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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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ich tue.“
    Für einen Großteil der ABBA-Crew ist das Unterwegssein allerdings eher eine Belastung. Wahrscheinlich hat es in der Geschichte des Pop noch nie ein so großes Team gegeben, das vor allem im Studio arbeiten wollte und Konzertreisen deshalb so stark verabscheut hat. Auch Michael B. „Micke“ Tretow, der Toningenieur, ist mit von der Partie, um einen guten Sound auf der Bühne zu garantieren.
    Tretow: „Wenn man im Hilton in Hannover, Frankfurt und dann in München abgestiegen ist, kommt da nur ein Wirrwarr an Hiltons zusammen. Ich kann mich nur an zwei Dinge erinnern. In einem Hotel gab es eine automatische Frühstücksmaschine. Man warf drei Münzen ein und dann kamen Löskaffee und ein Würstchen aus der Wand heraus. Und dann war da in einem Konzert ein deutscher Familienvater, der auf die Bühne zukam und Lauter! Lauter! schrie, während er eine Bewegung mit der Hand machte, als wollte er etwas hochpumpen. Es war schrecklich.“
    Das Publikum und die Presse sind nicht besonders beeindruckt von der schwedischen Band, die den Song Contest gewonnen hat. Die Kritik, dass die Bühnenshow hinter ihren Videos zurückbleibt, die sie im Fernsehen bekannt gemacht haben, werden ABBA öfters hören. Und im Grunde genommen sind sie selbst daran schuld. Außer Frida hat keiner Spaß bei der Tournee, und deshalb bleibt sie auch eine halbe Sache.
    Die Stadthalle in Wien ist für 5600 Zuschauer gemacht, aber es sind überhaupt nur 1200 Menschen gekommen, und das, weil es viele Freikarten gab. In der Presse heißt es zu dem Konzert: „Musikalisch gesprochen rockte die Show immer wieder mal, aber das Publikum reagierte apathisch. Die Menschen saßen da und rührten sich nicht. Der einzige Grund, warum die Leute dann überhaupt eine Zugabe wollten, war, weil sie die ganze Zeit auf Waterloo gewartet hatten. Und das Lied bekamen sie dann auch.“
    Als ABBA nach 13 Tagen enttäuscht nach Schweden zurückkehren, lässt sich nicht länger verbergen, dass sie als Konzertband vorerst einmal versagt haben. Das ist einerseits schlecht für das Selbstwertgefühl. Vor allem aber ist es eine Katastrophe für ihre Einkünfte. Denn die Tournee wird zur Gänze von ABBA selbst finanziert. Wenn sie Erfolg haben, können sie deshalb auch reich werden. Ein Scheitern hinge-gen weckt vor allem bei Benny Erinnerungen an schlimme Zeiten. Deshalb kreisen alle um die quälende Frage: Was ist schief gelaufen? An den Songs kann es nicht liegen. Sie kommen immer wieder gut an und sind sicherlich besser als vieles andere, was man sonst so auf einer Bühne präsentiert bekommt. Ist es das Spaßimage? Aber wenn das so sein sollte, warum haben ABBA dann überhaupt den Song-Contest gewonnen? Vielleicht war die Organisation schlecht. Hier fällt der Blick auf Hansi Schwarz, der so freundlich war, als Tourmanager mitzufahren. Er eignet sich gut als Bauernopfer. Hansi hat jede Menge Freikarten verschenkt und damit die Einkünfte gemindert. Hansi ist als Bandleader der „Hootenany Singers“ ein langjähriger Freund von Björn, der ihm jetzt verklickern muss, dass er zukünftig nicht mehr zum Team ABBA gehören wird.
    Über die Feiertage lecken ABBA die Wunden. Agnetha und Björn verbringen mit Linda zusammen die ersten Weihnachten. Für Agnetha ist es ein großes Anliegen, dass zu Weihnachten Ruhe einkehrt und dass man am Heiligen Abend traditionell isst, unter dem Christbaum Lieder singt und Geschenke verteilt. Sie liebt Weihnachten und die ganzen Familienaktivitäten um dieses Fest herum. Björn ist in diesem Jahr aber nicht so recht in Feierstimmung. Es gibt dauernde Telefonate mit Stig und anderen und letztendlich kommt dann die Entscheidung, den zweiten Teil der Tournee einfach abzusagen. Der sollte ABBA nach den Feiertagen nach England führen, doch das Management bekommt von den Veranstaltern dort die Rückmeldung, dass der Zuspruch an den Konzertkassen sehr schlecht ist und dass es vielleicht besser wäre, überhaupt auf die Konzerte zu verzichten, wenn man finanziell mit einem blauen Auge aussteigen möchte. Björn und die anderen sind sehr niedergeschlagen, als sie das hören. Agnetha aber freut sich über die unverhoffte Zeit mit Linda. Wenn es nach ihr gehen würde, könnten sie sich überhaupt auch darauf beschränken, im Studio ihre Singles zu machen, die ja schließlich bei den Fans auch ankommen, anstatt dem Erfolg nachzulaufen.
     
    Diese Denkweise macht Agnetha bei den anderen unbeliebt. Björn erklärt ihr, dass sie alle vier an der

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