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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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hinter ein kleineres Tor, welches sich unter dem Podium befand, wo oberhalb der König immer noch gespannt auf das Arenafeld hinunter blickte.
    Das zwanzig Fuß hohe Eisengittertor auf der anderen Seite der Waffenkammer zog sich jetzt langsam in die Höhe, als das Tier, welches die Größe eines ausgewachsenen Wolfes besaß, in die Arena geschlendert kam. Das Tier fauchte hinter sich auf das zweite Gitter zurück, welches vier Wachen mit Speeren dahinter barg. Die beiden Fangzähne konnte Liam schon aus der Ferne erkennen, denn sie maßen das Vierfache der anderen Zähne des Luchses und sie wirkten tatsächlich wie Klingen, doch mit der Farbe von Eierschalen. Das Raubtier schlich langsam zu Liam hin und machte dann einen großen Bogen um ihn herum. Das Tier fauchte mal zu den Bühnen und dann wieder zu Liam, ließ ihn jedoch nie länger als ein paar Sekunden aus den Augen, während es um ihn herum kreiste. Liams Schwert und Schild waren auf den Klingenzahn gerichtet und er war darauf gefasst eine Sprungattacke des Tieres zu kontern.
    Das Tier besaß ein weißes Fell, dessen Spitzen etwas gräulich waren und in der blassen Mittagsonne silbern wirkten. Dunkelgraue Punkte und kurze Streifen schoben sich an vielen Stellen zwischen das Silber und an den Spitzen der Ohren hervor. Die Ohren waren lang, nach oben gerichtet und etwas nach hinten geneigt, während auf den Spitzen der Ohren selbst schwarze Fellsträhnen in die Höhe wuchsen. An den Backen war das Fell etwas länger und ein wenig heller, strahlend weiß war es hingegen an Hals, Bauch, und Unterleib. Die Augen waren am Rand hellblau, gesprenkelt mit weißen Flocken und die Mitte in der Farbe eines seichten, gefrorenen Sees, umringt von Gräsern, gekleidet mit frischem Reif. Es war so, als ob der Winter selbst in Liams Gesicht starrte, wenn er in die schönen Augen des Tiers sah; der Anblick ließ den Krieger vor Kälte erstarren. Die Zähne drohten mit den gekrönten Augen wie Eiszapfen vor einer tiefen und dunklen Höhle.
    Erneut fauchte das Tier und Liam empfand plötzlich keine Kälte mehr, auch keine Furcht. Er empfand jetzt Reue. Reue und Trauer umfingen ihn, denn er wusste, er müsste dieses unschuldige Tier töten oder er würde das Turnier verlieren und womöglich auch noch verachtet werden. Erneut fauchte das Tier, doch Liam hörte nur einen Schrei. Es war eine Art Hilfeschrei, den er gehört hatte, ein fauchender und heller Hilfeschrei.
    „ Lasst mich. Lasst mich und gewährt mir Frieden“, erklang es hell, aber auch animalisch aus dem Mund des Tiers, während Liam bemüht war herauszufinden, ob seine Gedanken ihm einen Streich spielten. Währenddessen er noch überlegte wurde aus dem fauchenden Schrei ein Knurren.
    „ Mörder.“ Ein zweites Knurren folgte. „Mörder!“ Die Ohren legten sich jetzt gänzlich nach hinten und die eiskalten Augen starrten nur noch auf Liam, der nun immer weniger dazu entschlossen war, das Tier überhaupt zu bekämpfen. Der Klingenzahn schlich sich nun langsam und geradlinig an den Krieger heran, während er dabei den Kopf senkte, so als ob er hinter hohen Gräsern lauern würde. Nun stand das Tier fast vor ihm und sie beide drehten sich erneut im Kreise, wobei das Tier den kleinen Kreis vorgab und Liam sich um seine eigene Achse drehte. Nach ein paar Drehungen tastete sich das Tier langsam mit ein paar Prankenhieben vor, die vom Gefauche untermalt wurden. Jeder Hieb wurde von Liams Schild abgewehrt und anschließend mit seinem Schwert gekontert, doch die Reaktion des Raubtieres war viel geschwinder, denn nicht einmal der Hauch der luftpeitschenden Klingenspitze berührte den Klingenzahn.
    Die Zähne jetzt durchgehend bleckend und den Rücken gehoben, auf dem das Fell zu Berge stand, folgten nun mehrfach schnelle Prankenhiebe von links und rechts, die Liam fast umgeworfen hatten. Auf den Hinterbeinen machte die Kreatur einen Satz nach vorne und schlug erneut mit den Pranken aus, als sie plötzlich zum Sprung ansetzte und Liam, der die Attacke kommen sah, direkt auf das Schild sprang. Er war in die Knie gegangen, denn das Tier war zu schwer, als dass er die Wucht des Sprunges halten konnte. Noch bevor er den Luchs zur Seite werfen konnte, schlug das Tier, welches immer noch auf dem Schild verweilte, die Krallen über den Rand des Schildes und traf damit Liams linken Oberarm, der nicht mehr vom Schild geschützt war. Nun warf der Krieger die Kreatur von seinem Schild und blickte auf seine tiefe Wunde, aus der unmittelbar

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