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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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die nun fast alle schon vor dem eingestürzten Wall standen und auf die Schützen und Zinnen einschlugen. Kein Pfeil setzte ihnen zu, außer er gelangte in die Augenhöhle, dann schrien sie wie wild und ihr Zorn zerschmetterte jedes Gestein unter ihren Fäusten. Auch die Geschosse der Skorpione setzten den Riesen zu und sie brüllten auf und tobten, bis sie die Ballisten zerschmettert hatten. Jetzt stieg der zweite und dritte Riese über den Wall, während die Krieger immer mehr zurückgedrängt wurden und vor den gewaltigen Giganten flüchteten. Jetzt erschallte ein Horn, einzelne Kommandanten schrien nun wie wild und wiesen ihre Truppe nach draußen vor dem Wall, um nun auf offenem Feld zu kämpfen und den Riesen zu entkommen. Während nun fünf Riesen gleichzeitig über den Wall stiegen und alles unter sich zermalmten, wurde das schwere Eisentor der Stadt hochgezogen und die Hälfte der Streitmacht Tarans zog nach draußen.
    Liam zog sein Schwert aus dem Schaft, noch ehe er sich fort bewegen konnte, hielt ihn Elona am Arm fest.
    „ Liam, was habt ihr vor?“, fragte sie panisch.
    „ Vor den Wall.“ Liam deutete zum Tor hin. „Der Feind wird versuchen, über den gefallenen Wall zu steigen, während wir von den Riesen dahinter zerschmettert werden. Wir müssen versuchen, sie aufzuhalten.“
    „ Was ist mit den Riesen?“
    „ Wir können sie nicht aufhalten. Nicht wir. Die Schützen und Ballisten vielleicht, jedoch nicht wir. Seht nur, wie sie von den Riesen fortlaufen. Sie kommen dem Feind nicht einmal nahe, denn sie würden unter ihm begraben werden. Ihre Haut ist zu dick, wir können sie nicht aufhalten mit Schwert und Schild.“
    „ Dann gehe ich mit euch“, verkündete sie, Liam überlegte kurz und nickte dann rasch, ehe sie sich beide zu dem Tor aufmachten.
    Der Nebel zog jetzt durch das Tor, als wäre er die unheilvolle Verkündung des Krieges und die Streitkräfte Tarans stürmten gegen ihn wie der Nordwind gegen Berge. Nichts sahen sie vor sich, nur graue Wände und vereinzelnd karge und tote Wipfel, die aus dem Grau hervorstachen. Aus der Richtung der Tarkaten stürmten nun die letzten Riesen auf die Stadt zu, vier an der Zahl, während die Truppen vor dem Wall Stellung bezogen und sich formierten. Nun schritten sie langsam vorwärts, um nach ein paar Dutzend Fuß stehen zu bleiben, bis alle Truppen vor dem Wall standen. Über eintausend Krieger standen nun vor der Stadt, wartend auf die Streitmacht der Tartaren, während hinter ihnen die Erde erzitterte.
    Die Nacht war kalt und der Regen eisig, jetzt blitzte der Himmel auf, zweimal, und ein Grollen folgte bald. Der Nebel umhüllte sie wie ein Schleier und ihre Sicht ging nicht weiter als ein Dutzend Fuß. Geheul schallte hinter den Nebelwänden hervor, jedoch kein Wolfsgeheul, denn es war tiefer und noch viel eindringlicher. Gänsehaut tat sich bei den Kriegern auf, während der Wind blies und der Regen gegen sie peitschte. Ihre nassen Rüstungen schimmerten in der Viertelmondnacht und ihre Schwerter waren gegen den Nebel gerichtet. Nun hörte Liam, der mit Elona bis zu den vordersten Reihen an der Seite von Renor geschritten war, Getrampel, doch erklang es hell und leise. Die Krieger waren angespannt, die Klingen und Schilde fest im Griff und ihre Mienen zu ernsten Gesichtern verzogen, während der Regen von den Helmen über ihre Augen tropfte. Sie hörten ein schnelles Getrampel und Äste zerbrachen in der Ferne, als die Nebelwand plötzlich zerriss und drei vierbeinige Gestalten aus dem Grau gestürmt kamen.
    Es waren Wölfe und ihre Ohren lagen an ihren Köpfen, eingeschüchtert und demütig, als sie vor der Streitmacht standen und anschließend in den Westen hinter die Nebelwände von dannen zogen. Das Getrampel hörte nicht auf und jetzt erklang wieder das Geheul, reißerisch und tief, doch nun näher als zuvor. Die Schwerter der Krieger waren jetzt noch höher gerichtet und die Schilder noch fester an die Brust angelegt, während sie auf die Schlacht warteten. Sehr rasch wurde das Geheul jetzt lauter, als die Nebelwände plötzlich gänzlich fielen und Hunderte dunkle Reiter in schweren, schwarzen Rüstungen auf zähnefletschenden Bestien zu den Kriegern hin stürmten. Mit langen Speeren bewaffnet und seltsame Laute brüllend, fielen sie auf die Krieger der Allianz ein wie eine dunkle Flut auf einer silberfarbenen Brandung, doch ihre Gischt war Blut. Die Äxte des Feindes schlugen auf Helme oder Schilde, laut und lärmend, und Kriegsgeschrei

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