Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
Vom Netzwerk:
Perpetuierungskapazität der psychischen Programmierung. Mit trägem Wallen begann das Regenerationssynthetik einen gesteuerten Umformungsprozeß, während der Fortfall der fünften die sechste Egosphäre aktivierte. In ohnmächtigem Zeugentum der Ereignisse mußte sich Shangratz Pi erneut der Dominanz einer Pseudo-Identität fügen, der Travestie jeder wahren, mit Gefühl und Verstand begabten Psyche.
     
    Kurze Zeit später stolperte Munro Paruvanani, selbsternannter ›Lexikat‹, völlig außer Atem auf die Reisenden zu, eine Gruppe von Hermahumanoiden, Hybriden und Aliens, die gerade unweit des Tümpels am Fuß der Leidensfelsen, in Sichtweite von Perfektasket Tufanglis' Oktaeder-Heim, einem soeben gelandeten Poly-Servomobil entstiegen.
    »Zu Hilfe!« schrie er zwischen dem Gepfeife und Gekeuche seiner von zu vielen Aufenthalten, zu langem Stöbern in alten Archiven verursachten Staublunge. »Zu Hilfe! Die Messianermörderin ... sie ist hier! Hört ihr? Die Messianermörderin ...!«

10. Kapitel
     
    Geheime Experimente
     
     
    Chef-Genetikus Loyer fran Brigge schwitzte aus den Porenknötchen unter den hauchzarten Schuppen seiner Haut, schwitzte schier am ganzen Körper, obwohl er seit Stunden nahezu reglos zwischen den Aufbauten der Versuchsanordnungen und Computer-Konsolen, Monitoren und Experimentmoduln, Zentrifugen und Lasern, Präparationen und Spektrografen, Effektidentifikatoren, Diffraktometern, Mikro-Densitometern, Elektronenmikroskopen, Sequenzanalysatoren, Strukturchromatografen und diversen sonstigen hochinovativen Instrumentarien und Apparaturen stand und wartete. Kühle und Sterilität im Labor förderten die Transpiration keineswegs, die sehr unliebsame Einsicht jedoch, daß all diese Gerätschaften jetzt – ausgerechnet in diesem Fall – keine Resultate erbrachten, trieb ihm Schweiß der Wut auf die Stirn, näßte ihm mit Schweiß der Bestürzung Achselhöhlen, Handflächen und Rücken.
    »Es hat keinen Zweck, Chef-Genetikus.« Der Chemo-Experte hob sein kantiges Krötengesicht aus dem Gleißen der Holospektroskopie-Fluoreszenz. »Das Ciri ist zerfallen.« Bläulicher Glanz verlieh seiner Miene die Bläßlichkeit ratlosen Frusts. »Die bimolekulare Kristallstruktur hat sich in submaterielles Plasma aufgelöst, das sich allen Analysemethoden widersetzt.«
    »Wie erklären Sie ein derartig ungewöhnliches Phänomen?« erkundigte sich fran Brigge mit so viel Beherrschung, wie er sich momentan aufzuerlegen vermochte, und wischte sich ungeniert die Hände am Laborkittel ab.
    Der Hybride verließ seinen Platz, zeigte Mikrofotografien und Compudiagramme vor. »Ich habe den Verdacht, Chef-Genetikus, daß die Substanz mit extrem kurzlebigen Partikeln saturiert worden ist, die eine allmähliche Annihilation der Makrokonsistenz verursacht haben. Zurückgeblieben ist ein fluktuierendes, lediglich semimaterielles ...«
    Er stockte, als er fran Brigge die Brauen runzeln sah. »Entschuldigen Sie, Chef-Genetikus, aber ich bin kein Quantenphysiker. Ich möchte den Rest einmal vorsichtig als psiogenes Ektoplasma bezeichnen. Jedenfalls ist er nicht analysierbar. Schauen Sie hier, die Elektrophoresetests verweisen auf ...«
    Unwirsch winkte Loyer fran Brigge ab. »Ich zweifle Ihr Urteil nicht an.« Mißmutig begann er zwischen den Reihen von Labortischen hin- und herzuschreiten. »Dann liegt also die Schlußfolgerung nahe, daß die Messianer ihre Droge durch Partikelbestrahlung in einer Weise präparieren, die Außenstehenden eine Untersuchung unmöglich macht?«
    Insgeheim hegte er allerdings die Überzeugung, daß er den Mißerfolg einem anderen Urheber zu verdanken hatte; doch er unterließ es wohlweislich, den Chemo-Experten in seine Ansicht einzuweihen, denn die Magister hatten einen ausführlichen Bericht über das Ciri angefordert, und es konnte für fran Brigge nur nachteilige Konsequenzen haben, wenn er leichtsinnig mit Anschuldigungen operierte, die er nicht mit unwiderleglichen Beweisen stützen konnte.
    »Davon muß in der Tat ausgegangen werden, Chef-Genetikus«, bestätigte zu seiner Erleichterung der Chemo-Experte. »Unklar bleibt jedoch, durch welche Umstände der wahrscheinlich latent programmierte Destruktionsprozeß hervorgerufen wird. Es kann sein, daß gewisse Analysemedien als Katalysator dienen, zum Beispiel Laserlicht oder Gele, bestimmte Suspensionen oder Kulturen ...«
    »Nun gut.« Verdrossen klatschte fran Brigge eine Faust in die andere Hand. »Erstellen Sie einen detaillierten

Weitere Kostenlose Bücher