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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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sich. Die schwarzen Nebelschwaden zogen wie ein Wirbel um den Drachen, als dieser sein Maul weit öffnete und ein donnerndes Gebrüll erschallte. Der Reigen wurde größer und Furcht machte sich unter den Figuren breit, als plötzlich ein schwarzes Leuchten aus dem Mund und aus den Augen drang. Schwarz und undurchdringlich strahlte es in die Nacht hinein und wurde dabei umhüllt von Nebelbänken und Schwaden, die es umkreisten, während der Drache die Farben der Schatten um ihn herum annahm. Die Kreatur wuchs in den Nebel, so wie der Nebel in die Nacht wuchs und seine Flügel spannten sich, als wollte er sich strecken, doch gewann er dabei an Länge. Das Gebrüll hielt immer noch an und das Leuchten der Augen gewann an Stärke, während der Kristall unnachgiebig schien. Erst nachdem das Gebrüll verklungen war und der Schein aus dem Gesicht verschwand, schien auch der Zauber des Kristalls ein Ende gefunden zu haben. Der Drache blickte nun zu Boden, aufgerichtet und den Tod in Erinnerung. Der Träger des Stabes schritt nun langsam zu ihm, als die Kreatur, nun so hoch wie ein Wehrturm, zu dem Kuttenträger hinab blickte.
    „ Dem Tod entronnen“, flüsterte die große Gestalt und fing dabei leise zu lachen an, während aus den Augenhöhlen der geflügelten Kreatur immer noch schwach ein schwarzer Schimmer hervor ging, über dem ein schattenhafter Nebel quoll. Nichts war mehr von einem blauen Juwel zu sehen, denn das Licht hinter den Fenstern der Seele war erloschen. Jetzt war nur noch ein schwarzer Schatten dahinter zu erkennen, während ein leidender Schrei in den Nachthimmel gellte und ein finsteres Lachen auf den Drachen schellte.

Die Schlacht von Eleran
     

    Die Nacht war angebrochen und die Furcht vor der bevorstehenden Schlacht stand jedem Krieger und Schützen tief ins Gesicht geschrieben. In der bewölkten und mondlosen Nacht standen sie auf dem Wall der Stadt Mideltan und kein Schimmer berührte ihre Rüstungen. Es war stockfinster und kein Vogel sang in der Nacht mehr. Die Heere aus Kandor würden erst zum Morgengrauen erscheinen und auch nur dann, wenn sie die Nacht hindurch reiten würden. Mideltan war auf sich allein gestellt, nur die Truppen aus Senken waren zur Unterstützung gekommen, und erschien nun wie ein einsames Bollwerk im Zentrum Elerans, darauf wartend, sich gegen die Reiterschar der Tartaren zu wehren.
    Zwei Türme thronten zur Linken des östlichen Stadttors und zwei zu ihrer Rechten. Es waren hohe, dunkle Türme und sie besaßen gezackte Zinnen. Aus den großen, schwarzen Augen der Türme starrten meist Befehlshabende hinaus, manchmal auch gewöhnliche Schützen, die in die weite Finsternis vor sich sahen. Die meisten Schützen befanden sich jetzt auf dem langen Wall der Stadt und sie starrten ebenso in die Nacht hinein. Das östliche Tor war, genau wie das westliche, gänzlich aus dunklem Stahl geschmiedet und es besaß eine Gitterform. Lange, dicke Stangen ragten vom Torbogen hinab und verliefen spitz in den Boden. Unmöglich wäre es für die Rammböcke der Tartaren gewesen das Tor zu durchbrechen. Nur durch das Gestein der Stadtmauer selbst hätten sie einen Weg nach Mideltan hinein finden können, Nord- und Südeingänge gab es nicht. Mittlerweile war bereits eine Stunde vergangen, nachdem Liam die Stadt betreten hatte, und immer noch war kein Zeichen der Heerschar zu sehen.
    Er stand mit dem obersten Befehlshaber der Streitkräfte von Mideltan hinter dem Fenster eines Turmes, der rechts vom Tor prunkte. Sie sahen nur die Nacht und fast gar nicht konnten sie den Horizont erkennen, denn die Wiesenfelder Elerans waren mit dem Nachthimmel beinahe verschmolzen. Auf diesen Höhen war nur leise das Klirren der unruhigen Krieger zu hören, die in ihren Rüstungen zappelten, doch laut war der Wind, der durch die Fensteröffnung des Turms pfiff. Es war eine kalte Nacht und Liam war unwohl, erst recht, wenn er an Irix dachte und dabei in die Finsternis starrte. Liam und Larek, der Befehlshabende aus Mideltan, starrten gemeinschaftlich aus dem Turm und sie horchten in die Nacht hinein, als plötzlich ein ferner Schrei erschallte, jedoch klang er aus dieser Entfernung fast heiser. Das Klirren unter dem Turm wurde lauter, da die Krieger und Schützen zunehmend unruhiger wurden. Ein Gewisper ging auf dem Wall herum und ein paar der Schützen zeigten in den Nachthimmel, als erneut ein langgezogener Schrei die Stille der Nacht störte.
    „ Was für ein Geschrei gellt durch diese Nacht?“, fragte

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