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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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weitergebt. Ihr habt genug Gold von Vasen bekommen, um die Arbeiter zu bezahlen. Hat übrigens schon jemand erfahren, wo sich Tarion befindet?“, fragte Renor und wandte sich dabei zu den anderen Kommandanten hin, doch diese schüttelten nur ihren Kopf als Antwort.
     

    Liam, Janep und seine Kompanie wanderten mit annehmbarer Hast in Richtung Taran. Sie sahen nun das Tor und den Wall, keine paar Dutzend Riesen mehr fern, und sie hatten nur noch den Weg auf der Straße vor sich. Die Freude war noch immer groß und obwohl sich jeder wieder nach seinem Zuhause sehnte, wurden sie dennoch immer langsamer, je näher sie der Stadt kamen. Teils lag es an der Gewissheit, dass sich hinter ihnen kein Feind befand und dadurch Eile nun nicht mehr von Nöten war, zumal auch ihre schwindende Kraft keine Eile mehr zuließ. Teils aber offenbarte sich nun auch die Furcht vor der Schlacht und dem Krieg, der bald in ihre Heimat ein ziehen würde. Dunkle Gedanken kreisten in Liams Kopf und sie wiederholten sich immer und immer wieder, als er mit der kleinen Gruppe auf der Straße, zwischen den nun verschneiten, weiten Wiesen von Kandor, zum Südtor Tarans marschierte.
    Langsam aber sicher, nachdem die Sonne sich immer mehr dem Horizont näherte, kam die unheilvolle Dämmerung, die die Nacht der schlimmsten Befürchtungen verkünden würde. Liam konnte bereits die Wachen, Krieger und Schützen auf den Mauern der Stadt erkennen und den Schimmer des eisenbeschlagenen Tores, als sie von den Kämpfern erkannt wurden, die bereits aus der Ferne salutierten. Auf den Zinnen des Walls konnte Liam noch zwei Kriegsgeräte ausmachen, sie glichen Ballisten, doch waren sie anders gebaut und vier Mann bedienten sie, die nun daneben saßen und in den Himmel blickten. Das Tor öffnete sich. Heimweh verschwand mit einem Mal und die Kompanie kehrte zurück nach Taran, angeschlagen, müde und hungrig.
    Das erste, was sich Liam vornahm, als er in der Stadt angekommen war, war nicht mit dem König zu sprechen, denn dieser würde sowieso alles von Janep erfahren, sondern das Gasthaus aufzusuchen. Sein gesamtes Hab und Gut befand sich noch dort und Elona, die er unbedingt noch einmal sehen wollte. Als er schließlich vorm Gasthaus angekommen war und es betreten hatte, erblickte er sofort, nachdem er die Eingangstür geöffnet hatte, Elona, die hinter der Theke stand, vertieft in einen Brief, den sie mit beiden Händen hielt, dabei versuchend das Papier hinter der Theke zu verbergen.
    „ Wir haben seit einigen Tagen geschlossen. Es steht auch an der Haustür geschrieben“, verkündete sie in den Raum hinein, ohne auch nur einmal nach vorne zu blicken und ohne sich von dem Brief abzuwenden.
    „ Wenn das so ist, dann muss ich wohl mein Hab und Gut hierlassen“, scherzte Liam und lächelte dabei, als Elona aufsah und überrascht drein blickte.
    „ Liam! Wie ist es euch ergangen?“, fragte sie rasch und kam hinter ihrer Theke hervor.
    „ Nun, ich bin noch am Leben. Denke ich“, witzelte Liam erneut, als Elona zu ihm trat, die jedoch im Moment nicht zum Scherzen aufgelegt war. Ein kurzes Schweigen folgte und als Liam bemerkte, dass Elona durchaus Angst vor der bevorstehenden Schlacht besaß, verging ihm das Lächeln und er begann, ernster zu werden.
    „ Wie groß ist der Feind“, fragte Elona schließlich, während sie Liam ansah, der jedoch ihren Blick nicht mehr erwiderte und zu Boden blickte, bis er schließlich die richtigen Worte fand und wieder zu ihr aufsah:
    „ Ich weiß es nicht, Elona. Doch seine Zahl ist beträchtlich.“
    „ Was habt ihr gesehen? Erzählt mir alles, was euch widerfahren ist, was in Eleran geschehen ist.“
    „ Die beiden Städte in Eleran sind unter der Armee der Tartaren gefallen. Nur wenige überlebten die Schlacht in Mideltan.“ Die letzten Worte trafen Elona sehr und sie hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund, als sie schließlich leise flüsterte:
    „ Oh Gott. Ich hatte Familie in Mideltan.“ Fenster aus Tränen bildeten sich vor ihren Augen, die in sich zusammen fielen und in Form von kleinen Tropfen an den Wangen der Gastwirtin hinunter flossen.
    „ Es tut mir leid“, fuhr Elona fort und wandte sich dabei von Liam ab, um ihre Trauer zu verstecken. „Sie haben uns nichts erzählt. Sie sagten nur, dass eine Streitmacht nach Eleran geschickt wird, aber sie haben uns nie erzählt, wie die Schlacht ausging. Wir sahen die Ritter zurückkehren und dachten, wir hätten die Schlacht gewonnen. Gerüchte, dass wir die

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