Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
hämmernder Schmerz durchfuhr seinen Schädel und brachte ihm unerträgliche Pein, die immer wieder und wieder aufbrandete, wie Schmiedehämmer auf Stahl. Der Wichtelbold ging auf die Knie und schrie vor Schmerz. Er fühlte sich so, als ob seine Haut verbrennen oder reißen würde. Der Schmerz wurde immer größer, bis die Haut tatsächlich Risse bildete und sie wurden immer größer und länger, doch unter der gerissenen Haut befand sich noch mehr Haut, neues Gewebe, und es schien dunkler zu sein. Sein Körper begann allmählich zu wachsen und seine Kleider zerrissen, bis sie schließlich auf den Boden fielen.
Tiefer Hass durchfuhr Anop und ein unbändiges Gefühl von Rache drang in seine Gedanken. Seine Miene verfinsterte sich zunehmend und seine Gesichtszüge wurden immer bestialischer und unnatürlicher. Der Schatten des Wichtelboldes wuchs und umso größer er wurde, desto lauter und finsterer lachte der dunkle Fremde.
Nebelwände und Flammensäulen
Über den Zinnen des Walls von Taran wurden bereits die ersten Skorpione aufgestellt und sie blickten in jede Himmelsrichtung. Zwei sahen am Südwall in den Süden, zwei auf dem Nordwall nach Norden und momentan nur jeweils eine im Westen und Osten in ihre Richtungen. Die Skorpione hatten einen Angelpunkt, welcher es ihnen erlaubte, die Zielvorrichtung dreihundertsechzig Grad zu drehen. Die Reichweite der harpunenartigen Geschosse würde bis zu fünfhundert Fuß hoch gehen und eintausend Fuß weit. Keral und Oran wussten, dass es mit Sicherheit keine leichte Aufgabe sein würde, einen Drachen, der sich geschwind und agil durch die Lüfte bewegt, mit solch schweren Geschossen zu treffen. Vier Mann würden die Drehung lenken, während einer zielen und ein zweiter das Geschoss abfeuern würde. Viel Koordination und gemeinsames Agieren wäre nötig, um einen Treffer schnell genug zu landen.
Es war Mittag, als Oran und Keral vor den Toren standen und bei dem siebten Skorpion, der eigentlich der erste war, der gebaut wurde, hantierten. Obwohl sechs Stück der Geräte bereits aufgestellt waren, wurden sie noch überhaupt nicht getestet, weshalb nun Oran, Keral und ein paar Kommandanten zusammen mit Renor vor dem Kriegsgerät standen und dabei zusahen, wie die beiden Zwerge das Gerät vorbereiteten.
„ Es ist unbedingt anzumerken, dass das Gerät erst dann gespannt wird, wenn die Geschosse bereits in der Schiene liegen, denn es könnte zu Unfällen kommen, da die Geräte nicht unbedingt sicher gebaut sind“, teile Keral den Kommandanten und Renor mit. „Im schlimmsten Fall könnte der Arm sich aus dem Gelenk renken, wenn der Steuermann am Geschoss hängen bleibt und das Gerät abfeuert. Doch nur im schlimmsten Fall“, fügte Oran hinzu und lächelte ein wenig, doch die Befehlshaber verzogen keine erfreute Miene, als Oran damit witzelte.
„ Wenn man sodann die Rampe beladen hat, vermag man nun den Abzug zurückzuziehen und das Konstrukt somit zu spannen. Sobald man ihn lange und fest genug gezogen hat, rastet er in die Rampe ein und ein kurzes klickendes Geräusch ist zu vernehmen.“
Während Keral darüber erzählte, traf tatsächlich das Gesagte ein und man konnte sehen, wie die Schiene mit dem Geschoss auf der hölzernen Rampe hängen blieb, als schließlich ein metallenes Klickgeräusch dazu ertönte. Das Geschoss, welches eigentlich nur ein dünner Baumstamm war, der am Ende spitz geschnitzt wurde, lag am hintersten Punkt der Rampe und war bereit zum abfeuern. „Nun betätigt man diesen Hebel und...“, mehr konnte Keral nicht sagen, denn prompt als er den Hebel hinuntergezogen hatte, schoss das hölzerne Geschoss in die Lüfte und hinterließ dabei nur ein dumpfes Surren. Das Geschoss flog mehrere hundert Fuß zum Horizont hin, weiter als die beiden Zwergenbrüder gedacht hatten. „Beeindruckend“, warf Renor ein und fuhr sogleich mit einer Frage fort: „Doch wie viele Geschosse haben wir?“
„ Nur ein paar Dutzend. Mehr hatten die Holzfäller in dieser Zeit nicht anfertigen können. Jedoch können wir noch ein paar in Auftrag geben.“
„ Sie sollen noch ein paar Dutzend anfertigen. Ehe der Abend dämmert, sind sie fertig, oder etwa nicht?“, fragte der Oberkommandierende die beiden Brüder, die sich beide ansahen und nickten.
„ Vielleicht nicht alle. Doch so gut wie“, gab Oran zurück. „Drei Dutzend werden sicherlich noch bis zur Dämmerung fertig sein“, fügte sein Bruder hinzu.
„ Dann bitte ich euch, dass ihr den Auftrag
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