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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Liam versuchte genauer hinzusehen, doch konnte er es nicht deutlicher erkennen, doch dann wie aus dem nichts, drangen kleine blasse Gesichter aus dem Mund hervor und sie fingen an zu schreien. Er erschrak und fiel zurück auf kalten Boden. Vom Boden aus sah er, wie aus dem Mund des Königs Geister emporstiegen, wild umherschwirrten und schrien. Dann nahm er einen Dolch aus seinem schattenhaften Gewand hervor und schritt langsam zu dem Träumenden.
    Liam konnte nicht wegsehen, so als ob jemand seinen Kopf fest hielt. Er wollte nicht in die Augenhöhlen des Königs blicken, doch blieb ihm keine andere Wahl, so als ob er gezwungen würde, und als der König vor ihm stand, kniete er vor Liam nieder und starrte ihn an. Liam blickte direkt in die schwarzen, leeren Augenhöhlen und begann vor Angst und Kälte zu zittern, bis der König schließlich seine Augenlider schloss. Es vergingen ein paar Sekunden, ehe der Monarch seine Lider wieder öffnete, doch war jetzt nur das Weiß der Augen zu sehen, strahlend hell. Dann begann er zu grinsen und ließ damit seine Zähne blecken, welche schwarz und spitz waren. Eine dämonische Fratze begann sich zu formen und der König blickte immer finsterer drein, begann immer mehr Falten zu bekommen und sich zu deformieren, bis er kein Mensch mehr war. Der Dämon fing an zu lachen, immer tiefer, während sich seine Miene noch mehr verfinsterte, teuflisch und hämisch, bis er schließlich aufhörte zu lachen und mit dem Dolch durch die Brust und in das Herz von Liam stach.
    Liam wachte schweißgebadet auf und sah sich um, bis er bemerkt hatte, wo er sich befand. Sein Herz raste und er hatte große Angst. Dann sah er Elona an, legte wieder seinen Arm um ihren Körper und schmiegte sich zu ihr. Nach ein paar Minuten legte er sich wieder auf den Rücken, schlief recht schnell ein und wachte bis zum Morgengrauen nicht wieder auf.
     

    Früh zum ersten Grauen des Morgens war die Gruppe zusammen aufgebrochen. Gegenseitig hatten sie sich geweckt, um früher fort zu gehen, damit sie sobald wie möglich die Stadt erreichen würden. Die Meisten glaubten, wenn sie einen schnellen Marsch vorlegen würden, noch vor Anbruch der Nacht Ghokarn zu erreichen, jedoch wusste keiner von ihnen genau, wo sie sich nun auf dem Elmual befanden. Die Spitze dieses Berges hatten sie fast erreicht, doch keiner vermochte zu sehen, wie weit sich der Grat dahinter erstrecken würde, doch mit dieser Frage beschäftigte sich Liam nun schon seit Anbruch. Es war ein fahler Morgen, der einen grauen, nebelartigen Schleier über ihren Köpfen hervorbrachte und die Kuppe des Berges wie einen ergrauten alten Greis aussehen ließ. Die Kälte war unerbittlich und schmerzte an den Wangen, Nasen und Stirnen der Reisenden. Wenn Liam nach oben blickte, sah er nur den stetig steigenden Hang und den grauen bewölkten Himmel. Elona hatte fast ohne Unterbrechung die Augen bei Liam und versuchte jeden noch so kleinen Fehler von ihm auszugleichen, indem sie ihn festhielt. Liam empfand einen großen Drang, bei jeder Hilfe Dankbarkeit zu zeigen, obwohl er ihre Hilfe nicht wirklich benötigte. Er empfand jedoch mehr als nur Dankbarkeit, doch was genau, vermochte er selbst nicht zu wissen, nur dass er sich geborgen in ihrer Gegenwart fühlte.
    Die Hoffnung auf ein baldiges Ende dieser Reise verschwand rasch in Liams Gedanken, als sie den Grat zur Spitze erklommen hatten und nun zum Horizont blickten, unter sich die Gebirgsketten des Elmuals sichtend. Die letzten Schritte und der letzte Aufstieg brachten Wehklagen und Missmut in die Runde der Wandernden, denn als sie hinunter blickten und mit ihren Augen die Ausläufer des Gipfels sahen, erkannten sie, dass zu den Füßen des Berges, auf dem sie nun standen, der Hang wieder zu steigen begann und zu einer zweiten Gebirgskette verlief, um anschließend zu einer noch größeren Spitze zu gipfeln. Was sich dahinter verbarg, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand und Furcht über weitere steile Pfade und Hänge machte sich breit. Sie blickten noch ein paar Momente lang in das Tal und versuchten dabei, den Ausblick der Hügel und Wälder, die in den Tälern ihren Platz beanspruchten, zu genießen.
    Die Reisenden, die vom Durst gepackt waren, nahmen nun reinen Schnee vom Boden auf, um ihn anschließend auf der Zunge zergehen zu lassen. Auf der Spitze des Gipfels waren die Kälte und der eisige Wind unerträglich, was die Gruppe dazu veranlasste, sich nach der Trinkpause bald wieder auf den Weg zu

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