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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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sie mir Miss Simpkins als Begleitung mitgegeben. Bin ich nicht ein Glückspilz?«, sagte sie fröhlich.
    »Sie scheint sehr gewissenhaft und treu ergeben zu sein.«
    »Ja, sie wäre die perfekte Ehefrau für einen Diktator.«
    Ich lachte.
    »Zum Glück schläft sie viel. Das Ganze ist sowieso völlig lächerlich. Ich brauche doch keine Anstandsdame! Was soll mir auf einem Luftschiff denn schon passieren? Und ich bleibe nur zwei Wochen in Sydney, ehe ich wieder nach Hause fliege.«
    Sie klang nicht gerade glücklich über dieses Arrangement. Langsam spazierten wir zurück zum Bug des Schiffs und den Passagierunterkünften. Wir hatten es beide nicht eilig, den Rundgang zu beenden.
    »Auf welcher Höhe fliegt die Aurora ?« , fragte Kate.
    »Das kommt darauf an, Miss. Im Moment segeln wir auf einer Höhe von sechshundertfünfzig Fuß, das entspricht etwa zweihundert Metern.«
    »Bleiben wir während der gesamten Überfahrt auf dieser Höhe?«
    »Wenn die Winde sich nicht ändern. Vielleicht steigen wir auch höher, wenn die Strömungen dort günstiger sind.«
    »Wie hoch?«
    »Wir können bis auf tausendzweihundert Meter steigen. Doch der Kapitän fliegt gerne in einer Höhe, wo die Passagiere etwas sehen können.«
    Wie aufmerksam ihr Blick war! Ich hatte nur selten einen so begeisterten Zuhörer und war fast ein wenig verwirrt.
    »Und mit welcher Geschwindigkeit fliegen wir?«
    »Hundertzwanzig Stundenkilometer, als ich das letzte Mal nachgeschaut habe.«
    Sie nickte abwesend, als ziehe sie in Gedanken irgendwelche Schubladen auf und suche darin nach etwas.
    »Folgt das Schiff immer der gleichen Strecke nach Sydney? So ungefähr zumindest?«
    Ich nickte. »Wir ändern den Kurs nur wegen des Windes oder um einer Sturmfront auszuweichen.«
    Ich überlegte, ob sie vielleicht unter Flugangst litt und deswegen so viele Fragen stellte. Ich konnte nicht so recht glauben, dass jemand wie sie, der über so viel Geld verfügte, noch nie auf einem Luftschiff geflogen war. Manche Leute können sich einfach nicht daran gewöhnen, keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu haben.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Miss«, sagte ich deshalb beruhigend. »Sie werden kein besseres Schiff am Himmel finden als die Aurora. Wir haben den Globus tausende von Malen ohne Pannen umkreist.«
    »Oh«, sagte sie, »ich habe keine Angst. Ich bin nur neugierig. Der Kurs des Schiffs bleibt also im Wesentlichen gleich?«
    »Nun, eigentlich ist er immer anders.« Ich brütete gerne während eines Flugs über den Karten der Navigatoren. Manchmal ähnelte unser Kurs einer regelrechten Zickzack-Linie, während wir auf den Winden der Hoch- und Tiefdruckgebiete ritten und Sturmfronten auswichen.
    Sie nickte nachdenklich.
    »Wollen Sie denn nach etwas Bestimmtem Ausschau halten, Miss?«, fragte ich. Ich dachte, sie wolle vielleicht einen Blick auf eine Vulkaninsel werfen oder eine Walherde beobachten.
    Sie schaute zu Boden. »Waren Sie letztes Jahr um diese Zeit auch an Bord der Aurora, als man einen beschädigten Heißluftballon rettete?«
    Ich starrte sie an. Mir war auf einmal so unbehaglich zumute, als würde gleich ein Gewitter losbrechen.
    »Ich habe den Ballon während meiner Wache entdeckt.«
    Sie berührte meine Hand. Ihre Finger waren so kalt, dass ich erschauerte.
    »Sie haben ihn als Erster gesehen? Vom Krähennest aus?«
    Also erzählte ich ihr die Geschichte. Ich muss gestehen, ich genoss es sehr, ihr zu berichten, wie wir neben dem Ballon geschwebt und versucht hatten, die Gondel mit dem Ladekran heranzuziehen. Wie ich mich hinüberschwingen musste und den Kran an das Gestell einhakte und die Tragseile durchtrennte. Beim Erzählen spürte ich noch einmal den Nervenkitzel jener Nacht.
    »Sie waren derjenige, der in die Gondel gesprungen ist?«
    Ich nickte.
    »Der Kabinensteward?«
    Ich war empört. »Der Kapitän hat mich darum gebeten, also habe ich es getan. Er wusste, dass es mir gelingen würde.«
    »Sie sind sehr tapfer, Mr Matt Cruse.«
    Mein Gesicht wurde heiß. »Ich bin nicht tapfer, Miss. Das war kein Problem für mich. Ich habe keine Angst vor Höhen.«
    »In dem Bericht hieß es nur, es sei ein ›Besatzungsmitglied‹ gewesen. Ihr Name wurde nicht erwähnt.«
    »Sie haben in der Zeitung davon gelesen?«
    »Nein«, sagte sie, »im Bericht der Luftwacht.«
    Sie verstummte lange genug, dass ich mich fragen konnte, warum um alles in der Welt sie solche Berichte von der Luftwacht bekam.
    »Der Mann in dem Ballon war mein

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