Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)
wie „Greta Garbo“. Die Reporterin hat Agnetha beim Spaziergang getroffen und abgelichtet. Als sie mit ihr sprechen wollte, habe Agnetha gerufen: „Lassen Sie mich in Ruhe!“ und sei weggelaufen.
In dem Jahr hat in London das Musical „Mamma Mia!“ Premiere. Es markiert Björns Rückkehr ins Showgeschäft, wenn auch nur als Produzent und Organisator. Das Musical ist eine Sammlung von ABBA-Hits, die im Rahmen einer losen Handlung vorgebracht werden und die Welt daran erinnern, was für eine großartige Band ABBA eigentlich war. Es treibt auch die Plattenverkäufe an, wovon Agnetha neben Benny am meisten profitiert, da beide noch im Besitz ihrer Urheberrechte sind. Trotzdem hat Agnetha für das Musical kein Interesse. Angeblich soll es an ihrer Flugangst liegen, dass sie die erste Premiere nicht besucht.
Catherine Johnson damals, die Autorin von „Mamma Mia!“: „Es ist schade, dass Agnetha das Musical noch nicht gesehen hat. Ich weiß sehr wohl, dass das mit dem Aufstand zu tun hat, der immer entsteht, wenn sie sich irgendwo zeigt. Sie ist eine mysteriöse Ikone geworden, und irgendwie kommt sie damit zurecht. Benny und Björn haben es da leichter: Wenn die beiden in Stockholm über die Straße laufen, wird niemand hysterisch und ruft: Oh mein Gott, da sind ABBA! Sie sind einfach zwei Männer, die ihren täglichen Beschäftigungen nachgehen. Was Agnetha angeht: Ich glaube nicht, dass sie eine Einsiedlerin ist. Aber sie hat wohl tatsächlich die Nase voll von all dem Rummel um ihre Person.
Björn gibt sich 1999 bei der Premiere in London verständnisvoll: „Es geht ihr gut, und ich respektiere ihre Entscheidung, nichts mit dem Musical zu tun haben zu wollen. Sie hält eben Distanz. Sie hätte aber auch keinen Grund, öffentlich in Erscheinung zu treten. Ich selbst mache jetzt Promotion, weil ich einen Anlass dazu habe: Ich will gerne etwas erzählen über Mamma Mia! Aber nach der Premiere werde ich mich auch wieder zurückziehen. Unsere Privat-sphäre ist uns allen sehr wichtig.“
In dieser Hinsicht ist der 5. April 2000 für ABBA und die Beziehungen in der Band heilsam. Agnetha feiert ihren fünfzigsten Geburtstag im Pica Pica Restaurant in Stockholm, gemeinsam mit 50 Freunden, darunter auch Björn und Benny mit ihren Frauen. Agnetha trägt ein enges schwarzes Kleid mit Flitter. Björn und Benny machen Musik, und Agnethas Kinder führen ein kleines Theaterstück auf. Frida ist nicht da, und das Tagesgespräch ist, ob sie überhaupt eingeladen worden ist. Zu den Nichteingeladenen zählt auch Bruce Gaitsch. Hingegen befindet sich Gunnar Hellström, mit dem Agnetha den Film Raskenstam gedreht hat, unter den Gästen, und Agnetha schenkt ihm ihren letzten Tanz um 4 Uhr morgens, eine Rumba, bevor sie die Party verlässt.
Der 22 Jahre ältere Regisseur hat seit 1994, als er das TV-Movie „Zorn“ drehte, keine Arbeit mehr gemacht und befindet sich im Ruhestand. Er ist wieder nach Schweden gezogen und lebt auf einer Insel bei Stockholm. Als er am 28. November 2001 stirbt, verliert Agnetha einen guten Freund.
Gunnar kurz nach der Geburtstagsfeier: „Agnetha und ich sehen uns gelegentlich, und wir telefonieren oft. Manchmal gehen wir zusammen ins Theater. Deshalb hat es mir auch sehr gut auf ihrer Geburtstagsfeier gefallen, genauso wie meinem Sohn. Wir saßen alle an verschiedenen Tischen, und das Essen war herrlich. Ich saß neben Björn und habe mich gut mit ihm unterhalten. Ich habe auch mit Agnethas Tochter Linda gesprochen. Sie ist an der Schauspielschule.“
Little Gerhard: „Ich habe keine Einladung von ihr bekommen. Agnetha hat Michael Tretow gesagt, wenn ich wissen wolle, wie es ihr geht, solle ich besser ihn fragen. Also bekam ich auch keine Einladung zu ihrer Geburtstagsfeier. Agnetha weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Sie kämpft ganz für sich alleine, und wenn dann jemand mit einer guten Idee zu ihr kommt, sagt sie: Na und?“
Der Stalker
In den Tagen vor ihrem 50. Geburtstag steht in den Zeitungen, dass sich Agnetha wegen eines Stalkers an die Polizei wenden musste. Ein gewisser Gert van der Graaf, ein niederländischer Hubstaplerfahrer und ABBA-Fan, soll ihr schon hunderte Briefe innerhalb von drei Jahren geschrieben haben.
Agnetha zur Polizei: „Er ruft mich dreimal am Tag an und folgt mir überall hin, wohin ich gehe. Manchmal fährt er mir mit dem Auto nach. An anderen Tagen wartet er irgendwo auf mich, wenn ich einen Spaziergang mache. Mein Leben ist
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