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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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schwer und Pausen waren für die Nacht nicht vorgesehen. Die Kälte, Nässe und Erschöpfung zwangen ein paar der Sklavenarbeiter in die Knie, die von den Antreibern meist getötet oder in Verließen, nicht weit weg, gesperrt wurden. Der Plan sah es vor, so schnell wie möglich genug Hölzer zu sammeln, um die nötigen Kriegsmaschinen zu bauen, die bald in die Schlacht ziehen würden. Silberschimmernde Axtschneiden schossen in das krachende Gehölz der düsteren Fichten und ertönten mit einem dumpfen Surren, ehe sie einschlugen. Dann glühten die Augen des Aufsehers aus der Kapuze hervor, denn er entdeckte einen Arbeiter, der sein Beil auf den Boden gestellt hatte, um kurz zu verschnaufen. Er rannte zu dem erschöpften Arbeiter hin und schlug ihn mit Peitsche und Hand, mehrmals, bis er sich vor Schmerz wandte und wimmerte. Die anderen Arbeiter hielten inne und starrten den am Boden liegenden Sklaven und den Aufseher an. Der Arbeiter raunte erneut und hielt sich den Kopf mit beiden Händen, um den heftigen Schmerz ein wenig zu lindern.
    „ Tragt euer jämmerliches Gebein und schlagt weiter Holz oder eure Knochen werden von meinem Stahl zerschlagen, wie die Hölzer von eurem Beil“, grollte der Aufseher mit einer tiefen Stimme zu dem Arbeiter, der augenblicklich wieder sein Beil aufnahm und sich an die Arbeit machte. „Ich werde jedem das Gebein zerbersten, sollte er seiner Arbeit nicht nachkommen“, grollte er erneut und brüllte anschließend in die Richtung der Arbeiter wie ein wildes Tier. Jeder der Sklaven, der im Umkreis die Tat mit verfolgt hatte, fing augenblicklich an, die Bäume schneller zu fällen oder die Stämme rascher zu zerhacken. Sobald die Arbeiter eine Karre voll hatten, fuhren sie mit ihr einen Pfad entlang, der sich einen Hügel hochzog und zu einem Holzlager führte. Das Lager war eine riesige Holzhütte, gebaut aus einzelnen Holzstämmen, die groß genug war, um Tausende von Holzscheiten darin zu lagern.
    Neben Antreibern waren noch größere Gestalten zu sehen, etwas abseits vom Waldesrand, die große Hellbarden mit ihren dunklen eisernen Händen trugen, schneidige Beidhänder mit hohen langen Spitzen, die silbern im Halbmondschein schimmerten. Mal trugen sie die Waffe mit einer Hand wie eine Gehhilfe, mal mit beiden Händen an ihre Leiber gepresst und ab und an sogar über die Schultern geworfen. Die Figuren waren komplett in Rüstungen gehüllt, schwere Panzer, die im schwachen Mondschein schwarzgrau schimmerten wie frisch verkohltes, eisenbeschlagenes Holz. Helme mit spitzen Hörnern drohten über ihren verhüllten Gesichtern und ließen nur die verfaulten Zähne blecken. Es waren bewaffnete Wachen und sie sorgten dafür, dass Rebellen und Aufständische unterdrückt wurden, sollten diese sich gegen die Antreiber auflehnen, doch kam dies nur selten vor und wenn, dann waren es nur ein paar wenige, die jedoch sehr bald von den Wachen geköpft wurden. Die Leichengruben, die in der Nähe ausgegraben wurden, füllten sich jetzt nicht nur mehr mit Kadavern, sondern auch mit Regenwasser, denn ein Schauer kam über die Nacht. Bald kam ein Sturm auf und es schüttete wie aus Eimern, bis das Wasser die ersten Toten aus der Grube hob und sie von dannen spülte. Es war eiskalter Regen, knapp über dem Gefrierpunkt, und er fiel auf das tote Fleisch, welches nun vom Gewitter erleuchtet wurde. Regen war für die Sklaven selten gesehen, denn es hatte kaum etwas außer Schneetreiben in den letzten Monaten gegeben. In der letzten Woche fiel jedoch kein Schnee mehr, bis der Reif von den spärlichen Gräsern des Waldes verschwunden war. Nun gewitterte es und der Regenschauer goss über die Köpfe der Sklaven, die in den Schatten der Nacht ihre Arbeiten verrichteten.
    Blitz und Donnergrollen erklangen immer wieder zu einer synchronen Musik und Schauspiel, als aus den Schatten und Nebelwänden der Ferne eine kleine, bucklige Gestalt erschien, gekleidet in einen zerfetzten Lumpen, der jedoch mit der Kapuze fast dem Habit der Arbeiter und Antreiber glich. Sie hielt ein Stück nasses Papier in den Händen und hinkte auf den Antreiber zu, der kürzlich die Drohungen gerufen hatte.
    „ Nachricht für euch, Mardok! Ist vom Kriegsherr“, krächzte die kleine Gestalt schrill und dennoch tief. Dann übergab sie die Nachricht und verschwand wieder in der Nebelwand, die nun durch den Schauer ein wenig auflockerte. Der Aufseher las die Nachricht, die immer nasser wurde - der Regen nahm stetig zu - und raunte leise in

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