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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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nicht ganz er selbst zu sein; es war, als schliefe und wache er zur gleichen Zeit, als habe sein ruhendes Unterbewußtsein einen Traum entwickelt, aus dessen Illusionslabyrinthen er sich nur teilweise hatte befreien können. Mit nur gelindem Interesse beobachtete er die käferartigen Geschöpfe, die sich von der Farbe her kaum von der Zähflüssigkeit des Sumpfes unterschieden und auf Dutzenden von langen Beinen über den Morast eilten.
    »... verkörpern diese Geschöpfe, die sogenannten Idu, die erste Lebensform im Evolutionszyklus der Arsii«, erklärte die Reiseführerin mit melodischer Stimme, und der junge Mann neben dem Mystagogen seufzte, rollte mit den Augen und hauchte: »Hach, sie ist einfach herrlich!«
    »Die Idu verfügen über keine Eigenintelligenz, und ihr Lebensraum ist auf die Morastzonen beschränkt. Wenn der Große Regen kommt ...« – die zarte Frau nahm einen kleinen Controller zur Hand und betätigte eine Taste, woraufhin es in einigen Dutzend Metern Entfernung heftig zu regnen begann – »... paaren sich die Idu, und das ist der Beginn des zweiten Zyklus.«
    Alic Stokkrath versuchte, den Worten zu folgen, aber aus irgendeinem Grund hatten sie keine Bedeutung für ihn, blieben sie nur einzelne Silben ohne Zusammenhang. Er sah zu, wie die käferartigen Wesen – ein Teil seines sonderbar verwirrten Ichs reagierte mit Ekel und Abscheu darauf und mußte an Kakerlaken denken, an eine bestimmte Bedrohung, die sich nicht nur auf ein Habitat bezog, sondern vielmehr das ganze Kosmotop betraf – aus allen Richtungen herbeieilten und sich zu einem regelrechten Berg zusammendrängten; Chitinpanzer kratzten und schabten übereinander, und Fühler und andere Tastorgane zitterten aufgeregt und ekstasisch. Als die Idu sich nach einer geraumen Weile wieder voneinander lösten, blieben farblose Eier zurück, deren Massen Pyramiden formten.
    *nur einen Augenblick, einen einzigen Augenblick/muß die Nachricht weitergeben*
    »Ach«, sagte der junge Mann, »ich glaube, ich habe mich in sie verliebt. Was meinen Sie: Wäre sie wohl geneigt, mit einem menschlichen Mann wie mir eine Zeitehe einzugehen?«
    »Das käme«, sagte Alic Stokkrath und kniff die Augen zusammen, »auf einen Versuch an.«
    »Wirklich?« Der junge Mann sah den Mystagogen an, und in seinen Pupillen leuchtete wilde Hoffnung.
    »Ganz zufällig«, fügte der Mystagoge hinzu und kramte in den Taschen seines Mantels, »habe ich ein Elixier bei mir, das die Shyshy auf der Grundlage ihres enormen okkulten Wissens hergestellt haben. Und ob Sie's glauben oder nicht ...« – Stokkrath beugte sich zu dem verliebten jungen Mann vor und flüsterte nur noch – »... mit diesem Trank kann man das Herz einer jeden Frau erobern, ganz gleich, ob sie für gewöhnlich nur etwas für maskuline Kalmare oder Mantissen oder ähnliche Geschöpfe übrig hat. Ja, mein Lieber, Sie haben wirklich Glück.« Er holte eine kleine Phiole hervor, in der eine giftgrüne Flüssigkeit schillerte.
    Der junge Mann betrachtete das Fläschchen. »Sind Sie ganz sicher ...?«
    Stokkrath schloß kurz die Augen und nickte. Dann sagte er im Tonfall eines Verschwörers: »Es reicht völlig aus, wenn Sie einen Tropfen davon auf die linke Brustwarze der Dame ihres Wunsches reiben. Anschließend wird sie für mindestens sieben Normstunden an nichts anderes mehr denken können als an Sie.«
    Die Augen des jungen Mannes waren nun vor Erstaunen geweitet. »Also ist doch etwas daran.«
    »Wie?«
    »An dem Gerücht. Es heißt nämlich, die Hirnmasse von Gralgifrauen reife in ihren Brüsten heran.«
    »Ach.«
    »Ja. Ich meine ... Wie sonst sollte Ihr Elixier denn wirken können, wenn man es ausgerechnet auf die linke Brustwarze reibt? Ich meine, normalerweise kann man dadurch doch nicht das Denken beeinflussen, oder? Aber wenn sich dort eine Hirnhälfte befindet – das würde alles erklären.«
    »Hm«, machte der Mystagoge und nickte dann langsam. »Unter diesem Blickwinkel habe ich die Sache noch nicht betrachtet.«
    Der junge Mann griff nach der Phiole, schob seine UK-Karte in den Schlitz des Abbuchers, den Stokkrath rasch hervorholte, verabschiedete sich anschließend aufgeregt von dem Mystagogen und schob sich an anderen Ausflüglern vorbei, um die Reiseführerin zu erreichen.
    Als Alic Stokkrath den Kopf hob und sich nach einem neuen potentiellen Kunden umsah, bemerkte er, daß sich die Landschaft, über die die Plattform hinwegschwebte, inzwischen verändert hatte.
    »... folgt dem

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