Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
konnte, schlug die Kreatur mit dem linken Handrücken den Krieger wie eine lästige Fliege hinfort. Liam überschlug sich mehrmals über den Boden und rollte dabei wie ein Fass über Gefälle. Schmerz durchfuhr seinen Körper und es dauerte ein paar Momente, ehe er sich wieder aufraffen konnte, doch die Angst vor dem tobenden und wütenden Giganten verhalf ihm dabei.
Ohne Schwert und Schild lief der Krieger nun um sein Leben, während der Troll hinter ihm herlief und dann beide Fäuste, zusammengeballt zu einer, vom Himmel fallen ließ. Um ein Haar wäre er unter den Hammer gefallen, doch der zwei Fuß breite Spalt zwischen den beiden Fäusten war genug Raum um Liam dazwischen zu halten. Eine Gischt aus Staub und Erde krönte die Fäuste und der Krieger war für das Publikum wie verschwunden. Nachdem die Staubwolke sich gelöst hatte und der Troll zu niesen drohte, war Liam nicht mehr zwischen den Fäusten zu sehen, denn er taumelte jetzt, immer noch von dem letzten Schlag erschüttert, zwischen die Füße der Kreatur. Blitzschnell zog er die Klinge wieder aus den Fuß heraus und biss sodann in den Knauf seines Schwertes.
Er versuchte, die Kreatur nun zu ersteigen wie einen Berg, während der Troll immer noch den Akt des Niesens vollzog. Von der Wade, die durch die Haltung des Trolles nun gebeugt war, sprang Liam auf die erste Spitze des Kammes, der über dem Steißbein begann. Als Liam auf Höhe der Hüfte war und der Troll Unmengen an Luft eingeatmet hatte, nieste er so heftig, dass der Krieger zu stürzen drohte. Liam hielt sich nur noch mit einer Hand fest, als der Troll die Berührungen bemerkt hatte und sich rasch hin und her wandte. Der Krieger zog sich mit der anderen Hand hoch, dann mit der zweiten nach, als er bei der Drehung des Trolls fast wieder den Halt verloren hatte. Mit den großen Pranken versuchte der Riese, den Menschen von seinem Rücken zu schlagen, doch gelang es dem Troll trotz langer Arme nicht, bis an den Mittelpunkt seines Rückenkamms zu gelangen. Den linken Arm hatte der Troll nach hinten gestreckt, während er mit dem Rechten über seine Schulter Liam zu fassen versuchte. Der Krieger hielt sich nun an der Stelle des Kammes fest, wo ihn die Pranken nicht ergreifen konnten und er wartete zunächst ab. Er versuchte, sich so gut es ging festzuhalten, doch war es keine leichte Aufgabe für ihn, denn der Troll wandte und schwenkte seinen Leib immer rascher umher, bis er gar in Rage versetzt war. Liam verlor immer mehr den Halt und Schwindel kam zu seinem Unglück noch dazu, dann kam ihm eine Idee. Er hielt sich für einen kurzen Moment nur mit einer Hand an einer der Spitzen fest und nahm währenddessen mit der anderen Hand den Schwertknauf aus dem Mund, um die Kreatur unterhalb zu stechen. Er schoss die Klingenspitze in das Fleisch und zog sie sofort wieder hinaus, als die Pranken unmittelbar zu der Verletzung hin fuhren, während Liam, das Schwert wieder zwischen den Zähnen, den Buckel erklomm.
Als die Kreatur den Menschen am Nacken verspürte und den kleinen Wicht wie eine Mücke mit beiden Händen zerschlagen wollte, grub der Krieger sein goldsilberschimmerndes Schwert in das Genick des Trolls. Die Augen verschwanden ins Weiße und der Riese fiel wie ein zerschlagener Turm, getroffen von schweren Ballisten, zu Grunde. Liam sank in die Knie, landete jedoch federnd auf dem blutenden Nacken der Kreatur. Tosender und mächtiger Applaus erklang wie ein Donnerschlag, als die Staubwolke den Troll verließ und Liam die Klinge aus dem Genick des Riesens zog, die nun in Rot brillierte und voller Blut strotzte.
„ Auch du sollst in Frieden ruhen. Möge keiner deiner Brüder in solch Gefangenschaft geraten.“
Aus der Ferne schallte noch das Publikum, als zwei gepanzerte Wachen den toten Luchs auf einer Trage in eines der Gemächer unterhalb der Arena trugen, dort wo noch andere Tiere in Eisenkäfigen vor sich hin vegetierten oder auf ihren Kampf warteten. Sie stellten die Trage auf einen großen Steintisch, denn dort würde der Metzger seine Arbeit verrichten, sobald die Menschenmenge die Arena verlassen hatte. Ohne ein Wort zu sagen verschwanden die beiden Wachen wieder, doch etwas schwieg nicht. Es waren nicht nur die traurigen Augen der eingeschlossenen Tiere zu sehen; Wildhunde und Wölfe; sondern vor allem die des weißen Vogels, der innerhalb einer Luke oberhalb des Kellers saß und wegen der Sonne, die durch das kleine Fenster schien, ein strahlendes Federkleid besaß. Es war eine
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