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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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führte. Hier, wo man die Passagierunterkünfte hinter sich ließ und das Innenleben der Aurora zu sehen bekam, begann für mich der interessanteste Teil des Rundgangs. Die meisten Teilnehmer dieser Rundgänge teilten diese Ansicht jedoch nicht und waren stets froh, wieder zu ihren bequemen Sesseln und den Getränkewagen zurückzukommen.
    Ich führte Kate über den Kielsteg nach achtern. Zwar war sie heute Morgen bei ihrer Ankunft schon einmal hier entlanggekommen, aber sie wollte alles noch einmal sehen und meine Erklärungen dazu hören. Ihre Begeisterung war ansteckend, und so zeigte ich ihr die vielen Tanks voller Ballast- und Trinkwasser und Aruba-Treibstoff zu beiden Seite des Stegs und die endlosen Bündel an Drähten, Kabeln und Röhren, die die Aurora wie Venen und Arterien von hinten bis vorne durchzogen.
    Kate blieb stehen und starrte zu den riesigen Gaszellen hinauf, deren schimmernde Unterseiten keine sechs Meter über unseren Köpfen hingen.
    »Sie sind wunderschön«, rief sie entzückt. »Woraus sind sie gemacht?«
    »Das Material bezeichnet man als Goldschlägerhaut.«
    »Was für ein schöner Name.«
    »Es handelt sich dabei um eine dünne Hülle aus Ochsendickdarm. Speziell behandelt, damit kein Gas hindurchdringen kann.«
    Dies schien sie nicht im Geringsten abzustoßen. »Dafür hat man bestimmt ganz schön viele Ochsen gebraucht«, bemerkte sie feierlich. »Wie viele Gaszellen hängen hier?«
    »Zwanzig.«
    »Sie sind wirklich riesig.« Sie schnüffelte. »Riecht es hier nicht nach Mangos?«
    »Sie haben eine gute Nase, Miss. Das ist das Hydrium. Es hängt immer ein Hauch davon in der Luft, doch wenn der Geruch stärker wird, muss es irgendwo ein Leck geben. In der Führergondel gibt es ein besonderes Messgerät, das den Druck in den Gaszellen anzeigt. Die Nasen der Segelmacher sind allerdings noch empfindlicher. Sie patrouillieren alle vierundzwanzig Stunden am Tag durch die Gänge und Schächte, um sicherzustellen, dass jeder Quadratzentimeter des Schiffs in tadellosem Zustand ist. Sehen Sie nur.«
    Ich deutete durch das Netz der Stützbalken und Befestigungsstreben nach oben.
    »Dort befindet sich der Axialsteg. Sehen Sie ihn? Er führt direkt über dem Kielsteg entlang, mitten durch das Schiff, von der Nase bis ganz nach hinten zu ihrem Schwanz. Die Gaszellen hängen an beiden Seiten neben ihm herab wie Wände. Es ist ein bisschen so, als würde man durch einen Tunnel gehen.«
    Zwanzig Meter über uns konnte man durch das Metallgitter des Bodens die kleinen Gestalten einiger Segelmacher erkennen. Ich fragte mich, ob wohl der Lunardi-Junge dabei war und in seine Pflichten eingewiesen wurde.
    »Und noch weiter oben?«, fragte Kate.
    »Die Gaszellen reichen bis ganz nach oben, dort gibt es Entlüftungsschächte nach draußen, für den Fall, dass wir Hydrium ablassen müssen.«
    »Warum das?«, wollte sie wissen, den Kopf fragend zur Seite geneigt.
    »Nun, entweder, weil wir an Höhe verlieren wollen oder weil wir oberhalb der Druckhöhe fliegen.«
    »Was ist das?«
    »Die Druckhöhe? Oh, je höher wir fliegen, desto mehr sinkt der Luftdruck um uns herum, deswegen hat das Hydrium oberhalb einer bestimmten Höhe einen höheren Druck als die Luft.«
    »Ah, und dann würde sich das Hydrium ausbreiten«, sagte Kate wissend.
    »Genau. Damit die Gaszellen nicht platzen, müssen wir manchmal etwas Hydrium ablassen.«
    »Und woraus besteht die äußere Hülle des Schiffs?«
    »Aus Stoff, der ganz straff über einen Alumironrahmen gespannt wurde.«
    »Stoff? Mehr nicht?«
    »Eigentlich handelt es sich um Baumwolle. Aber sie ist so behandelt worden, dass sie wasserdicht und feuerfest ist.«
    »Das ist ja beruhigend. Und wo führt die hin?«, fragte sie und deutete auf eine Leiter.
    »Zum Axialsteg«, erklärte ich. »Es gibt drei Steiggänge, die dort hinaufführen. Und von dort wiederum führen zwei Leitern zu den Krähennestern. Eine im Bug, die andere achtern.«
    »Wirklich?«, sagte sie fasziniert. »Von dort hat man bestimmt einen tollen Ausblick.«
    »Besonders in einer klaren Nacht, mit den Sternen und so.«
    »Sie kennen bestimmt schon alle beim Namen.«
    Ich lachte. »Kann schon sein.«
    »Könnten wir mal hinaufklettern?«
    »Ich fürchte nicht, Miss. Dort oben haben nur Besatzungsmitglieder Zutritt.«
    »Oh.« Sie wirkte ein wenig geknickt. Ich wünschte, ich könnte ihr diesen Wunsch erfüllen.
    »Sind das die Motoren?«, fragte sie, als das Geräusch der Propeller lauter wurde.
    Ich nickte.

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