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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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ihn um die Droge anzubetteln, gerade als Collin wie ein Berserker ins Denkende Heim stürmte.
    *tötetötetötetötetötetötetötetötetötetötetötetöte*
    /Der Mann mit der Partnernarbe, die einem Brandmal gleicht, schwelgt in einem süffisanten Lächeln/
    Im Laufschritt irrte Collin durch die Räumlichkeiten, stolperte gegen Mobiliar, traf niemanden an. Das Innere der Wohnstatt zeichnete sich durch Stille und Muffigkeit einer Grabkammer aus. Ein wahrer Eisberg an Entsetzen begann sich in Collins Brust zu bilden, die Umklammerung des Frosts der Furcht zwängte sein Herz ein, nahm ihm den Atem. Die Stickigkeit ließ nur dumpfige Luft in seine Lungen, als ob sie sich mit Staub füllten, und Collins Gaumen kostete den Aschegeschmack maßloser Ungerechtigkeit und Enttäuschung.
    *tötetötetöte*
    »Das Denkende Heim lebt nicht mehr«, sagte der Akolyth, trat zu Collin in ein rundes, leeres Zimmer, auf dessen Fußboden eine Kugel aus Obsidian ruhte, offenbar ein Meditationsraum. »Der Messianer ist fort.«
    »Fort?!« heulte Collin. »Das kann nicht sein! Er darf nicht fort sein.« Urplötzlich schlug seine Bitternis in Wut um. Er ballte die Hände zu Fäusten, schwang sie wie Keulen. »Was ist hier geschehen?!« schnauzte er den Devala an, der Tobsucht mit einemmal so nah wie noch nie in seinem Leben. »Ich will wissen, was ...«
    »Wo ist unser Agent?« Auf der Schwelle verharrte der Drogenverteiler, maß den Mucahin aus Augen voller Feindseligkeit; der bloße Klang seiner Stimme erstickte Collins Gezeter, und der Heterotrop duckte sich hinter die aus den Gesten der Unterwürfigkeit errichteten Dämme seiner Feigheit.
    *Dein Auftrag lautet: Töte*
    Der Schwarzgekleidete stapfte in die Richtung, die ihm Athanors ausgestreckter Arm wies, entschwand in einen Nebenraum. Gleich darauf hörte Collin ihn einen Fluch brüllen.
    Er schleppte sich hinüber, fühlte sich lahm wie ein verrosteter Droide, und in seiner Entkräftung warf die Wucht, mit welcher der Drogenagent ihn aus dem Weg stieß, als er zurückkehrte, ihn gegen das im Totzustand starr und hart gewordene Protoplasma der Zwischenwände, so daß ihm ein Ächzen aus der Kehle krächzte, während der Asita sich an ihm vorüberdrängte, unaufhaltsam wie eine Kampfmaschine, ganz Plaststahl, Gummi und Leder von silbrigschwarzem Schimmer.
    *tötetötetötetötetöte*
    An der Wand entlang schob sich Collin in gebückter Haltung, indem sich seinen Lippen ein Wimmern entpreßte, in das Zimmer, das der Drogenagent verlassen hatte. Im Meditationsraum fing der Asita an, auf den Akolythen einzuschreien.
    Halb über einen niedrigen Tisch gesunken, lag mit verdrehten Gliedern der Leichnam eines anderen Drogenverteilers in der benachbarten Räumlichkeit, gehüllt in einen gleichartigen Kompensator-Anzug, schielte aus gebrochenen Augen zur durchgesackten Zimmerdecke empor, bezeugte durch die Fratzenhaftigkeit des Gesichts, ohne daß äußerlich eine Todesursache zu erkennen war, das Grauenvolle seines Sterbens durch Verwesungsgeruch, daß das Ableben bereits vor Tagen stattgefunden haben mußte.
    Collin brach in ein Gelächter der Hysterie aus. Eine Flammenschrift glühte, anscheinend nur semimateriell, zur anderen Hälfte aus einer psionischen Imprägnation geschaffen, wie Phosphoreszenz im Körper des Toten, hatte sich, so wie sie quer über den Leib verlief, bereits durchs Material des Kompensator-Anzugs tief ins tote Fleisch gefressen, ihm unauslöschlich eingeätzt, eingebrannt, ein Schriftzug, der lediglich ein Wort umfaßte: DSCHIHAD.
    In Collins Wahrnehmung glich das Glosen der Buchstaben einem Fanal, und während er teils schluchzte, mal vor Lachen kreischte, die Aufwühlung, der innere Aufruhr seine Gestalt schüttelten, als wäre er eine außer Kontrolle geratene Andro-Marionette, spürte er, wie sich in seinem Innersten ein Titan die Erschütterung der Psyche zunutze machte, aufgewiegelt durch den glimmrigen, dem Toten eingesengten Nachruf, den Krawall der Stimmen, das Pandämonium der Halluzinationen durchdrang wie eine Eruption gestauter Energien.
    *TÖTE*
    *tötetötetötetöte*
    Collin zerrte den Stinger aus seiner Schutzkutte, fuchtelte ratlos mit der Waffe herum. Der Messianer ist nicht da. Was soll ich tun? Er ist fort. Was soll ich machen?
    *Es ist dein Auftrag, Messianer zu töten*
    »Man kann Messianer nicht umbringen!« krähte Collin unter Zuckungen, fühlte auf seinem Kinn die Klebrigkeit von Speichel. Er stützte sich auf eine Stuhllehne, zitterte vor

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