Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
um ein paar Fuß kleiner als das Tor war, aus der Kammer gestampft kam und dabei einer der beiden Wachen hinterherlief.
Der Troll hatte an Armen und Beinen schimmernde Schellen hängen, von denen dicke Eisenketten hinweg verliefen, die offenbar durchgerissen worden waren, da die letzten Kettenglieder gänzlich aufgebrochen und verbogen waren. Das Publikum stöhnte auf und der Wachmann schrie und rannte um sein Leben, doch der Troll war schneller und packte ihn mit seiner plumpen und moosgrünen Hand, biss ihm den Kopf ab und warf die enthauptete Wache anschließend in die Ferne. Der andere Wachmann kletterte mithilfe eines Seiles, welches ihm zugeworfen wurde, über die zwölf Fuß hohe Steinmauer der Arena, hinter der das Publikum in Scharen die Reihen verließ, um zu den höheren Plätzen hinaufzusteigen. Die unteren Reihen wurden mit Wachen bestellt, falls die Kreatur die Mauer zu ersteigen versuchte, die ihr bis zur Brust ging.
Nun starrte der Troll mit seinen giftgrünen Augen auf Liam, der Schwert und Schild wie die Ohren eines demütigen Hundes nach unten gerichtet hatte. Die Kreatur maß in die Höhe um die siebzehn Fuß herum und die Schultern eine Breite von fast neun Fuß. Muskeldefinierte Oberarme mit Narben und hervorstehenden Adern drohten in dunklem Moosgrün, genau wie Rücken und Oberschenkel. Die Beine, Füße und der Bauch waren grasgrün gefärbt, während auf dem buckligen Rücken ein gezackter Kamm hinunter verlief. Der Rücken war, wie der Kopf, übersät mit kleinen, warzenartigen Höckern. Die Nase war knollig und riesig im Vergleich zu den Augen, die klein und finster drein blickten. Zwei Hauer ragten aus dem Unterkiefer bis zu den Nasenflügeln. Die Zähne bleckten spitz und blutverschmiert aus dem grimmigen Gesicht hervor und die Ohren ragten spitz geformt nach hinten und maßen dabei die Größe der dicken Nase. Narben waren ebenso auf dem Gesicht zu sehen, die teilweise noch nicht ganz verheilt waren. Die Arme reichten bis zu den Knien und der nicht ganz aufrechte Gang machte die Kreatur zu einem zu viel gepanzerten und dadurch gekrümmten, mächtigen Ritter, der mit zwei Morgensternen bewaffnet war, die er seine Fäuste nannte, welche zusammen die Größe seine Brustkorbes maßen. Sein Gesichtsausdruck war grimmig, aber gleichzeitig verdutzt, als er plötzlich zu schnuppern begann und die Flügel seiner klumpigen Knollnase sich weiteten und wieder zusammen zogen wie die Flügel eines Spatzen.
Ein donnerndes und durchdringendes Gebrüll schoss just auf den regungslosen Krieger hinab und fuhr ihm durch Mark und Bein. Der Troll stürmte zu der kleinen Gestalt hin und schlug die Fäuste wie Keulen zu Boden nieder. Liam war zur Seite gesprungen und stand nach einer Rolle wieder auf den Füßen, während der Boden zu seinen Füßen erzitterte, was ihn etwas in die Knie gehen ließ. Nun schlug die Kreatur mit ihrer Rechten nach links aus, dort wo Liam nun stand, und wieder donnerte die Faust zu Boden hin, doch war der Krieger bereits hinter dem Riesen. Liam versuchte, seine Klinge in eine Sehne des Fußes zu stechen, doch bevor er zum Schlag ausholen konnte, drehte sich die Kreatur um und schlug den Krieger mit dem Handrücken in die Lüfte. Liam landete hart und kam auf dem Rücken auf, doch ehe er den Schmerz fühlen konnte, musste er schon wieder auf den Beinen stehen, denn die Kreatur holte schon zum nächsten Donnerschlag aus. Es folgte ein Katz und Mausspiel, denn nach jedem Schlag rollte Liam über den Boden hinweg, um so hinter die Kreatur zu gelangen, jedoch drehte sich der Troll rascher um, als der Krieger gedacht hatte.
Während die Fäuste erneut auf den Boden hin preschten, erkannte Liam, dass die Kreatur immer einen Augenblick brauchte, um den Schlag auszuführen und jedes Mal, wenn er sich nicht rührte, brauchte sie um so länger. Zusammen mit dem häufigen Schnuppern der Kreatur, mutmaßte er, dass sie keine ausgeprägte Sehkraft besaß. Erneut eilte er nach einem ausgeführten Schlag um den Troll herum und als er hinter dem Riesen stand, nahm er die Hand aus der Fessel seines Schildes, um sodann das Schild wie einen Diskus in die Höhe zu werfen. Die Kreatur wandte sich gerade zu Liam und als die giftgrünen Augen den fliegenden Gegenstand erblickten, stahl sich Liam rasch zu den Füßen des Trolls hin, um sodann das Schwert in die Achillessehne der Kreatur zu stoßen. Der Riese schrie mit einem ohrenbetäubenden Gebrüll auf und ehe Liam die Klinge aus dem Fuß ziehen
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