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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Befehlsgewalt. Befragt ihn, wenn ihr erfahren wollt, was ihr zu tun habt.“
    „ Wie ihr befehlt“, gab Jenry rasch zurück und schritt von dannen.
    „ Nun. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Nacht, denn wir werden eine Weile reisen. Wobei ihr ja den Weg fliegend fort legen werdet“, sprach der Kommandant zu Liam und blickte ihn dabei mit einem erwartungsvollen Blick an. „Dies ist wahrlich ein Segen“, gab Liam mit erheiterter Stimme zurück.
    „ Nun, ich muss auch euch gleich eine Frage stellen, die mich seit gestern Nacht drängt.“
    „ Fragt ohne Scheu“
    „ Wo befindet sich euer treuer Gefährte nun?“
    „ Dies vermag ich auch nicht genau zu wissen. Ich weiß aber, dass er sich nicht weit entfernt von der Stadt aufhält, wenn ich hier in Kandor bin. Ich glaube, er ist oft in den nördlichen Gipfeln der Tarkaten.“
    „ Und wie werden wir ihn finden, wenn nicht die Hörner der Stadt erschallen?“
    „ Gar nicht. Ich werde ihn rufen mit meiner Pfeife.“
    „ Mit einer Pfeife?“, fragte Tarion belustigt und lachte anschließend, zuerst noch verhalten und dann immer lauter.
    „ Ja, ein Pfeife. Er wird sie hören und dann wird er wissen, dass er gebraucht wird und der Drache wird sodann von den Himmeln hinab steigen.“
    „ Sagenhaft, muss ich doch sagen. Ein Mann, der seinen Drachen her pfeift“, nachdem Tarion dies sagte, lachte er herzhaft, aber nicht spöttisch, über die Vorstellung.
    „ Dies ist die einzige Möglichkeit für ihn, mich aus der Ferne zu erhören. Sie ist so laut und hoch, dass nicht nur Drachen den Ton von weiter Entfernung vernehmen, auch Vögel, doch sie meiden ihn. Wir Menschen hören ihren Klang nicht.“
    „ Wahrhaft außergewöhnlich.“
    „ Das ist es in der Tat. Es heißt, es war ein begabter Tischler, der meinem Vater diese Pfeife einst schenkte, doch soll sie verzaubert worden sein von einem Gelehrten aus den Gardaren. Nun, lasst uns aufbrechen oder wollen wir hier weiter verweilen?“
    „ Nein. Meine Späher und ich werden den südlichen Kamm bis hin zu den Gipfeln durchforsten. Anschließend werden wir hinter den Bergketten in das Riesental einmarschieren.“
    „ Wohin schickt ihr uns?“
    „ Am besten gleitet ihr zu dem südwestlichen Kamm. Erkundet die Gegend und haltet eure vier Augen stets offen.“
    „ Nun gut. Ich werde meine Augen offen halten, doch denke ich, dass die Drachenaugen eher Ungewöhnliches entdecken werden als ich. Scharfsinnig und durchdringend sind sie.“
    „ So soll es sein. Ich wünsche euch alles Glück, Liam. Wenn die Sonne untergeht, treffen wir uns im zweiten Saal des Schlosses.“
    „ Ich wünsche euch dasselbe Glück, das mich begleiten soll.“ Sie gaben sich die Hände und ihre Wege trennten sich, nachdem sie die Stadt durch das Tor verließen.
     

    Liam stand auf einen kleinen Hügel, weit entfernt von der Stadt und noch weiter entfernt von den Gebirgsketten, unter ihm waren die weiten Wiesen Kandors jetzt mit Schnee bedeckt und nur hier und da fand er Gräser, die aus dem Weiß hervor schielten. Er pfiff mit seiner Holzpfeife, die sehr schmal zum Mund hin verlief und mit verschiedenen Mustern verziert worden war. Der Klang erschallte schon seit Minuten in die Berge und Wälder hinein, doch kein Menschenohr hatte je was vernommen, nur die Bäume und Vögel hielten sich jetzt die Ohren zu. Allmählich kamen Liam Zweifel, ob Irix ihn überhaupt erhörte oder gar in der Nähe der Stadt war. Er pfiff länger als beim letzten Mal und noch einmal mit voller Kraft, so gut es ging, in die Pfeife hinein, bis er wieder nach Atem rang. Während Liam mit seiner flachen Hand die Augen beschattete, hielt er Ausschau und drehte sich langsam um seine eigene Achse. Als er schon aufgeben wollte und mit der Kehrtwende begann, sah er plötzlich eine winzige Schattengestalt aus dem Norden und durch die Wolken hervor blinzeln. Eine geflügelte Gestalt, die sehr rasch größer wurde, eilte zwischen den Wolken zu Liam hinab. Es war Irix. Freude war auf Liams Gesicht zu sehen, als er den Kopf hob und seinen fliegenden Gefährten erkannte. Ein weitreichendes und lautes Gebrüll kam von Irix als Antwort und wie ein Adler stieg er hinab und landete sanft mit einem Schneegestöber auf dem Boden vor Liams Füßen. Der Schnee schoss über Liams Kopf und fiel hinter ihm zu Boden, als der Drache mit seinen anmutigen Schwingen zu den letzten Schlägen ausholte. „Guter Junge“, flüsterte Liam und legte dabei seine flache Hand auf das lange Maul des

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