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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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plötzlich etwas am Arm und zog sie ruckartig hinter einen Baumstamm. Jemand presste seine Hand auf ihren Mund, so dass sie nicht schreien konnte. Sie versuchte um sich zu schlagen, wobei ihre kalten Finger schmerzten, wenn sie gegen die Arme stießen, die sie festhielten. Doch dann hörte sie eine vertraute Stimme.
    »Aina, ich bin es!«
    Sie griff in die Dunkelheit und umfasste sein Gesicht. Und als sie dann seine Augen sah, wie sie pechschwarz im Mondlicht funkelten, fiel sie ihm sofort in die Arme. »Rece!«, hauchte sie. »Oh Gott, ich habe solche Angst gehabt.«
    Er drückte sie an sich. »Schhh«, machte er. »Sie sind ganz in der Nähe.«
    Er spürte, wie sich ihr Körper vor Schreck verkrampfte. »Du musst hier verschwinden, Aina.«
    Jetzt löste sie sich von ihm und sah ihm fest in die Augen. »Ich gehe nicht ohne dich weg!« Sie würde ihn niemals verlassen! Niemals! Das musste ihm doch klar sein!
    »Das musst du!«, raunte er und umfasste fest ihre Schultern. »Sie werden dich sonst töten. Dich und…«
    Sie wartete einen Moment. Doch, als er nichts sagte, fragte sie: »Und?«
    Dann streichelte er über ihren Bauch und löste damit ein Gefühl in ihr aus, das ihr jeden Boden unter den Füßen wegzog. Was wollte er ihr damit sagen? War sie schwanger?
    Er nahm sie in den Arm und flüsterte in ihr Ohr: »Du musst für sie überleben. Versprich mir das.«
    Das Entsetzen wich ihr einfach nicht aus dem Gesicht. Für sie überleben? Ein Mädchen? Wie konnte er das wissen?
    »Aina?!«
    Irgendwann nickte sie völlig apathisch.
    »Jetzt hör mir genau zu. Ich habe deine Identität vollständig gelöscht. Du wirst hier verschwinden und irgendwo ein neues Leben anfangen. Bei deinem Vater in deinem alten Kinderzimmer findest du alles, was du dafür brauchst. Sie werden euch also nicht mehr finden können. Nicht auf diese Weise. Aber«, er schob sie jetzt von sich und sah sie wieder an, »diese Schattenwesen nehmen Schwingungen wahr. Sie können euch nur über Schwingungen finden. Deswegen musst du mich vergessen. Du darfst nicht mehr an mich denken. Sie würden es sofort spüren und euch finden.«
    Was verlangte er da von ihr? Das konnte sie nicht! Er war das einzige Echte in ihrem Leben. Das, was sie erst zum Leben erweckt hatte! Sie liebte ihn! Wie konnte er von ihr verlangen, ihn zu vergessen? Das konnte sie nicht!
    »Wenn du es nicht freiwillig tust, muss ich dich dazu zwingen, Aina. Es ist zu eurem Schutz.«
    Ihr liefen die Tränen wie in Bächen über das Gesicht. »Tu das nicht. Nimm mir nicht meine Erinnerungen weg«, weinte sie. Die Erinnerungen an ihn waren alles, was ihr bleiben würde. Wie sollte sie weiterleben, ohne sein Gesicht in Gedanken sehen zu können? Ohne von ihm zu träumen? Wie sollte sie das ertragen? Und wie sollte sie das schaffen? Sie hatte plötzlich Probleme beim Atmen. Ihr war, als zögen sich ihre Lungenflügel zusammen. Es passte keine Luft mehr hinein! Sie japste nach Luft.
    Er küsste ein letztes Mal ihre bebenden Lippen und flüsterte: »Wenn ich es sage, dann läufst du! Und du läufst so schnell, wie du kannst! Du nimmst deine Sachen und verschwindest von hier. Und du wirst nie wieder an mich denken, Aina. Verspriches mir.«
    Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Sie wollte ihn nicht verlassen! Sie hatte ihn doch gerade erst gefunden! Sie waren doch eine Einheit! Wie konnte er das von ihr verlangen? Ihr Kopf sank hinab. Ihr Körper wurde mit jeder Sekunde schwächer und in ihren Ohren rauschte es.
    »Versprich es mir!«, sagte er wütend.
    Sie zuckte zusammen und nickte schließlich. »Ich liebe dich«, hauchte sie. Ihre Stimme war nur noch ein Piepsen. Kaum dazu in der Lage einen Ton herauszubekommen.
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte er ihr auf die Lippen. »Ewig und unendlich.«
    Sie berührte ein letztes Mal mit zitternden Händen sein Gesicht. Es war nass von seinen Tränen. »Sehen wir uns wieder?«, hauchte sie. Es war so schwer. So schwer zu sprechen. Ihr wurde schwindelig.
    Er legte seine Stirn gegen ihre. »Ich hoffe es.« Und dann schob er sie in Richtung Wald und rief: »Lauf! Jetzt!«
    Sie sah noch, wie mehrere Gestalten aus dem Nebel auftauchten auf ihn zu rasten und er ihnen entgegen lief, bevor sie sich umdrehte und so schnell über die matschige Wiese lief, wie sie noch nie in ihrem Leben gelaufen war. Sie stolperte immer wieder und manchmal fiel sie hin. Doch ihr Überlebenswille zwang sie wieder auf die Beine. Hinter sich hörte sie erschreckende

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