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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Fleischwunden, die kreisförmig waren und tief in den Körper hinein verliefen. Der Riese roch für Tarion schon ein wenig nach Verwesung, was darauf hinwies, dass er nicht vor kurzem verstarb, allerdings auch nicht vor allzu langer Zeit, da er sonst noch viel schlimmer gerochen hätte und die Späher nun einen viel größeren Abstand gehalten hätten. Erneut wurde in der Gruppe gewispert und als Tarion sich umsah, erkannte er den Grund für den Aufruhr, denn in der Ferne waren noch mehr Kadaver zu sehen. Fünf. Sechs. Nein! Es waren weit mehr als Sieben und je ferner Tarion in das Tal blickte, umso schlimmer wurde der Anblick. Auf den weiten Wiesen waren noch unzählige tote Riesen zu sehen, die erstochen und mit Blut übersät am Boden lagen und dabei das ganze Land wie ein schauerhaften Friedhof wirken ließen.
    Nachdem die Späher die zahlreichen toten Riesen hinter sich gelassen hatten, näherten sie sich rasch aufsteigenden Höhenzügen, die von der Nachmittagsonne gelb beschienen wurden. Sie waren steinig und nur wenige Gräser wuchsen entlang der steigenden Pfade. Der Trupp blickte der Sonne entgegen und gemeinsam genossen sie die Wärme auf ihren Gesichtern, denn bald würde die gelbe Scheibe wieder hinter ein graues Firmament verschwinden, welches sich nun aus Richtung Westen auftat. Nach einiger Zeit sahen sie wie der Gebirgszug über ihnen stieg und das Land wurde kälter und rauer, die Sonne verschwand und ein unwohles Gefühl kam über die Gruppe. Die Steine auf den Pfaden wurden immer größer und die Gräser immer weniger und karger, bis sie nun nur noch graue Wege vor sich fanden und ein Schleier zog über ihre Köpfe auf und sie fragten sich, wann die Steigung ihr Ende nehmen würde.
    Nach geraumer Zeit kamen sie über einen tiefgehenden Pfad zu einer riesigen Felswand mit Höhleneingang. Trockene Sträucher wie Disteln und anderes Gewächs wuchsen vor dem Höhleneingang, aus dem ein modriger Geruch aufstieg. Die staunenden Späher ließen ihren Blick über den riesigen und brüchigen Torbogen aus Stein, der den Höhleneingang ausmachte, schweifen. Der Eingang in diese Höhle war so groß, dass man darin sogar eine Kapelle hätte bauen können. Er verlor sich in tiefer Schwärze und eine unheilige Stille lag in der Dunkelheit. Tarion blickte nachdenklich zu Boden, ehe er sich umdrehte und seine Männer anschaute.
    „ Treue und ehrenhafte Krieger des Bundes der Allianz aus Kandor und des Königs Argor. Ich vermag zu glauben, dass mein Verstand weiß, was ihr denkt“, verkündete der Kommandant mit einem leichten Lächeln und lauter Stimme. „Doch uns ist die ehrenhafte Aufgabe zuteil worden, Gefahren und dunkle Absichten, die unserer Heimat oder unseren Frauen und Kindern schaden könnten, rechtzeitig zu erkennen, um sie dann unserem König zu berichten. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Höhle wahrscheinlich nicht unbewohnt ist. Es ist ein Wagnis, sie zu erkunden, doch...“ Ein schlackerndes Geräusch unterbrach den Anführer, doch er wagte es nicht, sich umzudrehen. Die Männer des Spähtrupps weiteten ihre Augen, als ein riesiger Schatten aus der Höhle wuchs und kein Ende zu haben schien.
    „ Bleibt standhaft. Denkt an...“ Erneut wurde der Kommandant unterbrochen, doch diesmal von einem Stampfen, welches den Erdboden erzittern ließ. Die Späher, denen die Angst ins Gesicht geschrieben stand, gingen mit langsamen zittrigen Schritten rückwärts, während Tarion sich langsam umzudrehen wagte. Er sah eine riesige, einäugige, grässliche Fratze aus dem Schatten der Höhle hervortreten. Ihr riesiges Maul öffnete sich und ließ ein knurrendes Raunen ertönen, während sich die blutigen Reißzähne zeigten und Tarion in den schwarzroten Abgrund blickte. In diesem Moment rührte sich vor Schreck niemand mehr aus der Gruppe und jeder einzelne der Männer, wirkte wie eine versteinerte Skulptur. Einen Lidschlag später brüllte der Riese mit einer so heftigen Wucht, dass man fast glauben konnte, die Späher wurden nur vom Schall davon getragen, doch sie flohen um ihr Leben und der Tod war ein hässlicher, seine grauen Fäuste schwingender Riese.

Düstere Botschaft
     

    Es war bereits dunkel geworden und die Nacht war schon lange angebrochen, als die königlichen Wachen im Hof des Schlosses augenblicklich ihre Hellebarden zurück zogen, die vor das Eingangstor des Thronsaals gerichtet waren. Es war Liam, dem sie in der Dunkelheit rasch und voller Ehrfurcht Einlass gewährten, auf dass er den

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