Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
entschwand allmählich und ihr Tempo wurde immer langsamer.
Die Stadt stand in Flammen, der Drache flog über die Dächer und kein Geschoss der Ballisten traf ihn. Vier waren noch über, zwei waren zerschlagen und zwei weitere brannten bereits lichterloh. König Argor blickte aus seinem prunkvollen Fenster auf die Straßen und brennenden Häuser seiner Stadt hinab. Er sah die großen Silhouetten der Riesen und ein Feuer, wie aus der Hölle aufgestiegen, umkreiste sein Schloss. Leford stand zu seiner Rechten und konnte dabei einen Ausdruck in Argors Gesicht erkennen, wie er ihn noch nie zuvor gesehen hatte, entsetzt, bestürzt und zutiefst traurig. Zwei der Riesen, die mittlerweile schon vor dem Schloss des Königs standen, schlugen auf die letzten Krieger und königlichen Wachen ein, die sich alle vor dem Schloss versammelt hatten, um ihren König zu verteidigen. Zermalmt wurde sie wie Insekten und Geschrei, welches abrupt endete, erschallte bis zu den Fenstern des Königs, dem nur noch ein Schauder über den Rücken lief.
„ Ihre Klingen können ihnen nichts anhaben. Sie sterben allesamt vergebens“, entfuhr es dem König mit entsetzter Stimme, während er sich an die Wand seines Gemaches stützte, da ihn Schwindel überkam. „Es ist das Ende. Die Allianz, die Menschen und alle anderen sterblichen Völker sind dem Untergang geweiht. Er hat die Macht über den Tod. Wir können nicht gegen den Tod kämpfen“, fuhr er fort, als er ein letztes Mal aus dem Fenster sah und erkennen konnte, wie nur mehr die Hälfte der Krieger vor dem Schloss standen. Argor bekam eine Gänsehaut, als er plötzlich sah, wie der fliegende Schatten auf das Schloss zukam mit einer Flammensäule aus seinem Rachen steigend. Dann wandte sich der König vom Fenster ab und sah Leford an, der zu der Tür des Gemaches blickte, als sie beide plötzlich vereinzelt Schreie hörten, die von der Halle bis nach oben in das Gemach des Königs drangen.
„ Ihr müsst euch verstecken, mein König. Flieht!“, rief Leford, doch Argor blickte nur zu Boden, bis er all seinen Mut zusammennahm und aus seinem Gemach hinaustrat. „Nein, Leford. Eher werd ich hier sterben“, antwortete er noch, ehe er verschwand und die Treppen zur Eingangshalle hinunterschritt. Fürchterliche Schreie erklangen, als er die letzten Stufen hinunter geschritten war, wo seine königlichen Wachen tot auf dem Boden lagen, das Weiß in ihren Augen und mit verrenkten Hälsen auf die Decke blickend. Ein Schauder überkam ihn, als er von den Leichen zu der großen, in eine schwarze Kutte gehüllten Gestalt aufsah, die langsam auf Argor zuschritt, mit einem Stab in der Hand und die Kapuze tief im Gesicht hängend.
„ Ihr sollt verdammt sein. Ihr und euer verhasstes Volk. Die Macht des schwarzen Kristalls wird euer Untergang sein. Ihr werdet…“ Argor unterbrach und schnappte dabei nach Luft.
„ Auch eurer. Mit dem Kristall vermag ich ganze Reiche zu kontrollieren und mich für die Taten eurer Urgroßväter zu rächen. Ich sollte euch alle töten. Doch mir ist nun etwas anderes in den Sinn gekommen. Ihr solltet wissen, dass es eine Überlegung wert sei, euch mir anzuschließen, mir zu dienen.“
„ Eher würde ich sterben. Mein Volk wird niemals der Sklave eures Volkes sein.“
„ Dann sollt ihr und euer Volk sterben.“ In diesem Moment tauchte Leford auf, mit gezogenem Schwert in der Hand, und er lief zu der vermummten Gestalt, als er plötzlich das Schwert fallen ließ, zu Boden sackte und binnen kürzester Zeit erstickte. Argor eilte zu ihm und musste bestürzt erkennen, dass sein Freund und Diener bereits tot war.
„ Ist es nicht interessant, wie ihr Tausende eurer Art in den Krieg schicken könnt, doch bei einem einzigen Mann tiefste Trauer empfindet, wenn ihr ihn sterben seht“, fuhr er fort und beendete den Satz mit einem leisen, schwachen Gelächter.
„ Was wollt ihr?“, fragte Argor mit verzweifelter Stimme.
„ Ich will den Tod eurer niederträchtigen Rasse. Ihr seid Dreck und das Ergebnis eines unvollendeten Werkes eures Schöpfers.“
„ Wenn das Schwert gefunden wird, werdet ihr für all dies büßen.“
„ Das Schwert? Von welchem Schwert sprecht ihr?“, fragte die Gestalt nun voller Zorn, während sie Argor die Luft nahm, ohne die Hand an seine Kehle zu legen.
„ Es... war... euer König, der euch dies angetan hatte“, keuchte Argor, als er wieder ein wenig Luft bekam. „Er war genauso wie ihr verblendet vom Hass, den der Stein gesät
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