Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Büroinnere. Kopfschüttelnd und Selbstgespräche führend verließ er das langgestreckte Haus.
    Davor stand sein Wagen. Der Fahrer hielt ihm die Tür auf. Sir James stieg ein und ließ sich davon kutschieren.
    »Der hat's gut«, murmelte Tiggy, setzte sich und schraubte den Verschluss der Thermosflasche auf. Seine Frau hatte ihm Lindenblütentee gemacht, den er so gerne trank. Zudem sollte er auch sehr gesund sein. In den Verschluss, der gleichzeitig auch als Becher diente, kippte er den Tee und trank ihn in kleinen Schlucken. Wenn die heutigen Trainingsstunden vorbei waren, und das konnte Nachmittag werden, musste er noch aufräumen und auch die Putzfrauen überwachen, die bald eintreffen würden. Die Frauen versuchten sehr oft, sich vor der Arbeit zu drücken. Tiggy achtete stets mit Argusaugen darauf, dass sie das nicht taten. Deshalb nannten die Frauen ihn Sklaventreiber. Tiggy störte sich nicht daran. Wenn ihm jemand einen Job übertrug, gab es bei ihm keine Kompromisse.
    Er wollte schon die hausgemachte Sülze auspacken, als sich das Telefon meldete. Tiggy nahm die Hand aus der Tasche und legte sie auf den Hörer.
    Mit dem üblichen Spruch meldete er sich, doch der Anrufer ließ ihn nicht ausreden. Er bat darum, John Sinclair sprechen zu können. »Und bitte, holen Sie ihn sofort.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Inspektor Suko.«
    Tiggy nickte heftig. »Natürlich, Sir. Ich werde Mr. Sinclair benachrichtigen. Er müsste bereits unter der Dusche stehen…«
    »Das ist mir egal. Und wenn Sie ihn aus dem Bett einer Frau holen, Meister.«
    Tiggy war entrüstet. »Sir, so etwas gibt es bei uns nicht.« Kopfschüttelnd stand er auf, verließ das Büro und schritt den langen Gang durch, an dem auch die Duschräume lagen. Nichtsahnend stieß er die Tür nach innen und wollte den Namen des Oberinspektors rufen. Dem Zeitplan nach musste er sich einfach in diesem Raum aufhalten. Was dann folgte, war unbeschreiblich schlimm. Tiggy erlebte die nächsten Szenen, als würde er außerhalb stehen und dennoch die Hauptperson in einem Killerstück sein.
    Er sah John Sinclair! Über dessen Körper waren die Wellen des kleinen Pools zusammengeschlagen, und der Geisterjäger sank wie ein Toter dem Grund des Beckens entgegen.
    Tiggy verstand es nicht. Er ging einen Schritt, und gleichzeitig verengte sich das Blickfeld. Plötzlich sah er Sinclair nicht mehr, sondern den Gegenstand, der zwischen Wasserfläche und Decke schwebte. Ein Messer. Und eine geisterhaft erscheinende Hand, die sich um den Griff der Klinge geklammert hatte. Sie wies auf die Wasserfläche, doch im nächsten Moment drehte sie sich herum und zeigte plötzlich auf ihn. Tiggy zog die Lippen breit, als wollte er lächeln. Das wurde nicht einmal ein verzerrtes Grinsen, denn die Angst sprang ihn an und stahl sich in seine Augen. Im nächsten Moment veränderte sie sich zu einer grenzenlosen Panik und Todesfurcht.
    Das Messer zielte auf ihn. »Neiiinnn…« Tiggy brüllte. Sein letzter Schrei hallte als Echo durch die Schwimmhalle, dann spürte er noch einen dumpfen Schlag in Herzhöhe und zudem den wahnsinnigen, kam zu beschreibenden Schmerz, der seinen Brustkasten durchtobte. Dass er noch zwei torkelnde, reflexhafte Schritte vorging, bekam er nicht mehr mit. Etwas zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt zu Boden. Als er aufschlug, war er schon tot…
    ***
    Und ich sank nach unten!
    Ich wäre nicht der erste gewesen, den es in einem Pool erwischt hätte. Es gab genügend Menschen, die darin ertrunken sind, und mich hatte es verdammt hart erwischt. Ich war gelähmt. Diese unheimliche Magie hatte es tatsächlich geschafft, meine körperlichen Reaktionen auf Null zu reduzieren, trotzdem bekam ich mit, was sich um mich tat. Ich sah die gläsern wirkende Wasserwand, das grünliche Schimmern und wusste nicht einmal, ob ich den Mund geschlossen hielt. Ich bekam Kontakt. Im Rücken spürte ich die glatten Fliesen, und das war der Moment, in dem die Lähmung wich.
    Wieder war ich voll da und wusste genau, was ich zu tun hatte. Das Messer musste ausgeschaltet werden.
    Mit einer gemeinsamen Bewegung von Armen und Beinen stieß ich mich ab, kam hoch und tauchte auf. Das nasse Haar schüttelte ich mir aus der Stirn, drehte den Kopf nach rechts und sah an der Tür den Umriss eines Menschen, der zwei Schritte nach vorn torkelte, bevor er zu Boden fiel. Im letzten Augenblick hatte ich noch das Messer erkannt, das in seiner Brust steckte, dann blieb der Mann auf dem Bauch liegen. Ich stand

Weitere Kostenlose Bücher