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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Schlußfolgerung. Noch immer versprach man sich etwas von ihr; und die Erwartungen konnten nur einem gelten. Man hoffte, durch sie – während sie nach Ciri und den Messianern suchte – das Exil der Messianer ausfindig zu machen. Sowohl Larissa ten Ghosten wie auch Honorius Wolffen hatten sie diesbezüglich auszuhorchen versucht.
    Fran Brigge hatte sie in ein Dilemma gebracht, um an das gewünschte Wissen zu gelangen. Allein die Messianer mochten noch Hoffnung auf Heilung bieten; aber falls sie das Exil fand, verriet sie es gleichzeitig den Feinden der Messianer. Sie mußte sterben oder Verrat begehen.
    Doch der Umstand, daß man so sehr auf sie setzte, um die Messianer aufzuspüren, sich damit in eine gewisse Abhängigkeit von ihr begab, versah sie, begriff Djamenah inmitten der zeitweiligen Linderung, die sie in der Diagnosekammer auskosten durfte, mit Möglichkeiten der Beeinflussung des künftigen Geschehens. Auch eine Niederlage ist ein Sieg, behaupteten die Messianer . Djamenah wollte nicht sterben; noch fürchtete sie den Tod. Darum rang sie sich nun zu dem Entschluß durch, nicht zu kapitulieren, sondern bei ihrer Suche nach den Messianern einen Weg zu wählen, der die Niederlage in einen Sieg verwandeln konnte.
    Der Hybridarzt betrat die Kammer, ein Hermahumanoider, der aus einem Tank auf seinem Rücken seinen Atemorganen ständig ein zusätzliches Gas zuführte, dessen sein heteromorpher Stoffwechsel bedurfte. Er stöpselte ein Datakabel in den Transmogrifikator hinter seinem linken Ohr, fütterte in Sekundenschnelle die Biospeicher-Implantate seines Hirns mit dem kompletten Morbistatus und den Ratschlägen der Biotiker. Djamenah sah ihn nicht an.
    »Ihr Zustand ist ernst.« Die Membranmaske vor seinem Gesicht verlieh dem Interlingua einen gepreßten Klang. »Es kann nur noch symptomatisch therapiert werden. Zuviel Metastasen. Ihr Vitalsymbiont ist irgendwie mit Onkogenen ungewöhnlich virulenten Typs infiziert worden. Wo haben Sie ihn erworben?«
    Djamenah gab keine Antwort. Laß dich durch nichts von deinem Weg abbringen.
    »Wir können Ihnen einen Serophagen injizieren, einen Onkogen-Killer.« Mit vernehmlichem Fauchen entwich aus den Ventilen der Membranmaske verbrauchter Atem. »Aber ich prognostiziere, daß das das letztendliche Eintreten des letalen Stadiums nicht aufhalten wird.« Djamenah verzog die Lippen; der Jargon des Hybridarztes widerte sie an.
    Letales Stadium. So sprach er vom Sterben, von ihrem Tod.
    »Ich darf dazu erwähnen«, fügte der Mediziner hinzu, »daß die durch den Distributionsfond gedeckte Minimaltherapie derartige Maßnahmen nicht einschließt. Es ist Ihr Glück, daß Sie einen großzügigen Gönner haben.«
    Einen ...? Ein Schatten erregte Djamenahs Aufmerksamkeit. Sie wandte den Kopf und sah zwischen den Äskulapbiotikern den Alten stehen. Er lächelte mit einer Andeutung von Verschmitztheit; sein Blick hatte an dem Lächeln keinen Anteil.
    »Warum tun Sie das?« Die Vorstellung, auf jemandes Mitleid angewiesen zu sein, erzeugte in Djamenah Verbitterung; soviel Verachtung hatte sie nicht verdient.
    »Weil er dafür bezahlt«, sagte der Hybridarzt und zog das Kabel aus seinem Transmogrifikator. Er gab den Biotikern Anweisungen, bemerkte den Alten allem Anschein nach gar nicht; er nahm ihn nicht wahr. Djamenah stutzte, musterte den Greis aus verkniffenen Augen. Sie hatte schon einmal den Eindruck gehabt, als könne er durch Wände gehen.
    »Momentan existiere ich nur für dich, Djamenah.« Das Lächeln des Alten verschwand aus seiner Miene wie ein Trugbild; ein Ausdruck von eindringlichem Ernst löste es ab. »Du hast viel Unrecht und Kummer erleben müssen. Deine Verzweiflung ist groß, und gegenwärtig kannst du im Mandala der Hoffnung nicht die Mitte des Zentrums sein. Aber deine Entscheidungen sind richtig. Darum gebe ich dir dies Zeichen. Du bist nicht allein, Djamenah.«
    Fast wäre Djamenah vom Ergpolster hochgefahren, hätte sich im Wirrwarr der Elektroden und Sensoren verheddert, aber ein automatisch aktiviertes Stasisfeld verhinderte schlagartig heftige Bewegungen; es erlosch, sobald sie aufs Polster zurücksank. Ein Biotiker drückte einen Injektor an Djamenahs Oberarm. Versonnen stand der Hybridarzt dabei; die Ventile seiner Membranmaske zischelten.
    Djamenah verrenkte sich schier den Hals, starrte nach allen Seiten. Der Alte war fort. »Bitte bleiben Sie ruhig«, mahnte der Hermahumanoide angesichts ihrer Erregung, deren Anlaß er nicht kannte, während die

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