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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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und einen silbernen Stahlgriff mit schlangenartigen Verdrillungen, die für einen besseren Halt sorgten. Die weißsilbernen Runen wirkten rau, wie ein ungeschliffener Kristall, und sie waren in die Schneide eingraviert, ihre Form war ungewöhnlich und ihre Bedeutungen kannten nur noch wenige der weisen Gelehrten, die die Schrift der Ältesten verstanden.
     

     

    Der vermummte Fremde, der nicht besonders groß war, musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um das Schwert von der Halterung zu heben. Er hielt es mit beiden Händen am edlen Griff und betrachtete die Runen auf den Schneiden, die immer heller zu werden schienen, je näher man sie vor die Augen hielt. Der Fremde fuhr mit der linken Hand über die Runen, während er mit der rechten den Griff festhielt. Er spürte eine eigenartige Wärme, als er sie mit den Fingern berührt hatte, angenehm und wohltuend. Die Runen schimmerten nun weiß und ein schwaches Leuchten ging von dem Schwert aus. Es dauerte noch ein paar Momente, ehe der Dieb mit dem Schwert in die Dunkelheit der Nacht und in den finsteren Wäldern Isoknils verschwand.
     
     

Fackelträger
     

    Das Mondlicht schien auf die feuchten Wiesen von Doldun und allmählich kam der Winter auch zu den Phuken, was sich an dem Reif der Grashalme bemerkbar machte, der stetig an Stärke und Dichte gewann. Der eiskalte Wind hinterließ einen stechenden Schmerz auf den Wangen Hudos, der gerade seine Höhle verlassen hatte, um den Morgen in seinen frühen Stunden zu genießen. Er würde nur für ein paar Momente vor seiner Höhle stehen und die vereisten Wiesen und den Sonnenaufgang beobachten, bis er sich an die Arbeit machen und das Scheitholz zerkleinern würde, um es für das Kaminfeuer vorzubereiten.
    Er atmete noch einmal die kalte Luft ein, ehe er sich den Anstrengungen widmete, denn dann trat Hudo zu einem nicht sehr hohen, aber breitgeschnittenen Baumstumpf, in dem eine Holzaxt steckte. Er stieg mit einem Fuß auf den Stamm, während er beide Hände um den Griff der Axt legte, dann versuchte er sie mit all seiner Kraft aus dem Baumstumpf zu ziehen. Beim zweiten Versuch gelang es ihm, die Axt aus dem Gehölz zu ziehen und als er sie in seiner rechten Hand baumeln ließ, griff er mit der linken Hand nach einem Holzscheit, das daneben auf einem Haufen voller Scheite lag. Dann stellte er das Stück Holz senkrecht auf den Stamm - er musste die Scheite aufgrund der unebenen Fläche ein paar Mal aufstellen, ehe er die Schneide der Axt anlegen konnte. Hudo holte nur einmal aus und traf exakt den Mittelpunkt, als das Stück Holz sich in zwei Teile spaltete.
    Hunderte von Scheiten zersprangen durch Hunderte Schläge der Axtschneide, die das Holz spaltete. Hudo war bereits erschöpft, doch Kälte verspürte er keine mehr und das, obwohl er nur ein Gilet über sein Hemd trug. Für die nächsten kalten Nächte war er nun vorbereitet, was ihm nun Erleichterung brachte. Der Phuke hatte gerade seine Axt in den Stamm geschlagen, als Sanar vorbeikam, die einen kleinen Korb um ihren rechten Arm geschlungen hatte. Sie trat zu ihm und überraschte damit Hudo.
    „ Sanar? Was macht ihr hier?“, fragte Hudo mit einer nervösen Stimme und einem ebenso nervösen Lächeln.
    „ Meine Mutter hat Brötchen gebacken und ich dachte, da wir schon genug hatten, ob ihr nicht vielleicht auch welche möchtet“, antwortete sie mit einem strahlenden Lächeln, welches Hudo aus der Fassung brachte, denn es vergingen noch ein paar Sekunden, ehe er etwas darauf antwortete: „Tatsächlich, für mich?“, fragte er und strahlte dabei vor Freude, wohl aber eher über die Geste und den Besuch von Sanar, als über die Brötchen selbst.
    „ Natürlich, warum denn nicht?“, gab sie nickend und mit einem freudigen Gesichtsausdruck von sich, während sie ihm den Korb entgegenstreckte. Hudo griff hinein und nahm ein kleines Laib, welches mit Kräutern bestückt war, hinaus.
    „ Ich hoffe, sie schmecken euch“, fügt Sanar noch hinzu, ehe sie sich mit einem Lächeln verabschiedete. Hudo sah ihr noch hinterher, bis sie zu Hause angekommen war. Erst nachdem sie wieder hinter ihrer Haustür verschwunden war, bemerkte er, dass er ihr die ganze Zeit hinterhergestarrt hatte und er wusste nicht einmal mehr, dass er etwas in der Hand hielt, geschweige denn, was es war. Als er hinsah, fiel ihm wieder ein, dass sie etwas über Brötchen erzählt hatte. Für einen Moment empfand er ein wenig Scham, als er darüber dachte, wie betäubt er immer war, wenn sie

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