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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Ohrfeige traf.
    An den Steinwänden der Holzhütte hingen an eisernen Haken viele Schwerter, Äxte, Dolche, Wurfmesser und andere Waffenarten samt Wurfgeschossen. Auch Rüstungsteile hingen an den Wänden oder waren gar auf Tischen aufgestellt, wie etwa ein Brustpanzer, der senkrecht auf der Oberfläche stand und dabei rotsilbern im Schein des Feuers schimmerte. Der Schmelzofen war in die Ecke des Hauses gebaut und beinhaltete glühende Schlacke, die den Raum gänzlich mit roten Farbtönen übertünchte. Vor dem Ofen und mit dem Rücken zu Liam stand eine kleine, aber sehr breite, muskulöse Figur, die einen mächtigen Schatten auf den Boden des Hauses warf. Es war der Zwerg und Schmied Keral.
    „ Seid gegrüßt. Habt ihr hier auch Waffen oder nur dieses Trollbesteck“, scherzte Liam. Augenblicklich drehte sich der Zwerg mit einem grimmigen Gesichtsausdruck zu Liam um. Als er den Kunden erkannt hatte, wurde sein Gesicht allmählich weicher und fröhlicher. Keral besaß eine dunkle, gebräunte Hautfarbe, wie es für einen Schmied üblich war. Sein langer Bart war geflochten, wuchs bis zur Hüfte hinunter und war genauso pechschwarz gefärbt wie sein langes, ebenfalls zu einem Zopf geflochtenes Haar. Sein Gesicht war faltig und mit Narben versehrt. Es wirkte alt, hart und war rundlich geformt. Seine Nase war groß und kolbenförmig, doch für einen Zwerg passend.
    „ Du räudiger Hund eines mutterlosen Bergriesen. Ich dachte noch, ich kenne diese närrische Stimme. Kraut und Hefe. Ha!“, entfuhr es dem Zwerg mit einer tiefen, grölenden Stimme. Ein breites, faltenreiches Lächeln überzog sein Gesicht, als er gleich darauf in tiefes Gelächter ausbrach. Sie beiden umarmten sich voller Freude und klopften sich dabei ein, zwei Male auf den Rücken wie zwei alte, gute Freunde, die sich lange nicht mehr gesehen hatten.
    „ Wie ist es euch ergangen und was treibt euch hierher, mein Freund?“
    „ Ich brauche eine passende Rüstung. Hart soll sie sein, aber dennoch nicht schwer. Ein griffiges und wendiges Schwert benötige ich ebenso. Meine letztes war nach dem letzten Kampf nicht mehr zu gebrauchen.“
    „ Da seid ihr bei mir zweifelsohne goldrichtig. Ich nehme an, ihr werdet wieder bei dem Turnier teilnehmen, oder? Warum solltet ihr sonst eine neue Rüstung brauchen.“
    „ Die alte Rüstung war schon zu sehr verbeult und ja, ihr habt natürlich Recht. Ich werde wieder kämpfen.“
    „ Guter Junge.“
    „ Möglicherweise gelingt es mir dieses Jahr, alle meine Gegner zu besiegen, wenn ich hart genug hierfür trainiere.“
    „ Vielleicht. Schließlich habt ihr erst vor kurzem Riesen getötet, was vermag euch da noch ein einzelner Krieger antun zu können oder irgendein wilder Luchs aus den Süden, den sie tatsächlich Bestie nennen.“
    „ Ein Luchs?“, fragte Liam überrascht.
    „ Ja, in der Tat. Ein Luchs aus den Wäldern Thandrals sagten sie, zumindest glaub ich, dass sie Thandral gesagt hatten. Ich bin doch schon so alt und mein Gehör ist von dem Lärm des Schmiedens getrübt. Doch kein Vergleich zu einem Riesen wird die Kreatur wohl sein.“
    „ Anders als bei den Riesen werde ich ohne Drachen kämpfen, dass wisst ihr Keral, oder?“
    „ Wer braucht schon einen Drachen, wenn man eines meiner Schwerter besitzt“, scherzte der Zwerg und sie beiden lachten, während der Schmied seine neusten Werke anpries und sie Liam vorführte.
    Nach einiger Zeit probierte Liam einige der Rüstungsteile an und Keral begutachtete, ob diese ihm auch passten. Viele der Teile passten Liam auf Anhieb, bei anderen hatte Keral nach helfen oder sie zur Seite legen müssen. Bei den Schwertern empfahl er Liam eher teurere Klingen, da die anderen bei den Kämpfen zerbrechen könnten, wenn die Gegner edlere Klingen besitzen würden. Keral riet ihm zu seinem besten Werk: Es war ein Anderthalbhänder mit einer edlen Klinge aus goldsilberschimmernden Zwergenstahl.
    Der Zwergenstahl war eine eigene Legierung, welche das kleine Volk aus Warda erfunden hatte, und bestand aus einem goldsilberschimmernden Stahlgemisch, welches mit Abstand das härteste und robusteste Metall im ganzen Norden und Kelkaran war. Die Zwerge aus Warda waren und sind die einzigen, die seit jeher wussten, wie dieser Stahl geschmiedet wurde, denn es war das bestgehütetste Geheimnis des kleinen Volkes und keiner konnte es je vollends so herstellen, wie es die Zwerge aus Ghokarn vermochten. Viele erfahrene Schmiedemeister meinten, dass das kleine Volk einfach nur

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