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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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wanken“, flüstere Liam, als er Irix die Augenlider schloss, die Tränen versperrt.
    Liam wusste, dass seine Chance gering war, jedoch gab er die Hoffnung nicht auf und so lief er schweren Herzens Richtung Westen, in die Richtung der Stadt Mideltan. Die Reiter waren nur ein paar hundert Riesen entfernt und würden ihn sehr bald eingeholt haben, doch wollte er nicht auf den Feind warten, sondern die Flucht versuchen. Er hatte leichte Schmerzen in der Brust, doch Liam biss die Zähne zusammen und rannte. Er rannte unnachgiebig mit seinem Schmerz, doch konnte er nicht mehr zuordnen, ob es der Trauer oder des Gebrechens wegen war, während hinter ihm die Schatten waren, die ihn einzuholen drohten.
     

    Nun erblickte Liam die Tore Mideltans in all ihrer Pracht vor sich und als er auf sie zu rannte, sah er die vielen Schützen und Krieger auf dem Wall und wie sie neugierig hinab blickten. Noch einen letzten Blick warf Liam zurück, ehe er die Stadt betrat. Die Tartaren hatten, zu Liams Glück, keinen Versuch unternommen, ihn einzuholen. Weshalb sie ihn nicht verfolgt hatten, war für ihn ein Rätsel, welches er die letzten Stunden zu lösen versuchte. Immerhin hätten sie nur ein oder zwei Reiter vorschicken müssen, die Liam dann gerichtet hätten. Als er bereits weit in den Westen gewandert war und zurück geblickt hatte, sah er, wie die Streitmacht anhielt, genau an der Stelle, wo der Drache gefallen war. Er sah dann wie ein Gewitter aufzog, so rasch, als wär es herbei gezaubert, dann sah er Rauch und Nebelschwaden, ehe er weiter in den Westen schritt.
    Nun betrat er jedoch die Stadt, denn die Tore waren bereits für Liam geöffnet, nachdem er aus der Ferne erkannt wurde. Hunderte Blicke fielen auf ihn und viele fragende Gesichter taten sich unter den Heerscharen von Mideltan auf. Ein fragendes Gesicht unter den vielen trat aus der Menge hervor und zu Liam hin. Es war ein Kommandant und er blickte Liam mit einem wissbegierigen, aber auch besorgten Gesichtsausdruck an.
    „ Was habt ihr gesehen?“, fragte der Kommandant ungeduldig.
    Liam blickte zu Boden und überlegte lange, als er sodann antwortete: „Den Tod eines Freundes.“ Dann wandte er sich von dem Befehlshaber ab.
    „ Wie lange haben wir noch Zeit, ehe sie mit Zorn und Kriegsbeil auf die Mauer preschen werden?“, rief der Kommandant Liam hinterher, als er trostlos und voller Missmut hinfort schritt.
    „ Eine Wegstunde. Vielleicht zwei. Sie eilen nicht. Sie marschieren langsam und ohne Halt“, gab Liam leise zurück, ehe er verschwand und den Kommandanten in der Nacht stehen ließ.
     

    Ein schwarzer Reigen umkreiste die geflügelte Kreatur und überfiel sie mit finsteren Blicken und Fletschen, als wäre der Drache Aas. Der Hauch des Lebens war bereits aus ihm entschwunden, doch drängten die Schatten jetzt nach dem Leichnam. Vier große mit schwarzem Dornenpanzer gerüstete Figuren, trugen eine große, in eine lange Kutte gehüllte Gestalt auf einem dunklen Podest. Die große Gestalt erhob sich von ihrem Thron und stieg vom Podest hinab, als die stämmigen und gepanzerten Figuren es zu Boden setzten. In den Händen hielt die große Gestalt einen Stab, den sie teils als Gehhilfe nutzte und teils im Kreise bewegte, als würde sie deuten wollen, währenddessen sie zum schwarzen Reigen schritt, der sich nun spaltete. Die große, gesichtslose Gestalt sprach etwas in einer sehr alten Sprache, die die gepanzerten Krieger nicht verstanden. Tief und durchdringend wirkte die Stimme, wie das Echo einer finsteren Grotte, die den Reigen aufhorchen ließ. Die schwarze Figur hob ihren Stab, als sie zu der toten Kreatur schritt, wobei sie weiterhin sprach, so hart und tief wie zuvor.
    „ Tarok en Tarok. Orgur en Umar“, rief die große Figur jetzt und die Wörter verklangen hallend und laut, durchdringender als alles, was die Horchenden je gehört hatten. Der eingefasste schwarze Kristall des Stabes schimmerte nun, als wäre er vom Mond beschienen, doch kein Mond war am Himmel zu sehen. Nebelschwaden, so schwarz wie die Nacht, kreisten nun langsam um die tote Kreatur und umhüllten diese. Der Kristall strahlte nun, doch sichtbar war das Licht nicht, so als wäre die Schwärze der Nacht selbst sein Licht. Schwarzer Nebel stieg nun aus den Augen, Ohren und der Nase der toten Kreatur. Der Hauch kam zurück und die Flügel zuckten, als der Reigen der Kriegerschar erschrak.
    „ Tarok en Tarok. Orgur en Umar“, erklangen erneut die tiefen Worte und die Gestalt erhob

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