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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Reittiere, die zwei bis drei Mal so groß wie ihre Reiter waren, mit einem simplen Geschirr unter Kontrolle. Liam erkannte aber, dass es sehr kleine Hokins waren, denn die, welche er in Keltor gesehen hatte, waren um einiges größer als diese Zwei. Wie konnten sie die Kreaturen bändigen? Die Größe der Reiter fiel ihm ein weiteres Mal auf, denn sie waren viel zu groß für einen normalen Menschen und die Schultern viel zu breit für diese. Langsam ergab für Liam alles einen Sinn: Die schlackernden Geräusche, die er im Wald gehört hatte, war das Schmatzen eines Hokins und er hatte die Spuren richtig erkannt und somit Recht, dass diese Art von Kreatur das Reh getötet hatte. Doch wer waren diese ominösen Reiter, was hatten sie in Kandor vor und wohin ritten sie nun?
    Liam flog ihnen nun schon seit einiger Zeit hinterher, doch die großen dunklen Reiter machten keinen Halt und waren über die Grenzen bis in das Land Eleran geritten. Das Land bot weite, offene Wiesen, die bis hin zur Landesmitte in riesige Wälder mündeten. Die Wiesenfelder waren prachtvoll und ließen den Boden unter Liam wie ein grünes Meer wirken, welches im Wind lebhaft wirkte, sie schienen vom Winter kaum berührt zu sein. Die Grashalme bogen sich mit der Richtung des Luftstromes gleich und tänzelten mit ihrem blassen Reif umher wie Tänzer mit weißen Kleidern. Irix musste aufgrund der Sonne, die in diesem Lande mehr zum Schein kam als in Kandor, seine Flughöhe ändern, denn obwohl er ziemlich hoch in der Luft war, hätte sein Schatten ihn verraten können und Liam hätte die Verfolgungsjagd aufgeben müssen. Zu weit hinter den Reitern hätten sie ebenso nicht fliegen dürfen, da diese sonst beim Zurückblicken erkannt hätten, dass sie verfolgt werden. Irix flog ruhig und gelassen, hoch über den Köpfen der Reiter, während Liam ungeduldig hoffte, dass diese irgendwann ihr Ziel erreichen würden und er endlich ihr Vorhaben aufdecken konnte. Es schien, als würden sie ihr Tempo stetig erhöhen und über ihren Köpfen stieg nun ein Qualm hervor.
    Nachdem die Sonne ihren Höhepunkt erreicht hatte und wieder am Untergehen war, ärgerte sich Liam über den Abbruch der Verfolgungsjagd, denn er musste umdrehen, um noch rechtzeitig, ehe die Sonne untergehen würde, nach Taran zu gelangen. Während Irix eine Kehrtwende flog, die Liam ihm mit einem Klopfzeichen befohlen hatte, drehte der Krieger seinen Kopf nach hinten und sah zu, wie die dunklen Reiter in den roten und brennenden Horizont hinein ritten und ihr Gewand hinterließ eine Rauchwolke, so als ob der Horizont wirklich gebrannt und ihre Gewänder versengt hatte.
     

    Tarion und seine Männer, ein Dutzend an der Zahl, legten den Weg nicht auf Pferden zurück, denn diese hätten die steilen Klippen nie besteigen können. Der Trupp stieg schon seit mehreren Stunden die steilen Ketten des südlichen Gebirges hinauf und legte dabei dementsprechend ein langsames Tempo an den Tag. Tarion hielt die Führung und ließ sich keine Anstrengung anmerken, doch das Vorhaben hinter die Einaugfäuste zu gelangen - der Name der größten südöstlichen Berge der Tarkaten - und in das südliche Tal zu schreiten, welches die Bergriesen in weiten Teilen für sich beanspruchten, erwies sich schwieriger als gedacht. Im südöstlichen Teil des Landes erstreckten sich die Gebirgsketten im Gegensatz zum südlichen Kamm noch höher, sodass die Bewohner aus Taran von den Tälern der Riesen geschützt waren, jedoch nicht nur wegen der Höhe, sondern auch weil die Strecke der Bergformationen schlichtweg viel zu lang war, um durch sie hindurch zu marschieren. Nur ab und zu griffen ein paar der riesigen, einäugigen Ungeheuer an, wenn ihr Hunger in den kargen Tälern nicht gestillt werden konnte, doch in den letzten Monaten häuften sich die Angriffe drastisch.
    Der eisige Wind machte es den Spähern sehr schwer, über die Gebirgsketten zu marschieren, denn die Kälte nahm ihnen Kraft und Schnelligkeit, sie schritten wie alte Greise voran, zusammengekauert und nur kleine Schritte vorwärts. Die meisten von ihnen hatten zwar Mäntel mit Kapuzen, aber trotz alledem erwies sich dies nicht als genügend Schutz für das Gesicht, denn ihre Wangen und Nasen waren jetzt rot wie Beeren und schmerzten sehr. Tarion kam es so vor, als würden sie sich kaum bewegen, denn unter seinen Füßen sah er Schnee, wie ein endloser weißer Teppich aus purer Kälte und Nässe, der immerdar war und sich niemals zu ändern schien. Das Bild

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