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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Feuerchen! Und dann spielt er tote Fliege und verschwindet monatelang.« Carpenter nahm die kleinen Filme, holte aus dem Schrank eine Blechbüchse, auf der ›Die gute Marmelade von Gonzales‹ stand und warf die wertvollen Rollen hinein. Cliff Haller grinste.
    »Ellen, sieh dir ihn an. Bilder, die die Sicherheit für 200 Millionen Amerikaner bedeuten, steckt er in eine Marmeladenbüchse! Und er behauptet, ich sei verrückt.«
    »Mir scheint, alle von eurer Sorte sind so«, sagte Ellen. »Aber, Mr. Carpenter, zu Ihrer Beruhigung: Ich habe mich daran gewöhnt. Ich würde gähnen und vor Langeweile umfallen, wenn Cliff plötzlich anders würde. Ich liebe ihn.«
    »Darauf trinken wir einen.« Bob Carpenter klatschte in die Hände. »Ich habe Zeit bis drei Uhr. Dann muß ich einen Großvater begraben. Kinder, ihr wißt nicht, wie ich mich freue, daß Cliff aus diesem Mistwald wieder herausgekommen ist.«
    Um drei Uhr nachmittags begleiteten sie Carpenter bis zu seinem schwarzen, mit silbernen Palmenblättern geschmückten Leichenwagen. Cliff hatte zuviel Whisky getrunken, er schwankte leicht und stützte sich auf Ellen. Er war so glücklich, wieder in der normalen Welt zu sein, daß er wie ein kleiner Junge lauter dummes Zeug anstellte. Carpenter blinzelte Ellen zu.
    »Bringen Sie Cliff ins Bett«, sagte er leise zu ihr. »Seine Euphorie kann leicht gefährlich werden. Morgen ist alles anders. Cascal ist in Manaus …«
    »Himmel noch mal!« Ellen zuckte hoch. »Und er hat, bevor wir zu Ihnen gingen, General Aguria angerufen.«
    »Dieser Supermann!« schrie Carpenter. Er wandte sich an Cliff und riß den hin und her Taumelnden zu sich herum. »Mußte das sein, Cliff?! Willst du die Meute wieder auf dich hetzen?«
    »Ja.« Haller nickte mehrmals. »Es lenkt sie von den Filmen ab. Bob … sorge dafür, daß sie sicher nach Washington kommen. Mit Cascal werde ich allein fertig.«
    »Ist er nicht ein Held?« sagte Carpenter bitter. »Ellen, wenn Sie ihn wirklich heiraten wollen, sorgen Sie dafür, daß er bald aus dem Verkehr gezogen wird. Sie werden sonst wenig Freude an Ihrem Honigmond haben …«
    ***
    General Aguria hatte bereits mit Rio, dem Generalkommando und der Abwehr telefoniert, als Cascal in der Kommandantur erschien.
    Aguria begrüßte Cascal mit schiefem Lächeln.
    »Cliff Haller ist also in Manaus«, sagte Aguria, als Cascal sich gesetzt hatte und eine Zigarette ansteckte. »Die Filme hat er los. Cascal, ich weiß, was Sie einwenden wollen, aber dieses Mal glaube ich Cliff! Er war am Telefon so sicher. Das ist kein Bluff! Wir haben das Rennen verloren.«
    »Was bedeuten Filme, General?« Cascal lächelte seinem Zigarettenrauch nach. »In jedem Trickfilm-Atelier kann man eine Raketenbasis aufbauen. Dann sind die Raketen so lang wie ein kleiner Finger, auf dem Filmbild aber hochhausgroß. Wenn uns die Amerikaner die Bilder zeigen, werden wir lachen und ihnen unterstellen, daß die Firma Walt Disney gut gearbeitet hat. Gefährlich ist nur und immer noch Cliff Haller. Er weiß, wie es dort aussieht, er ist Augenzeuge! Cliff in Verbindung mit den Filmen ist tödlich für uns …, die Filme allein sind lächerlich.«
    Aguria starrte Cascal nachdenklich an. Das Arbeiten seiner Gedanken las man in seinen Augen.
    »Sie meinen also, Cascal …?«
    »Ja, ich meine, daß wir Cliff liquidieren müssen.«
    »Wissen Sie, was das nach sich zieht? Jetzt ist alles alarmiert …, von Washington bis zur Botschaft, vom Pentagon bis zu den Spezialeinheiten. Wenn wir Cliff jetzt angreifen, gibt es keine Ausrede mehr!«
    »General, es wird immer und ewig, zu allen Zeiten und in allen Situationen Unfälle geben.«
    »Auch einen Unfall glaubt uns keiner mehr. Cliff steht da im Glorienschein seines Erfolges. An so etwas macht sich kein Unfall heran.«
    »Und wenn der Unfall zu Ellen kommt?«
    »Die deutsche Ärztin? Was soll denn das?«
    »Cliff ist ihr Geliebter. Wenn wir Ellen töten, treffen wir Cliff mitten ins Herz!«
    »Sie sind ein Satan, Cascal!«
    »Ich denke nur nüchtern, General.« Cascal lächelte versonnen. »Es ist der logischste Weg: Wir werden Ellen Donhoven durch einen Unfall ausschalten. Ein Unfall, bei dem Cliff merkt, daß er gestellt war. Was wird Cliff tun? Wie reagiert ein Verliebter? Er wird auf Rache sinnen und aus der Reserve kommen. Er wird sich genauso benehmen, daß wir in Notwehr gehandelt haben, wenn das Wild erlegt ist! Wir werden beweisen können: Freunde, angefangen hat er. Wir haben uns nur

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