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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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vor einer großen und bedeutenden Wende stehen. Mit der Ausschaltung der Messianer rückt das Ziel der Machtübernahme im ganzen Kosmotop in greifbare Nähe. Der Magistrat ist dafür dem Exekutor zu großem Dank verpflichtet und ernennt ihn mit sofortiger Wirkung zum Lizentiaten.«
    Damit verblaßte das Glühen der sechs Ergschalen, und kleine Funken lösten sich von ihnen, schwebten fort vom Podium und verschwanden im Transittor. Die Sessel der Adepten setzten sich in Bewegung, und während sie auf den Boden der Pilotenkanzel zuglitten, sah fran Brigge noch einmal in Richtung des Exekutorenbereiches. Wieder begegnete er dabei dem kühlen Blick DeTschenris, und der Mann mit der Partnernarbe bedachte den Chef-Genetikus mit einem zufriedenen Lächeln.
    Fran Brigge brummte etwas und hatte Mühe, seine wütende Empörung unter Kontrolle zu halten. Er murmelte einige Flüche, als er sich in die vor dem Transittor wartende und rasch verkürzende Schlange einreihte, und er begriff plötzlich, daß sich DeTschenri für seinen weiteren Aufstieg innerhalb der Logenhierarchie als eine ernsthafte Bedrohung herausgestellt hatte. Er war inzwischen zum Lizentiaten befördert worden, und wenn es ihm gelang, vor der Bestimmung des Magisternachfolgers einen weiteren Erfolg zu erzielen, mochte er sogar in den sechsten Rang erhoben und zum Adepten erklärt werden. Und dann gehörte er zu denen, aus deren Kreis der Führungszirkel den neuen siebenten Magister bestimmen würde.
    Es muß schnellstens etwas unternommen werden, dachte Loyer fran Brigge. Schließlich können wir es nicht zulassen, demnächst von einem derart häßlichen Wicht und einem so krassen Beispiel für genetische Deformierung Befehle zu erhalten. Nein, auf keinen Fall.
    Als der Chef-Genetikus in die Schwärze des Transfermediums trat, nahm er sich vor, nach seiner Rückkehr in den Demos der Demarkatoren sofort alles Notwendige in die Wege zu leiten.

6. Kapitel
     
    In den Offenen Galerien von Arsis
     
     
    »Wir befinden uns nun in der ersten der insgesamt fünfundzwanzig Offenen Galerien von Arsis«, sagte die Reiseführerin mit einer melodischen Stimme und winkte ihren Mündeln anmutig zu.
    Alic Stokkrath rückte sich den langen, blauen und mit weißen Stern- und Halbmondsymbolen geschmückten Mantel zurecht und sah sich um. Scheinbar endlos erstreckte sich die Sumpflandschaft vor den Touristen, und diesmal war der Boden nicht gewölbt wie in jedem normalen Habitat, sondern endete in schlichtweg unglaublich großer Entfernung an der hellen Linie eines Horizonts. Der Mystagoge hatte kurz das Gefühl, angesichts dieser Weite die Orientierung zu verlieren, und er schwankte und hielt sich an einem der Haltegriffe der Plattform fest, die auf kleinen Ergpolstern über die nach Schwefel und brackigen Ausscheidungsstoffen stinkende Masse des Morastes hinwegglitt. Den anderen Ausflüglern erging es offenbar nicht anders; ein junger Mann übergab sich sogar. Es nützte nichts, zu wissen, daß die Weite und der Horizont nur auf die Effekte einer holografischen Projektion zurückzuführen waren. Und auch Stokkrath schwindelte, als er den Kopf hob und keinen festen Habitatshimmel über sich sah.
    Der Mystagoge trat rasch auf den jungen Mann zu, dessen Gesicht inzwischen grün angelaufen war. Er holte ein kleines Fläschchen aus einer Manteltasche hervor – das dabei laut werdende Klirren verriet, daß sich noch weitere Phiolen darin befanden – und sagte: »Sie haben Glück, mein Lieber. Ganz zufällig habe ich ein magisches Elixier dabei, dessen Einnahme Schwindel und Brechreiz bannt. Wenn Sie daran interessiert sind ... Ich könnte es Ihnen zu einem geringen Preis überlassen. Ja, ich mache Ihnen sogar ein Sonderangebot: nur fünfzig Units. Neinnein, das ist bestimmt nicht zuviel, bedenken Sie nur, daß die Shyshy bei der Herstellung ein Dutzend Zauberperlen und die Spitze eines Einhornrüssels verwenden.«
    »Einhörner«, ächzte der junge Mann und hielt sich krampfhaft an dem Griff fest, »haben keine Rüssel, sondern ... wie der Name schon sagt ... Hörner ...!«
    »Oh«, machte Alic Stokkrath, ließ sich von solchen Belanglosigkeiten aber nicht aus der Fassung bringen. »Das macht das Elixier noch wertvoller. Bestimmt gibt es nur ganz wenige Einhörner mit Rüssel, und darum ist dieser Trank einzigartig. Hier, nehmen Sie einen Probeschluck.«
    Skeptisch nippte der junge Mann an dem Fläschchen, rollte mit den Augen, spuckte und übergab sich erneut. Alic Stokkrath

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