschrift, in der Sie von all diesen Gerüchten gelesen haben.«
    »Ich habe nichts darüber gelesen. Das meiste habe ich von Ben gehört.«
    Ich setzte mich auf. »Von wem?«
    »Ben«, sagte Elliot.
    »Ben Fleck?«
    »Ja«, sagte Elliot. »Sie kennen ihn?«
    »Ich glaube es einfach nicht«, sagte ich. »Ben Fleck ist ein verdammter Rosinenpicker!«
    »Er sagte, dass Sie in letzter Zeit zu viel Stress hatten«, erklärte Elliot. »Dass Sie all Ihre Klienten an andere Agenten abgegeben haben, weil Sie nicht mehr klarkommen. Also dachte ich mir, wenn Sie sowieso schon dabei sind, sollte ich vielleicht versuchen, in der Agentur zu bleiben, wo man mich kennt.«
    »Elliot«, sagte ich. »Ich habe keinen Stress. Ich komme bestens klar. Und ich will Sie weiterhin als Agent betreuen.
    Schauen Sie sich an, was Sie erreicht haben, Elliot. Sie sind gut im Geschäft. Was bedeutet, dass ich Sie gut ins Geschäft gebracht habe. Das sollten Sie nicht einfach wegwerfen, nur weil Ben Fleck Sie anruft und Ihnen erzählt, dass ich unter Stress leide. Sie kennen Ben nicht mal, Elliot. Er ist ein unfähiger Agent. Glauben Sie mir dieses Mal, wenn ich Ihnen so etwas sage.«
    »Klar.« Wieder zuckte Elliot mit den Schultern. »Jedenfalls sagt er, dass er mir eine Filmrolle besorgen kann, dass ich bereit für das große Kino bin.«
    »Natürlich sagt er so etwas zu Ihnen, Elliot. Weil er genau weiß, was Sie wollen. Weil es das ist, was alle wollen.«
    »Was meinen Sie? Finden Sie, dass ich für Kinorollen bereit bin?«
    »Sicher, für manche schon«, sagte ich und schrieb mein Vorhaben ab, ihn noch für eine Season nur im Fernsehen auftreten zu lassen. »Aber Sie müssen Ihre Grundlagen weiter ausbauen. Wissen Sie noch, was ich Ihnen über David Caruso gesagt habe? Er ist zu früh vom Fernsehen abgesprungen. Er landete zwei Flops, und dann dauerte es zehn Jahre, bis er CSI Miami machen konnte.«
    »Hm-hmh«, machte Elliot. »Ich weiß, dass Sie mich nicht für einen Superwissenschaftler halten, Tom, aber ich bin auch nicht völlig blöd. Ich bin jetzt zweiunddreißig. Ich verdiene nur 50.000 Dollar pro Episode. Ich habe einen Vertrag über vier weitere Staffeln. Was bringt mir das ein?«
    »Insgesamt fünf Millionen Dollar?«
    »So viel kann ich mit nur einem einzigen Film machen«, sagte Elliot. »Der Spitzenverdienst beim Film liegt bei zweiunddreißig. Ich muss jetzt aktiv werden. Ben ist bereit, mich dabei zu unterstützen, und ich glaube, ich sollte ein solches Angebot nicht ausschlagen. Sie haben Recht – das ist genau das, was ich will. Tut mir leid, Tom.«
    Es klopfte an der Tür. »Wir sind so weit, Elliot«, rief Don von draußen. »Legen Sie den Mensa-Test weg und kommen Sie zum Set.«
    »Elliot«, sagte ich. »Bitte denken Sie noch einmal gründlich darüber nach. Treffen Sie keine überstürzten Entscheidungen.«
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte Elliot. »Ich hoffe, Sie sind mir nicht böse, Tom. Hier geht es nur ums Geschäft.«
    Jetzt war ich mit einem Schulterzucken an der Reihe. Ich ahnte, worauf diese Sache hinauslief. »Klar, Elliot. Kein Problem.«
    »Toll«, sagte er und

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