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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Miene eine Andeutung von Rührseligkeit. »Heute sind alle meine gentechnischen Werke durch und durch vollkommen, ja. Leider bieten sie keinen Schutz gegen den Schrumpfgreis DeTschenri und seine hinterlistigen Machinationen.«
    Versonnen blieb er vor einer Wanne stehen, in der inmitten eines Gespinsts aus Kabeln und Schläuchen ein nierenförmiger, mit starker Behaarung bewucherter Fleischklumpen vom Umfang eines Torsos lag, der aller Gliedmaßen und äußerlichen Sinnesorgane ermangelte, sich nur zum Rasseln seiner ungleichmäßigen Atemzüge hob und senkte, die durch eine seitliche Schlitzöffnung ein- und ausfauchten. »Was für ein Fiasko«, sagte er halblaut. »Und dabei hatte es ein Zentaur werden sollen.«
    Indem er melancholisch aufseufzte, wandte er sich nach der Leading Lady um. »Unsere Politik gegenüber DeTschenri und den Magistern muß so perfekt wie meine genetischen Errungenschaften sein. Andernfalls werden wir für jede Täuschung, jedes falsche Vorgehen fatal teuer zu bezahlen haben.«
    »Ich verstehe völlig, was du meinst«, versicherte Larissa. Ihre Abneigung gegen das Museum genetischer Fehlleistungen kam in ihren hochgezogenen Schultern, den auf dem Busen verschränkten Armen zum Ausdruck. »Deine Sammlung mißlungener Homunkuli nutzt uns nichts. Wir sollten ans Handeln denken.«
    Energisch stemmte fran Brigge die Fäuste in die Hüften, schaute sich nochmals im Saal um, betrachtete die zum Halbleben und Nichttod gezwungenen Zeugnisse seiner früheren Versehen, den Ausschuß seiner Experimente. »Wir werden unverzüglich anfangen.« Er nickte, schritt zielstrebig zum Ausgang. Larissa schloß sich ihm eilig an, froh darüber, dem Panoptikum gentechnischer Sünden den Rücken zuwenden zu können. »Zuerst werde ich eine Compusimulation konzipieren, anhand der es uns möglich ist, die Zusammenhänge zwischen den gegen uns gerichteten, offenbar mehrgleisigen Aktivitäten DeTschenris aufzudecken. Sobald wir die generelle Tendenz konstatiert haben, dürfte eine Extrapolation ...«
    Ein Summen seines Armband-Communers unterbrach ihn in dem Augenblick, als die Panzertür hinter ihm und der Leading Lady zufiel. Er hob das Gerät ans Ohr und lauschte dem Raunen einer Computerstimme. Die Weise, wie seine Brauen emporrutschten, er die Stirn furchte, machte Larissa stutzig. »Irgendwelche Neuigkeiten?« fragte sie, als das Gewisper verstummte.
    »Eine Beta-Code-Nachricht ist eingetroffen. Also eine Mitteilung von einem Adepten. Magst du raten, von wem?« Lustlos schüttelte Larissa den Kopf, so daß ihre silbrigweiße Mähne wehte. Sie hatte keinen Sinn für überflüssige Denkspiele. »Von Wallmond dem Geküßten.«
    Im Rapidlift sauste das Paar aufwärts und stand wenige Minuten später im Planungsbüro des Chef-Genetikus. Das allein der konspirativen Neutrino-Kommunikation zwischen den Mitgliedern der zwei obersten Logenstufen vorbehaltene Computersystem hatte die Botschaft mittlerweile dechiffriert. Fran Brigge riß die Folie mit dem Klartext ab, beugte sich gespannt über sein Administrationspult. »Was will der alte Polyp?« Larissa blickte über fran Brigges Schulter, einen Arm um seine Taille geschlungen.
    »Ha!« Fran Brigge schlug eine Faust aufs Pult. »Er hat eine Ciristin aufgegriffen, die man der Morde verdächtigt, die von DeTschenris Attentäter an Messianern verübt worden sind. Er übt Druck auf sie aus, um von ihr zu erfahren, wo die Messianer geblieben sind.«
    »Erst kürzlich ist eine Ciristin im Demos gewesen.« Verärgert straffte sich Larissa. »Wie hieß sie? Zarda LeGray?«
    Für einen Moment überlegte der Chef-Genetikus. »LeVay. Eine sogenannte Rekompositorin. Sie wollte uns die Gleichwertigkeit der Körperformen oder etwas Ähnliches weismachen.« Geringschätzig lachte er auf. »Was für ein Schwachsinn.«
    »Statt sie auszuweisen, hätten wir sie festnehmen lassen und verhören sollen.«
    »Da wußten wir noch nicht, daß die Messianer sich in ein Versteck zurückgezogen haben. Es hat keinen Zweck, versäumte Gelegenheiten zu beklagen.« Der Ichthyander tippte mit dem Zeigefinger auf die Folie. »Hör zu. Wallmond unterbreitet uns den Vorschlag, uns die Ciristin, sobald er aus ihr herausgequetscht hat, was wir wissen müssen, zur gentechnischen Verwertung zu überstellen. Sie ist eine Empathin, und er ist der Ansicht, es müßte uns gelingen, aus ihrem Genmaterial empathisch begabte Humanoidbiotiker zu klonen.« Die Folie fing in gräulichem Staub zu zerfallen an. Aufgeregt

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