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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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einen so anleuchteten, konnte man ihr einfach nichts abschlagen. Ich hätte wissen müssen, dass sie mich nicht abgepasst hatte, um nur mit mir zu plaudern.
    »Nein.« Sand, Palmen und blauer Himmel spiegelten sich in ihren glänzenden Augen. Sie klopfte auf das Tagebuch. »Hast du die Beschreibung meines Großvaters von der Insel gelesen?«
    »Die hab ich größtenteils überflogen. Ich wollte schnell zu dem Abschnitt über die seltsamen Tiere kommen.«
    »Völlig verständlich. Aber hör dir das an.« Sie öffnete das Logbuch. Offenbar hatte sie die Stelle markiert, denn sie musste nicht einmal durch die Seiten blättern. Ohne Umschweife begann sie zu lesen: »Eine dicht bewaldete Tropeninsel mit einem sichelförmigen Strand hinter einer grünen Lagune.«
    Sie schloss das Buch und schaute mich triumphierend an. Kein Wunder, dass sie so aufgekratzt war. Wir hatten zwar irgendwo weit draußen im Pazifikus notlanden müssen, aber sie war bester Laune, weil sie tatsächlich glaubte, wir wären auf der gleichen Insel gelandet, wo ihr Großvater seine geflügelten Tiere gesehen hatte.
    »Aber diese Beschreibung trifft doch auf so gut wie jede Insel vulkanischen Ursprungs in diesem Teil des Pazifikus zu.«
    »Gestern hast du noch gesagt, unser Kurs würde uns in die Nähe der Koordinaten führen. Irgendwann in der Nacht, hast du gesagt.«
    Ich seufzte. »Alles ist möglich, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich.«
    Sie runzelte die Stirn, öffnete erneut das Buch und blätterte durch die Seiten, auf der Suche nach weiteren Beweisen.
    »Ich könnte Grantham fragen, ob er die Koordinaten der Insel kennt«, bot ich ihr an. »Kann aber sein, dass er sie nicht genau bestimmen konnte. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ihm bei dem Tumult letzte Nacht blieb, um unseren Kurs aufzuzeichnen.«
    »Würdest du das tun?«, fragte sie und sah zu mir auf.
    »Ja«, erwiderte ich, als mein Blick zufällig auf eine Seite des Buchs mit einer Zeichnung von den fliegenden Geschöpfen fiel. Im Hintergrund hatte Kates Großvater ein Stück von der Insel gezeichnet. Beim Lesen des Buchs hatte ich nicht wirklich darauf geachtet.
    Es war derselbe Berg, derselbe karge Gipfel, der sich in den Himmel bohrte. Ich erinnerte mich noch genau an seinen knochigen Umriss, als wir in der Morgendämmerung auf die Insel zugesteuert waren. Bestürzt sah ich Kate an.
    »Wir sind da«, sagte ich.

9. Kapitel
Knochen
       

    Ich hatte die Worte kaum ausgesprochen, da marschierte Kate schon über den Strand in Richtung Wald, weg vom Schiff und den anderen Passagieren. Erst zwischen den Palmen holte ich sie wieder ein.
    »Wo willst du denn hin?«, fragte ich.
    »Wir müssen die Insel erkunden.«
    »Der Kapitän will nicht, dass wir uns zu weit vom Schiff entfernen.«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Genau so klangen seine Worte aber.«
    »Nein. Er sagte, wir sollten dafür sorgen, dass uns ein Besatzungsmitglied begleitet, wenn wir uns ins Inselinnere vorwagen wollen. Gehörst du nicht zur Besatzung?«
    »Das weißt du genau.«
    »Und du begleitest mich.«
    »Nein, tue ich nicht. Ich werde nicht mit dir kommen.«
    »Dann auf Wiedersehen.«
    Wir hatten die Palmen hinter uns gelassen und passierten nun ein Bambuswäldchen. Die gelben, knubbeligen Stämme waren so dick wie mein Rumpf und ragten dreißig Meter hoch in die Luft. Statt weißer Sand bedeckten nun Erde und Farne den Boden. Vor uns hing der dichte, grüne Vorhang des Waldes. Allein sein Anblick genügte, dass ich meinte, keine Luft mehr zu bekommen.
    »Und was ist mit Miss Simpkins?«, rief ich.
    »Die? Die wird noch ein paar Stunden lang schlafen. Im Schlafen ist sie einfach Weltklasse.«
    Die liebe Miss Simpkins schien ja keine besonders pflichtbewusste Anstandsdame zu sein.
    »Hör mal, du kannst nicht einfach alleine hier durch die Gegend spazieren!«
    »Willst du mich daran hindern?«
    »Ja.«
    »Und wie?« Sie blieb stehen und schaute mich aufrichtig interessiert an. »Willst du mich mit Gewalt zurück zum Schiff zerren?«
    Bei dieser Vorstellung lief ich unwillkürlich rot an.
    »Hast du Handschellen?«, wollte sie wissen.
    »Natürlich nicht!«
    »Dann hättest du ganz schön zu tun, wenn ich mich wehren würde.«
    »Kann schon sein.«
    »Glaubst du etwa, du könntest mich einfach über die Schulter werfen und tragen?« Sie grübelte eine Weile darüber nach. »Ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, ob du das tatsächlich schaffen würdest. Ansonsten müsstest du mich den ganzen Weg hinter

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