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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Blut floss. Das Tier flog mit den Rücken zu Boden, doch ehe der Luchs aufkam, stand er bereits wieder auf allen Vieren und fauchte anschließend erneut wild, zähnebleckend und mit hochgestreckten Buckel, den verwundeten Krieger an. Wieder schoss das Tier nach vorn und schlug mit beiden Pranken um sich, jetzt noch hastiger als zuvor, wie eine Furie, die Schläge kaum für Menschenaugen zählbar. Liam hatte Mühe, die blitzschnellen Hiebe mit seinem Schild abzublocken, denn die Anstrengung war dabei groß. Er müsste bald eine Entscheidung treffen wie er das Tier verletzten konnte, sonst würde er irgendwann noch aus Müdigkeit einen Fehler begehen und unter Krallen und Zähne geraten.
    Nachdem der wolfsgroße Luchs einen kurzen Moment aufgehört hatte, den Krieger zu attackieren, schlug Liam mit seinem Schild nach vorn und traf dabei die Pranken des Tieres, mit denen es versucht hatte, den Schildhieb abzuwehren. Anschließend holte Liam mit seiner Klinge von rechts außen aus und traf sodann das Tier auf den Rücken. Der Klingenzahn hatte sich an dem Schild fest gekrallt, als das Schwert auf das Tier zog, und obwohl er innerhalb kürzester Zeit zu Seite sprang, tauchte die Schneide dennoch in sein Fleisch.
    Jetzt schlug die Kreatur nur noch mit einer Pranke um sich, während sie die andere als drittes Bein nutzte. Das Tier fauchte immer mehr und fühlte sich zunehmend bedrängt, was man daran erkannte, dass es immer ein paar Schritte nach rechts und dann wieder eine Kehrtwende nach links nahm, bis der Luchs plötzlich und ohne Vorwarnung erneut auf den Krieger sprang. Fast wurde er wieder zu Boden geworfen, als er nur mit den linken Arm versuchte, das Tier aus der Kniehaltung zu halten, um mit der rechten Hand einen Stich der Klinge zu setzen. Das Raubtier schlug nun wieder mit beiden Pranken um sich, als Liam aufschrie und aus der Kniehaltung wieder aufrecht zu gelangen versuchte, um gleichzeitig die Klinge in die Kehle des Tieres zu führen. Er schrie und sammelte seine letzten Kräfte zusammen, als das Tier über den oberen Rand des Schildes kletterte und Liam ins Gesicht schlug.
    „ Töte mich“, flüsterte das Tier. Als die Worte verklungen waren und Liam auf das sprechende Maul des Tieres gestarrt hatte, erblickte er nun die funkelnden, eisigen Augen und das verzweifelte Gesicht des Tieres. Die kalten Augen waren nun voller Leid und Emotionen und die ausdruckslose Kälte war zu tiefster Trauer geworden. Die Krallen fuhren erneut über das Gesicht und als Liam das Schild nach vorn schlug und der Klingenzahn vom Schild zu fallen drohte, fuhr der Krieger mit der Klinge zum Hals des Tieres. Die schimmernde Spitze versank in der Kehle und Blut schoss in dünnen Fontänen über das glatte Goldsilber des Stahls hinweg und fiel erst auf den silbernen Knauf des Schwertes, dann auf den bebenden Handrücken und Unterarm des Kriegers. Nach einem kurzen Röcheln war das Tier zu Boden gefallen und die Klinge glitt aus dem Hals, während ihr Träger sie nicht führte.
    Nun lag die Kreatur tot auf der Erde und wurde bald gekrönt mit Rot, das wie aus Quellen schoss, und gefeiert wurde ihr Mörder, der in Trauer gestürzt war. Liam trat zum Haupt des Tieres und kniete sich vor ihm nieder. Er legte die Hand auf den Kopf und blickte in die blauen Augen des Luchses, die die letzten Momente seines Lebens wiederspiegelten.
    „ Ruhe in Frieden“, flüsterte Liam, als plötzlich ein gellendes Gebrüll die Arena erfüllte und die tobende Menge samt Beifall ersticken ließ. Zwei Wächter zogen das Tier in eine Kammer, während die Redner sich wieder positionierten, um den letzten Kampf anzukündigen.
    „ Aus dem Süden der Gardaren. Eine Geburt wie aus dem Schattenlande entsprungen. Wie ein Sohn der neun Fäuste und wie ein Berg aus Zorn. Hauer wie Speere prunken auf seinem Kopf und eine Haut, den dunklen Wäldern Elerans gleich. Erzittert, denn sogar Bergriesen erzittern vor ihm. Nun denn. Fürchtet den Troll“, riefen die Redner und verschwanden anschließend wieder von den Podesten, als ein Raunen durch das Publikum ging und ein Beben durch die Erde. Es folgte ein durchdringendes Gebrüll und eine Stille kam erneut in der Arena auf. Ein tiefes Grollen stieg jetzt aus dem hohen Tor hervor und ein erneutes Beben ließ Eisgitter und Erde erzittern. Nun stieg das Tor empor und als es fast zur Gänze hochgezogen war, rannten plötzlich zwei Wachen hinaus und in die Arena, als einen Augenblick später eine gigantische Kreatur, die

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