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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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eingehen, ist ebenfalls selbstverständlich, denn wo geboren wird, wird auch gestorben, und Hinterbliebene gibt es immer eine ganze Menge.
    Bob Carpenter staunte nicht schlecht, als an diesem Tag ein Mann und eine zierliche Frau mit langen blonden Haaren sein Geschäft betraten und sich nicht sofort um die in Reih und Glied nach Preisgruppen aufgestellten Särge kümmerten, sondern sich unauffällig umsahen, die Ladentür von innen schlossen und das seitlich der Tür baumelnde Schild: ›Vorübergehend geschlossen‹ an die Scheibe hängten. Auch das kam öfter bei Callao vor, wenn er einige Beerdigungen hintereinander hatte und seinen Laden schließen mußte. Die Leute in Manaus spotteten dann immer: ›Unsere Doctores haben mal wieder fleißig gearbeitet.‹
    »Nanu!« sagte Carpenter an der Tür seines rückwärts liegenden Büros. »Ist es schon zwölf Uhr mittags?«
    »Fünf nach zwölf!« Cliff Haller nahm den großen Strohhut vom Kopf. »Mach den Mund zu … du siehst in dieser Haltung nicht gerade sexy aus!«
    »Cliff!« stammelte Carpenter. »Mein Gott, Cliff, du bist es!« Er rannte auf Haller zu, umarmte ihn und drückte ihn an sich. Er war genauso groß wie Cliff, nur etwas schlanker und seiner Stellung gemäß eleganter mit seinem weißen Hemd und seinem mittelblauen Anzug. »Cliff, ich begrabe Tote, aber ich bin nicht zuständig für Wiederauferstehungen! Die nächste Kirche mit Pfarrer, die Wunder annehmen, ist drei Straßen weiter. Sankt Josephus!«
    Cliff lachte dröhnend, schob Carpenter weg und drehte sich zu Ellen um. »Das sind meine Freunde«, rief er. »Verdammt, ich fühle mich wieder wie zu Hause.« Er zog Ellen an der Hand zu Carpenter und nickte ihm zu. »Bob, zieh kein schiefes Gesicht, sondern sei lieb und brav, wenn du ohne blaues Auge den Sonntag erleben willst: Das hier ist die zukünftige Mrs. Haller.«
    »Ich platze vor Begeisterung.« Carpenter gab Ellen die Hand. »Willkommen, Lady, in unserem Kreise. Wachsen noch mehr solch herrliche Orchideen im Urwald wie Sie?«
    »Stop!« Cliff legte Carpenter die Hand flach auf den Mund. »Ellen ist Ärztin. Dr. Ellen Donhoven. Ich habe ihre Expedition aufgelesen, als sie drauf und dran war, den Intrigen eines Mistviehs vom brasilianischen Geheimdienst geopfert zu werden.«
    »Cascal!?«
    »Du kennst ihn?«
    »Seit deinem Verschwinden habe ich von der Zentrale alle Unterlagen bekommen.« Carpenter grinste breit. »Weißt du, daß du offiziell seit vier Wochen tot bist? Man hat dir post mortem sogar einen Verdienstorden verliehen. Wie ich den Alten in Washington kenne, wirst du ihn wieder zurückgeben müssen. Nur wenn unsereiner ins Gras gebissen hat, weiß man da oben, was für Kerle wir waren.«
    »Kommt ins Büro«, sagte Carpenter. Er ging voraus, zapfte aus einem eisgekühlten Trinkbehälter Orangensaft ab und schob die Gläser Cliff und Ellen über den Tisch. Es war für sie ein ungewohntes, herrliches Gefühl, wieder in einem Sessel zu sitzen. »Ich werde gleich der Zentrale durchgeben, daß Cliff Haller bei mir ist und gefragt hat, ob seine Beförderung zum Oberstleutnant eingetroffen ist. Wenn nicht, will er wieder in den Urwald.«
    »Stop!« Cliff hob die Hand. Er nestelte seinen Lederbeutel aus dem Hemd und öffnete ihn. Zwei tropenverpackte, kleine Filmrollen legte er auf den Tisch. Carpenter sah sie mit hochgezogenen Brauen an. »Das muß sofort an die Zentrale, Bob.«
    »Fotos von Ameisenbären?«
    »Fotos, alter Junge, die unsere Politiker für ein Jahr kreiseln lassen. Das sind die heißesten Bilder der letzten Jahre.«
    »Darum also die Jagd auf dich! General Aguria hat die ganze Garnison auf Trab gebracht, bis es hieß, du seist im Wald umgekommen. Die Leute in Rio und die Zentrale fragten dauernd an, was denn um Gottes willen los sei. Wie kann ich das wissen, fragte ich zurück. Aber wir alle ahnten, daß du einen dicken Hund in der Pfanne hast. Was ist's?«
    »Raketenbasen mitten im Urwald. Richtung: USA!«
    Carpenter riß die Augen auf. »Du bist verrückt, Cliff.«
    »Auf den Filmen ist die Wahrheit, Bob! Ich habe zwei Raketenrampen gesprengt … als Visitenkarte, daß ich dort war.«
    »Ist das nicht typisch?« Carpenter sah Ellen tadelnd an. »Ellen steigen Sie aus, noch heute, heiraten Sie ihn nie, diesen Irren! Sie haben keine Minute Ruhe in Ihrem Leben! Jeder schleicht sich in einem solchen Fall beim Gegner ein und verduftet wieder wie ein Windhauch … aber was macht er?! Er gibt seine Visitenkarte ab. Macht ein

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