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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Biotiker ihr weitere Injektionen verabreichten. »Es wird versucht, Ihren Zustand für eine möglichst ausgedehnte Phase zu stabilisieren. Sie erhalten außerdem Anabolika, Stimulanzien und Analgetika mit Langzeitwirkung.«
    »Da ...« Djamenahs Heiserkeit erstickte ihre Stimme; sie räusperte sich, schloß die Lider. »Danke.« Das Weiß des Mandala ähnelte plötzlich einem Vortex der Verheißung.
    »Liebe ist unteilbar.« Der Mediziner zitierte das Motto der Hybridhäuser, als hätte er nicht eben noch über Honorare geredet; Djamenah hörte, wie er die Diagnosekammer verließ. Flink entfernten die Biotiker das Sortiment der Sensoren und Elektroden von ihrer Haut. Djamenah stand auf, nahm ihre Kleidungsstücke und begann sich anzuziehen.
    Du bist nicht allein. Das enigmatische Umgehen des Alten, seine grauen Augen, die vertrauliche Anrede ... Alles paßte zu der Zusicherung. Die Messianer ließen sie nicht im Stich. Sie hatte es immer geahnt.
    Ihr Herz wummerte, innere Aufwühlung versetzte Djamenah in Hektik. Sie eilte aus der Diagnosekammer. Hoffnung. Irgend etwas geschah. Offenbar hatten die Messianer nach den Attentaten nicht einfach die Flucht ergriffen. War der Alte einer von ihnen? Oder ein Cirist? Immer mehr Fragen häuften sich an. Was unternahmen die Messianer? Wie gedachten sie den Konflikt mit jener Organisation des Stern-Symbols auszutragen? Zügig strebte Djamenah den Korridor entlang. Was soll ich jetzt anfangen?
    Vor der nächsten Klarplasttür versperrte eine Gestalt ihr den Durchgang, und in ihrer Gedankenverlorenheit wäre sie fast gegen sie geprallt. Ein Mann: klein, dürr, etwa sechzig Jahre alt, mit gebeugten Schultern, verhutzeltem Gesicht und einem roten Mal an der rechten Wange, das aussah wie eine Brandnarbe. In seinen Augen flimmerte Rastlosigkeit. Er trat nicht beiseite.
    »Was ...?« Djamenah verharrte, Mißtrauen ballte ihr die Hände zu Fäusten. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Patric DeTschenri«, sagte der Mann, maß Djamenah mit einem Blick schneller Einschätzung. Er reichte ihr kaum bis zum Brustbein. »Ich habe die Ehre, mich das Oberhaupt der Neuen Akashaner nennen zu dürfen. Sicherlich ist unsere Vereinigung Ihnen bekannt.« Djamenah nickte.
    Die Neuen Akashaner betrieben eine Art Kult um die Messianer, gaben ihnen eine quasireligiöse Bedeutung, ohne daß die Messianer selbst je daran mitgewirkt hätten. Dennoch merkte Djamenah nun auf; vielleicht eröffnete sich ihr die Aussicht, Beistand seitens der Neuen Akashaner zu erhalten, eine Möglichkeit, die sie noch nicht in Betracht gezogen hatte.
    »Dann wissen Sie, daß wir große Bewunderer der Messianer sind«, ergänzte DeTschenri, »und werden verstehen, daß die Ereignisse der letzten Zeit uns äußerst betroffen gemacht haben. Attentate auf Messianer, ihr Rückzug ins Exil ... Wir sind außerordentlich besorgt um die Zukunft Akashas, Djamenah.«
    »Woher kennen Sie mich?« Wachsam forschte Djamenah in der von Gerissenheit gekennzeichneten Miene DeTschenris. Empathisch spürte sie Machtfülle, Rücksichtslosigkeit und Ehrgeiz. Darin sah sie hinlänglichen Grund zum Argwohn.
    »Honorius Wolffen hat mich auf Ihre Anwesenheit im hiesigen Habitat hingewiesen und mir von den völlig hirnverbrannten Verdächtigungen erzählt, mit denen Sie sich herumärgern mußten.« DeTschenri durchquerte die Tür und schlenderte in die Fortsetzung des Korridors.
    »Gehört er auch zu den Neuen Akashanern?« Djamenah schloß sich ihm an.
    »Nein, er ist ein Bekannter.« Die Konzentration, die Djamenah insgeheim auf ihre empathische Empfänglichkeit verwenden konnte, reichte aus, um zu ermitteln, daß DeTschenri die Wahrheit sprach. Demnach bestand kein Zusammenhang zwischen den Neuen Akashanern und dem Stern-Symbol. »Als ich von Ihren Nöten erfahren habe, bin ich sofort bei der Hybridhaus-Direktion vorstellig geworden und habe die Übernahme Ihrer Therapiekosten zugesagt.«
    »Ach.« Also er war der ›Gönner‹. Djamenah begriff, daß sie etwas mißverstanden hatte. »Leider ist es für mich zu spät.«
    »Ich bitte Sie, Djamenah, sagen Sie nicht so etwas«, äußerte DeTschenri über die Schulter. »Ich bin unerschütterlich der Überzeugung, daß die Messianer Ihnen helfen können. Sie müssen sie nur finden. Wir Neuen Akashaner sind der Ansicht, daß die Messianer gefunden werden müssen. Wir möchten sie bitten, nach Akasha zurückzukehren und ihre segensreiche Tätigkeit fortzusetzen.«
    Seine emotionalen Emanationen blieben

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