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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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sich hinein, als er wieder aufsah und die nächsten beladenen Karren erblickte, die nun durch die Nebelwände fuhren und zu den Lagern hinsteuerten.
     

    Nachdem ein paar Stunden vergangen waren und die Sonne langsam in einem dunklen, purpurfarbenen Firmament aufging, schritten die Arbeiter in einer Reihe mit bereits entladenen Karren auf einem plattgetretenen, steinigen Pfad entlang, der sich den grasgesprengten Hügeln hochzog. Die Steine und Gräser schimmerten nun matt, da die vom Mondschein durchdrungenen Nebelwände wieder auflockerten. Mardok ging an der Seite von Dutzenden anderen Aufsehern, die nun ihre Peitschen wickelten und an den Lederriemen ihrer Kutten befestigten. Vor ihnen erstreckten sich Hunderte Arbeiter, die wiederum Dutzende Aufseher vor sich hatten. An den Seiten schritten die eisernen und gehörnten Wachen in Zweierreihe mit. Die einzelnen Abteilungen zogen sich zu Tausenden Mannen in Richtung Norden und durch die grauen Nebelwände, gestirnt vom Regenschauer, der begleitet von Blitz und Donnergrollen war. Der Pfad säumte sich über Hügeln und Höhenzüge und verschwand nach einer Wegstunde bald in den Gebirgen Keltors.
    Steile, schneebedeckte Klüfte zierten das hügelige Land und die Berge, die sich hoch und drohend über den Scharen der Sklaven türmten. Wie graue Turmzinnen, die im Winter den Schnee fingen, verharrten sie schweigend und warfen dunkle Schattentäler, die sich zu ihren Füßen bildeten. Dort, in dem schattengehüllten Land, wanderten nun die Kolonnen einen Pfad hinauf, der bald vor dem riesigen Höhleneingang eines Gebirgszuges endete. Die Grotte maß eine Breite von vierzig Fuß und sie wuchs Hunderte in die Höhe. Zu Tausenden strömten die Scharen in das gigantische Tor aus Stein, gefüllt von tiefer Schwärze, die sich tief in den Bergfelsen grub. Tief verlief das Gewölbe in die Gebeine der Erde, auf Steinstufen gesäumt von Fackeln, die an den grobkantigen Wänden befestigt waren und das Schwarz der Grotte in einem feurigen Gelb aufflackern ließen. Als ob die Steintreppe brennen würde, loderte sie in die Tiefe und verlief in Windungen hinab wie eine Wendeltreppe. Hunderte und Tausende von Schattenfiguren zeichneten sich an den Wänden ab, die vom Schein der Fackeln geworfen wurden. Die tänzelten Schatten stiegen die breiten Stufen des Ganges hinab, und ehe sie sich zweimal mühsam um sich selbst wandte, endete die Wendeltreppe hunderte Fuß tief unter dem Bergkamm. Größere Fackeln loderten jetzt in einer Halle aus rauem Stein, die Platz für Hunderte Sklaven bot. Sie war rund und geschlagene Steinsäulen stützen ihre Decke, die ein paar Dutzend Fuß über den Köpfen der Kuttenträger hing.
    Von der Runden Halle aus verliefen acht Gänge hinweg und noch weiter in die Tiefe. Die meisten waren neun Fuß hoch und boten für zwei Mannen gleichzeitig Platz. An den Wänden der schmalen Gänge waren keine Fackeln befestigt, weshalb die Tunnelgänge nur wie schwarze Löcher in der Halle wirkten und damit nicht offenbarten, wie weit sie noch führen würden. Ohne Überlegungen oder jedwede Zögerungen zerstreute sich die Schar an Sklaven samt Aufseher und Wächter und sie verschwanden im Dunkel der verschiedenen Gänge.
    Mardok schritt allein durch einen Gang, welcher der kleinste zu sein schien, und stieg eine lange Steintreppe hinab, bis sich irgendwann ein Flackern zu seinen Füßen auftat. Es war ein gelbes Licht und es loderte weit in der Ferne, auf den Wänden und Stufen des Ganges, der immer mehr in die Tiefe führte. Als er dem Schein näher kam, entpuppte er sich erneut als eine Fackel, doch dieses Mal nur eine einzige und sie war so groß wie ein Morgenstern. Mardok stand nun in dem schmalen Gang, der noch zwei Dutzend Fuß geradeaus verlief, nachdem die Steintreppe endete. Zu seiner Rechten befand sich statt der Steinwand Eisenstangen, die vom Boden bis zur Decke reichten und dahinter Kerkerzellen verbargen. Sieben Zellen befanden sich in dem Gang und sie maßen in der Breite und Länge fünf Fuß. Getrennt waren die Zellen mit Wänden aus geschlagenem Stein der Grotte. Am anderen Ende des Ganges, dort wo die Ecken fast in Schatten gehüllt und vom Schein der Fackel kaum berührt waren, saß eine Gestalt auf einen kleinen Schemel. An der Wand gelehnt war eine Axt und sie schimmerte fahl im Fackelschein. Neben der dösenden Gestalt war ein schwarzer Durchgang, der das nächste Verließ verbarg.
    „ Ich übernehme, Darek“, rief Mardok harsch zu dem

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