Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
Schlacht verloren hätten, machten sich zwar breit, doch gewiss war es nicht. Nichts wurde verkündet. Dass jedoch beide Reiche gefallen sind, hätte ich nicht erwartet.“
Sie stand noch immer mit dem Rücken zu Liam gedreht, der lange nicht wusste, was er sagen sollte, bis er schließlich einige Worte fand: „Es tut mir leid, was geschehen ist. Ich habe mein Bestes gegeben.“
„ Warum sagt ihr dies? Es trifft euch keine Schuld.“ Elona wandte sich wieder zu ihm. „Wie konnte das passieren? Woher ist diese mächtige Schar und warum ziehen sie in den Krieg. Es ist längst kein Raubzug mehr. Was wollen sie von uns?“
„ Sie nennen sich Tartaren. Sie sind letzten Anhänger König Urtans. Sie wollen sich an den Völkern des Bundes, der aus König Ason hervor gegangen ist, rächen. Sie streben nach dem Fall der Allianz. Ihre Krieger sind groß und kaum noch menschlich. Einen Drachen haben sie auf ihrer Seite und ein Artefakt.“
„ Ein Drache? Was ist mit Irix? Habt ihr den Drachen des Feindes bekämpft?“
„ Irix starb im Kampf“, antwortete Liam und sein Kopf sank zu Boden, der Blick ebenso nach unten gerichtet, während Elona Liam an die Schulter fasste und bestürzt wisperte:
„ Es tut mir leid.“ Ein kurzes Schweigen folgte, als Liam sogleich von dem Thema ablenkte:
„ Ich werde nun auf mein Zimmer gehen, meine Sachen packen und mich für die Schlacht vorbereiten. Was werdet ihr tun, wenn die Schlacht beginnt? Verlasst ihr die Stadt?“
„ Nein, auf keinen Fall. Wohin sollte ich gehen, weiter nach Norden?“
„ Ihr habt Recht. Bis nach Warda ist es ein weiter Weg. Nun, was gedenkt ihr zu tun, wenn ich fragen darf?“, fragte Liam, als er zum Treppenaufgang schritt und dabei sah, wie sich Elona stolz aufrichtete.
„ Dürft ihr. Ich werde für die Stadt und das Volk kämpfen und ich werde für die Allianz sterben, wenn es sein muss. Ich finde, jeder, der dazu in der Lage ist, sollte kämpfen. Wir können nicht mehr fliehen. Was bringt es uns, wenn wir von einer Stadt in die nächste flüchten, um dann mit anzusehen, wie sie vor dem Feind fällt. Ich habe niemanden mehr und ich werde für die Freiheit der Völker kämpfen bis zu meinem Tod.“
Bei dem letzten Satz vernahm Liam in Elonas Stimme eine tiefe Traurigkeit und Verzweiflung, die sich in einem höheren Ton des Gesagten äußerte, dennoch blickte sie weiterhin stark und selbstbewusst zu Liam hinüber, der gerade einmal einen Fuß auf die Stufe der Treppe gemacht hatte und sie noch immer ansah.
„ Ihr ehrt unsere Stadt. Ich finde es gut, dass ihr für das Volk kämpft“, sagte Liam und lächelte dabei leicht. „Tatsächlich?“, fragte Elona skeptisch und blickte Liam dabei mit hochgezogenen Brauen an.
„ Ja. Warum sehr ihr mich so verwundert an?“
„ Nun ja. Die meisten wollen mich davon abhalten, weil ich eine Frau bin“, sagte sie verlegen, versuchte dabei aber weiterhin den Blick auf Liam aufrechtzuerhalten.
„ Ich werde dies nicht tun. Erlaubt ihr, dass ich mir ein Bad einlasse, nachdem ich meine Rüstung abgelegt habe? Ich will die Sperrstunde nicht stören und werde mir das Wasser selbst holen“, gab er zurück und lächelte dabei leicht, als Elona nickte und Liam anschließend die Treppen hoch ging, während sie immer noch verwundert drein blickte.
Am nächsten Morgen war Liam schon früh aufgestanden, um sich am Duellplatz der Stadt auf die bevorstehende Schlacht vorzubereiten. Der Platz war voll, denn er war nicht der Einzige, dem die Idee gekommen war, vor der Schlacht zu üben. Liam war ausgeschlafen und voller Tatendrang, seinen Hunger hatte er gestern mit Brot und Käse gestillt und heut Morgen hatte er das größte Frühstück seit Jahren genießen dürfen. Elona konnte meinen, er hätte den gesamten Markplatz aufgekauft, als er zurückgekommen war mit allerlei Obst, Gemüse, Fleisch und viele Brot- und Käselaibe. Jetzt bekämpften sich die gestärkten, jedoch ruhelosen Krieger, die vor der Schlacht keine Eintracht finden konnten und nur in der Kriegszeit ihren Frieden finden würden. Die Angst vor der Schlacht verlor sich in dem Klirren des Stahls, dem Wetzen der Klingen oder dem Geplänkel der Schilde.
Liam stand nun im Ring und setzte zum letzten Schlag an, der den Gegner zu Boden warf. Viele hatten bei dem Kampf zugesehen und jubelten nun, als Liam den Kampf gewonnen hatte, dann half er dem Mann hoch, der sich kurz verneigte, ehe er verschwand. Liam tat es ihm gleich, doch bevor er den Reigen
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