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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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hinterließen großflächige, wie korkige Narben auf dem Plaststahl, während ihre Schlachtfelder sich vom einen zum nächsten Abschnitt verlagerten. »Muß das sein?« Die Miefigkeit der unklimatisierten Luft bewog die Leading Lady zu einem Naserümpfen.
    »Es muß sein.« Fran Brigge verharrte vor einer Tür aus Verbundpanzermaterial, die ihren Stahlrahmen wuchtig und schwer wie ein Monument der Unüberwindbarkeit ausfüllte. »Wir machen etwas falsch, Larissa. Darum müssen wir uns daran erinnern, welche Folgen Versagen haben kann.« Unvermittelt drehte er sich um, packte die Albinofrau heftig an den Schultern und schüttelte sie. »Wir dürfen uns keine Fehler mehr leisten. Wenn wir weiterhin so unvorsichtig sind, bedeutet das unseren Untergang. Nicht nur ein Zerbrechen unserer Macht wäre das Ergebnis, sondern auch ein Ende unseres Zusammenlebens. Sollte diese Kette von Mißerfolgen sich fortsetzen, dann liquidieren uns entweder die Magister oder die Messianer. Ich will nicht, daß unsere Liebe durch eigene Leichtfertigkeit vorzeitig endet, verstehst du? Allein die Vorstellung ist mir unerträglich ... Begreifst du mich ...? So darf es nicht kommen!« Furcht und Besessenheit entstellten sein Gesicht zu einer Grimasse fanatischen Durchsetzungswillens.
    Larissa verzog die Lippen zu einem Lächeln unterkühlter Sympathie. »Es wird nicht so kommen.« Bedächtig nahm sie fran Brigges Hände von ihren Schultern, küßte sie sachte. »Wir werden Erfolg haben und für immer zusammen sein.«
    Ihre Weißlichkeit und Selbstsicherheit besänftigte zum Großteil fran Brigges Aufgewühltheit. Der Hüne drückte seine Mätresse einen Moment lang an die Brust; dann wandte er sich erneut zur Tür. »Du hast recht, Larissa«, murmelte er wie im Fieber, als er die Rechte an ein ovales ID-Scannerfeld legte. »Wir werden es schaffen. Es gibt keine akzeptable Alternative.« Ein Knirschen ertönte, indem die Tür einwärts aufschwang. »Der Magistrat wird keinen Anlaß zur Kritik an uns finden, während wir alles tun, um der Sache der Litiganten zum Sieg zu verhelfen ... und wir werden die Intrigen dieses degenerierten Gnoms DeTschenri vereiteln.«
    Automatisch aktivierte Leuchten glommen auf, sobald der Chef-Genetikus und Larissa ten Ghosten den Saal jenseits der Panzertür betraten. Der Lichtschein erhellte eine Menagerie von Mißgeburten und Retortenfehlprodukten, Hybridmonstrositäten und Defektmutationen, wie es sie nach fran Brigges Kenntnis in diesem Umfang und dieser Außergewöhnlichkeit in ganz Akasha kein zweites Mal gab.
    In Behältnissen verschiedener, dem Bedarf angepaßter Form ruhten, in vielen Fällen durch komplizierte homöostatische Lebenserhaltungssysteme dem Tod entzogen oder überhaupt erst zur Lebensfähigkeit verdammt, untote Hermahumanoiden-Ananzephalen, grinsten ohne Grund in ihr von Biochips geschenktes Dasein, unförmige Hybridexemplare von Arkadius azephalus vegetierten ohne Sinn ausschließlich dank der Blutpumpen und Neurostimulatoren, hockten humanoide Januskopf-Mißbildungen, alterslos und mongoloid, und brabbelten im Flüsterton unablässig lautmalerische Zwiegespräche; in einem Stasiskäfig zuckte ein tollwütiger Dipygus-Idiot, besabberte seine sechs unregelmäßig angeordneten Extremitäten; Alien-Dysmelien und -Phokomelien unterschiedlicher Rassen dösten debil ins Undurchschaubare ihres fragwürdigen »Lebens«; Geruch nach Ausscheidungen, Unsauberkeit und unzumutbar hinausgezögertem Sterben wehte den beiden Besuchern dieser Exponate krimineller Gentechnik entgegen. Ein spezieller Biotiker, der allein außer dem Chef-Genetikus Zugang zu dem Kabinett des Grauens hatte, betreute die zur Würdelosigkeit eines solchen Ausharrens verurteilten Geschöpfe.
    »Es beruhigt mich, daß dein Zoo keinen Zuwachs mehr erhält«, sagte Larissa ten Ghosten in nicht ganz verhohlener Gelangweiltheit. »Ich verabscheue Häßliches.«
    »Ich auch, meine Liebe.« Fran Brigge lächelte wehmütig. »Darum habe ich keine Mühe gescheut, um der genialste Genetiker in der Geschichte der Genwissenschaften zu werden. Aber naturgemäß habe ich am Anfang Fehler begangen. Hier sehen wir die bitteren Ergebnisse des Mißlingens. Sie rufen uns in Erinnerung, daß die Gesetzmäßigkeiten der Existenz keine Irrtümer verzeihen. Genau das müssen wir uns in der jetzigen, kritischen Situation vergegenwärtigen.«
    Er schlenderte zwischen den Behältern und Stasiskräfigen mit den Beweisen seiner einstigen Mißgriffe umher, in der

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