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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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vorsichtig das Blut aus seinem zerschlagenen Gesicht wischten.
    »Feige Bande!« sagte Ellen. Dr. Forster hatte eine solche Stimme von ihr noch nicht gehört. Sie hob Cliffs Kopf in ihren Schoß. Rita riß ihm gleichzeitig das Hemd von der Brust und begann sein Herz zu massieren. Dann rannte sie zu den Wasserkanistern, schüttete den Inhalt eines ganzen Behälters über das zerrissene Hemd und kühlte damit Cliffs Kopf und Oberkörper.
    »Es war nötig!« keuchte Dr. Forster. »Ellen, es gibt eine Grenze der Duldsamkeit.«
    »Sprechen Sie mich nicht an!« schrie sie zurück. »Es ist schlimm genug, Ihren Anblick ertragen zu müssen!«
    »Ellen!« Er riß sie vom Boden hoch, sie schlug ihm ins Gesicht und gebärdete sich wie eine verrückte Katze. Dr. Forster umklammerte ihre Arme und preßte sie an ihren Körper. Sie versuchte, ihn mit den Knien zu stoßen, aber es gelang ihr nicht. »Wo ist Ihre Vernunft geblieben?« schrie er sie an. »Sehen Sie denn nicht, daß es diesem Kerl völlig gleichgültig ist, ob wir alle draufgehen? Weiß der Teufel, was ihn zu den Jumas treibt! Er würde keinen Schritt langsamer gehen, wenn hinter ihm einer nach dem anderen verreckt!«
    »Ihr haßt ihn, weil er stärker ist als ihr! Weil er euch allen überlegen ist!« schrie Rita. Sie küßte Cliffs zerschlagenes Gesicht und wischte ihm immer wieder das aus der Nase rinnende Blut weg. Ellen beobachtete es mit zusammengezogenen Brauen. Ihr Atem wurde hastiger, fast hysterisch. Cliff lag noch immer regungslos, aber es war klar, daß er bei weitem nicht so zusammengeschlagen war, daß er sich nicht mehr rühren konnte. Er ruhte sich aus, er sammelte Kraft. Er hatte Zeit. Vor ihm lagen dreihundert Kilometer dichten, feindlichen Urwaldes, und neben sich würde er sechs Männer haben, die nur darauf lauerten, ihn loszuwerden.
    Schöne Aussichten, dachte er. Man kann gemütlicher wandern. Das kann Mr. Hodkins in Washington gar nicht bezahlen. Sie machen es sich überhaupt einfach im Hauptquartier; legen Flugbilder auf den Tisch, zeigen auf ein Gebiet im Urwald, wo angeblich noch nie ein Mensch gewesen ist, und sagen: »Cliff, das ist eine Aufgabe für Sie. Gehen Sie da mal hin! Muß ein verdammt interessantes Projekt sein. Sieht zwar alles aus wie dichter Wald, aber auf Bild Nr. 19 blinkt etwas. Der Ohrring einer Indiofrau ist's nicht – sie müßte dann schon Ohren wie ein Scheunentor haben. Was hältst du davon, Cliff? Kleiner Trip durchs Orchideenland. Im übrigen sollen die Weiber dort Klasse sein. Mischlingsmädchen. Nimm ein paar Schachteln Hormone mit …«
    Cliff Haller hob den Kopf und setzte sich dann auf. Er zeigte auf Dr. Forster und nickte.
    »Er hat recht, der Junge. Mir ist es völlig gleichgültig, ob ihr auf der Strecke bleibt. Ellen, Rita und ich … wir jedenfalls kommen zu den Jumas. Ich gehe darauf jede Wette ein.«
    Er stand auf, stützte sich auf Rita und Ellen und wippte etwas in den Knien, begann dann zu tänzeln wie ein Boxer, der sich warm läuft, und atmete ein paarmal tief durch. Dann war er wieder fit und gab Rita und Ellen einen Kuß auf die Wange.
    »Danke, Girls! Der gute Cliff ist wieder okay. Und die tapferen Gentlemen können mir jetzt den Buckel herunterrutschen – es geht weiter. Ellen – können Sie zwanzig Pfund tragen?«
    »Natürlich, Cliff.«
    »Rita, du bist ein starkes Mädchen. Nimm dir den gelben Sack.« Er wuchtete sein Gepäck auf die Schulter, hängte sich ein Gewehr um den Hals, nahm eine Machete und winkte. »Ein paar Kilometer schaffen wir noch, Girls! Beißt die schönen Zähnchen aufeinander!«
    Er ging voraus, suchte sich einen Weg durch das Lianengewirr, hieb mit der Machete einen Pfad in die grüne Wand und stampfte davon, ein Koloß aus Muskeln und Energie.
    Ellen Donhoven warf ihr Gepäck auf die Schulter. Als Dr. Forster ihr dabei helfen wollte, gab sie ihm einen Stoß vor die Brust.
    »Fassen Sie mich nicht an!« schrie sie. Ihr Gesicht verzerrte sich.
    »Sie sind wie Verrückte!« sagte Fernando Paz, als Cliff mit den beiden Mädchen im Urwald verschwunden war. »Wenn der Kerl eine Frau ansieht, ist das wie Rauschgift. Verdammt noch mal, sollen wir wirklich zurückfahren und sie allein ziehen lassen? So idiotisch es ist, aber ich bringe das nicht fertig.«
    »Los! Gehen wir!« Cascal belud sich ächzend mit seinem Gepäck. Für ihn gab es jetzt kein Zurück mehr. Nach hundert Kilometern kam die Gefahrenzone. Dann mußte etwas geschehen, dann mußte die Expedition

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