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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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noch in Butzden lebte. Er versuchte, den Schmerz zu unterdrücken, doch es war zu schwer und bitter für ihn, dann weinte er ein paar Tränen.
    „ Wohin sollen wir jetzt?“, schluchzte Sanar, während sie Hudo verzweifelt ansah.
    „ Nach Hompfen. Ich habe einen Halbbruder dort. Wir müssen die anderen dort warnen.“
    „ Nach Hompfen. Wie lange werden wir brauchen? Kennt ihr überhaupt den Weg? Die Straßen könnten verschneit und nicht zu sehen sein. Überhaupt in den Bergen.“
    „ Ihr habt Recht, doch ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig. Ich kenne den Weg wahrscheinlich so gut wir ihr. Dennoch sollten wir es versuchen und rasch aufbrechen, ehe sie uns einholen.“
    Ohne weiter zu überlegen oder sich abzusprechen eilten sie über die Wiesen, bis sie bald zu den breiten Handelsstraßen gelangten, doch finster war ihre Sicht und die Straßen nur undeutlich erkennbar. Kälte überzog sie, denn nicht viel Kleidung trugen sie jetzt in dieser windigen Nacht.
     
     

Ghokarn
     

    Die Gipfel der umliegenden Berge zeigten sich mächtig mit ihren verschneiten Spitzen in der kalten und sternenklaren Nacht. Der kalte Wind schmerzte beim Einatmen und der warme Atem, der aus den vielen Lungen der Wandernden hinaus blies, bildete einen dichten Hauch vor ihren Gesichtern. Es waren Dutzende Flüchtlinge aus Taran, die nun die ersten Ausläufer des Elmuals zusammen durchwanderten und Dutzende, wenn nicht vielleicht sogar Hunderte, würden ihnen noch folgen, in anderen Gruppen mit Abständen von vielen Riesen. Der Grat, in dem sie wanderten, war äußerst lang und uneben, der steinige Boden war komplett verschneit und meist sogar vereist, große Steine, teilweile sogar größer als die Köpfe der Wandernden, ragten wie eisige Klumpen aus ihm und bildeten des Öfteren Hindernisse.
    Wenn Liam nach vorne blickte, sah er nicht mehr als ein heftiges Schneetreiben und einen weißblauen Horizont. Die Schneeflocken schossen von der Seite in die nach unten gerichteten Gesichter der Wanderer, die sich zum Großteil mit Kapuzen vor der schmerzenden Kälte schützten. Liam konnte wegen der Kälte seine Nase kaum noch spüren und der Rotz, der aus ihr zu fliehen versuchte, fror schon, bevor er noch hinaus rinnen konnte. Es war der dritte Tag seit dem Angriff und einen halben Tagesmarsch hatten Liam und Elona heute schon hinter sich gebracht. Von ein paar Flüchtlingsgruppen wurden sie bereits überholt, da Liam durch seine gebrochenen Rippen nur langsam die Klüfte und den Berggrat des Elmuals durchwandern konnte, doch er war froh, es überhaupt zu können. Durch die Kälte verlor er den Überblick, welcher Schmerz stärker war, die Kälte, die auf dem Gesicht schmerzte oder der mittlerweile stechende Schmerz des Bruches. Das Gesicht Liams war zu einer mürrischen und schmerzverzerrten Mimik verzogen. Elona blickte traurig und gequält drein, denn sie fror wie alle anderen auch und war zusätzlich noch sehr besorgt um Liams Wohl, zudem waren beide bereits völlig erschöpft und hatten nun ein starkes Verlangen nach Rast.
    Erst eine Pause hatten sie eingelegt, seit sie im Morgengrauen die Höhle, in der sie mit ein paar anderen Flüchtlingen genächtigt hatten, verlassen hatten. Die Gruppe fand die Grotte, nachdem sie an der rechten Hangseite des Karukbergs gewandert waren, im Norden, als die Nacht schwärzte und ein tobender Schneesturm aufgezogen war. Als der Morgen graute, brachen sie bereits wieder auf und wanderten weiter Richtung Nordwest, als die Gruppe rasch zu den ersten Ausläufern des Elmuals gekommen war, nur kurz waren sie auf verschneiten Ebenen gewandert zwischen dem Karuk und Elmual. Schließlich drang sich Liam dazu etwas zu sagen, obwohl er eigentlich vorgehabt hatte, die nächsten Stunden ohne Rast durchzuwandern.
    „ Verzeih mir meine Müßigkeit, doch ich benötige unbedingt eine Rast“, drang es schwach und heiser aus Liams Stimme hervor.
    „ Oh nein, bitte nicht um Vergebung! Und müßig ist es überhaupt nicht, was du bist. Du bist schwer verletzt und brauchst Ruhe und Rast“, antwortete Elona besorgt.
    „ Wir haben aber nicht viel Zeit für Ruhe und Rast.“
    „ Genug, um ein wenig zu ruhen. Ich werde zusehen, dass wir etwas zu essen bekommen.“
    „ Wo willst du hier Nahrung finden?“, fragte Liam mit runzelnder Stirn.
    „ Ich werde jemanden fragen, ob er etwas entbehren kann.“
    „ Ihr wollt betteln?“, klang er nun entsetzt.
    „ Wir müssen sonst tagelang hungern, denn es gibt hier weit

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