Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
hatte.“
„ Erzählt von dem Schwert“, rief die Gestalt zornig, während sie mit der linken Hand in die Luft griff und der König sich vom Boden erhob. Er fasste sich an die Kehle, da ihn eine unsichtbare Hand zu würgen schien, und er röchelte, die letzten Worte nicht mehr aus dem Mund bringend. Das schattenverhüllte Gesicht starrte in Argors Gesicht, welches immer näher kam, bis er nur noch einen Fuß von ihm getrennt war. Jetzt hob die dunkle Gestalt ihren Stab, den sie in der anderen Hand hielt, und schwenkte ihn zweimal, ehe Argor wieder nach Luft rang.
„ Ihr habt euch nun entschlossen, dass euer Volk bald nicht mehr auf Erden verweilt. Ihr ganz allein seid dafür verantwortlich. Nun sterbt“, fuhr die dunkle Gestalt fort und empfand dabei mit jedem Wort, dass sie gesprochen hatte, mehr Hass, bis der König tot und seine Augen weiß waren.
Die schwer gepanzerten Krieger schlugen wie Schmiede auf die Kämpfer Tarans ein, doch waren ihre Werkzeuge riesige doppelschneidige Äxte, Hellbarden oder kleine, einhändige Streitäxte. Wie Funken schoss Blut in der Schlacht zwischen den Verteidigern Tarans und den schwergepanzerten, dunklen Krieger der Tartaren. Der Regen nahm wieder zu und Rauch stieg über die Zinnen des Walls und denen der Türme auf, das Feuer schien sich zu legen. Liams und Elonas nasses Haar peitschte gegen ihre Gesichter, während sie hastig den Schlägen der großen Krieger auswichen und Stichhiebe verteilten. Ihre Klingen fuhren in die Rachen der großen und schweren Krieger und sie fielen im Regen wie die Krieger Tarans, die vom schweren Stahl zerschmettert, erschlagen oder gespalten wurden, dennoch schien es so, als würde die Schlacht zu Gunsten der Tartaren ausgehen, denn immer mehr große Krieger rückten aus den Regen- und Nebelwänden hervor, während die Kandorianer immer weniger vorwärts kamen, eher noch wurden sie zurückgedrängt.
Liam und Elona kämpften nun mit Renor an vorderster Front, während sie zunehmend in Bedrängnis gerieten. Zwei große Krieger schlugen mit Streitäxten auf Liam ein, der den Hieben gekonnt ausgewichen war, bis er plötzlich auf dem nassen Boden ausrutschte. Einer der dunklen Krieger fuhr mit der riesigen Axt auf den nun am Boden liegenden Liam hin, als just in diesem Moment Elonas Schwert gegen die Schneide der Axt schlug, die sich dann neben Liam in den Boden grub. Ehe er sich wieder aufrichten konnte, trat der zweite Krieger auf Liams Rippen, der zu seiner Rechten gestanden war. Es folgte ein brechendes Geräusch und Liam schrie auf, während der Krieger mit seiner schweren Streitaxt ausholte, um ihm den Todesstoß zu versetzten. Noch ehe die riesige Streitaxt auf ihn fallen konnte, bohrte sich eine Klinge durch den Nacken des Kriegers, zwischen Halskrause und Helm, bis die Klingenspitze durch den Kehlkopf glitt und Blut aus seinem Hals schoss. Die Klinge fuhr wieder zurück in Renors Hände, der nun auf Liam blickte und ihm aufhalf. Liam schrie vor Schmerz und hielt dabei die Hände schützend auf seine gebrochenen Rippen, als Elona zu ihm eilte.
„ Helft ihm. Eilt zurück und sucht Schutz. Er kann nicht mehr kämpfen“, rief Renor und blickte dabei zu Elona, die rasch nickte und Liam unter die Arme griff, dann eilten sie zurück zu den angeschlagenen und geöffneten Toren, während Renor weiter in der Schlacht Blut vergoss, bis er sein eigenes sah.
Die Schlacht näherte sich ihrem Ende. Immer noch strömten Krieger aus dem Nebel hervor und drängten die Kandorianer zunehmend zurück, viele tapfere Verteidiger waren bereits in der Schlacht gefallen. Die Tore waren offen, der Wall gefallen und viele Mannen, die auf den Zinnen gestanden hatten, waren nun erschlagen. Nur wenige Schützen schossen jetzt noch ihre Pfeile auf den Feind. Der Brand war gelöscht, Rauchschwaden stiegen aus der Stadt und vereinigten sich nun mit dem Nebel. Die Riesen tobten noch immer, jetzt nur noch sechs an der Zahl, während die Stadt unter ihren Füßen und Fäusten zertrümmert wurde. Nun dröhnten die Hörner der Stadt und sie hallten bis zu den Krieger außerhalb des Walls. Rückzug wurde befohlen und die Stadt war nun endgültig gefallen, der König war tot.
Viele tapfere Verteidiger lieferten sich nun einen letzten erbitterteren Kampf, doch fielen sie allesamt, die jetzt noch vor dem Wall standen und kämpften. Wie eine Horde drangen die großen Krieger nun durch den zerschlagenen Wall und sie blickten freudig auf die zertrümmerten Häuser, Türme und
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