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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Kreaturen und sie maßen gut über zwanzig Fuß in die Höhe und dreißig in die Länge. Es waren Lasttiere, denn sie trugen auf ihren buckligen Rücken große Körbe, die mit Holzscheiten beladen waren. Die Fellhaare maßen eine Länge von fast einem Fuß und die gigantischen Köpfe ähnelten denen eines Wildrindes aus dem Süden. Hörner wie von einem Schafbock thronten auf dem majestätischen Schädel und ein schweifartiger Schwanz, dem eines Wolfes gleich, wedelte mühsam am hinteren Ende. Die gigantischen Tiere, die im Mondschein fahlsilbern schimmerten und ein gurrendes Brummen von sich gaben, wurden von verschiedenen Kuttenträgern, die von Wachen bewacht wurden, an langen Leinen gehalten und von dem Höhleneingang weggetrieben. Die anmutigen Kreaturen wurden von den knurrenden Gestalten oft Gormor genannt, manches Mal auch nur Gor.
    Sie zogen mit den beladenen Holzscheiten einen Pfad hinauf, der rechts neben der Höhle verlief und als die Wachen den ehemaligen Gefangen erblickten, brüllten sie ihn an und zeigten auf den Pfad, wohin er sich zu den anderen Arbeitern gesellen sollte. Sie knurrten und bespuckten ihn, als er sich sodann den Pfad hochbegab und sich neben die Anderen, die die Gormors führten, stellte. Der Pfad erhob sich mühsam zwischen den Bergketten auf steinigem, verschneitem Boden. Einzelne Klüfte zierten links und rechts den Pfad, der sich immer höher zog. Die Nacht verlor immer mehr ihre Machtstellung, doch bis zum Sonnenaufgang würde der Rebell und die Kolonne den zweiten Bau, Rektar, erreichen, der noch weit in der Ferne im kalten Norden lag.
    Schneewehen und Hagel aus scharfem Eis fielen auf die Kleider der Kolonne aus Hunderten Sklaven und Dutzenden Wachen, die sich noch immer die Anhöhen der Berge hochquälten. Der Schnee auf den Kapuzen und Schultern der Kuttenträger ließ sie bald wie wandernde Eisspitzen in der Landschaft wirken. Der Wind pfiff laut und zog an den Rücken der Berge entlang, an denen sich die Pfade nun hochzogen und in Richtung Norden verliefen. Immer höher verlief der Weg und nie schien die Spitze der Berge erreicht zu sein. Zwei lagen zu ihrer Linken, einer zu ihrer Rechten und zwei hinter ihnen. Stunden waren vergangen, doch mehr als eine sehr junge Morgendämmerung war aus dem grauweisen Firmament nicht zu vernehmen. Das Ziel lag jedoch zu ihren Füßen, denn der Pfad fiel jetzt hinab und in ein dunkles Tal im Schatten des Berges.
    Im Schatten war ein gigantisches schwarzes Loch, dessen Ausmaß man erst erkennen konnte, wenn am Rande des Abgrunds stand. Es war das Reich Rektar, das Reich der Schatten, welches sich tief unter der Erde befand. Hunderte von Jahren vergingen, ehe die Grabungen, die Tausende Fuß nach unten reichten, ihre jetzige Größe erreicht hatten. Dutzende Gänge verliefen von einer gigantischen Wendeltreppe aus Gestein, breit wie ein dutzend Mannen, tiefer oder ferner in die Erde hinein. Der Bau glühte in der Mitte, denn die Schmelzöfen vermochten dennoch aus der Tiefe ihren feurigen Schimmer bis an die Oberfläche zu werfen.
    Von der Höhe sah es für den Rebell so aus, als wären die Steinstufen, die sich am Rande des Loches hinunter wandten, schmal, doch sie waren gigantisch und dennoch nichts im Vergleich zu der Breite des dunklen Loches. Nun stiegen Rauchschwaden aus dem Loch, die nach wenigen Momenten wieder verklungen. Der feuerrote Schimmer der Öfen gleißte ab und an schwach in der Schwärze der Schwaden auf, wie ein fernes Gewitter aus roten Blitzen.
    Nach einer halben Stunden war die Kolone unten angekommen und sie wanderte noch eine Weile in dem Schattental, ehe sich aus dem schwarzen Streifen am Boden ein ehrfurchtgebietender Abgrund bildete. Ein schwacher und blasser Sonnenstrahl kam verstohlen hinter Wolken und über dem Horizont hervor und überzog die weißgraue Landschaft, mit einem blassen und kaum sichtbaren Orange. Nun eilten die Kuttenträger zu den Steintreppen, die auf der Westseite des Loches begannen und sie fauchten und waren unruhig. Auch der Rebell fühlte sich flau und gereizt, denn Tageslicht war ihm fremd und eine schlimme Pein durchfuhr ihn. Jetzt stieg die Kolonne in das Erdenreich hinab und eilte in die Schatten.
    Ohne Mühe hatten die Gormors zu dritt nebeneinander auf der steinerneren Treppe Platz gefunden. Für den Rebell kam es wie eine Ewigkeit vor, als sie die endlos lange Wendeltreppe hinunter stiegen und lange sah er keinen Grund und Boden unter sich. Er war noch nie hier gewesen, doch selbst

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