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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht sehen, in welche Richtung sie will.«
    Es war ein Katz- und-Maus-Spiel. Der Chrysler war in den Kurven schneller, doch auf den Geraden holte der fünfundsechzig Jahre alte Hot Rod immer wieder auf. Nach etlichen Quer- und Parallelstraßen war der Abstand noch genauso groß wie am Anfang.
    »Mal was ganz Neues«, murmelte Pitt, während er entschlossen gegensteuerte.
    »Was meinst du damit?«
    Grinsend blickte er zu ihr. »Das ist das erste Mal, soweit ich mich entsinnen kann, dass ich jemanden verfolge.«
    »Das kann noch die ganze Nacht so weitergehen«, sagte Loren, die den Türgriff umklammerte, als wollte sie jeden Moment abspringen.
    »Oder bis einem von uns der Sprit ausgeht«, versetzte Pitt mitten in einer Spitzkehre.
    »Sind wir hier nicht schon mal vorbeigekommen?«
    »Sind wir.«
    Als Pitt die Karre um die nächste Kurve riss, sah er plötzlich Bremslichter vor sich aufleuchten, und im nächsten Moment hielt der andere Wagen vor einem der noblen Ziegelhäuser an dieser von Bäumen gesäumten Straße. Schlitternd brachte er den Hot Rod neben dem Chrysler zum Stehen, gerade als die Fahrerin im Haus verschwand.
    »Die hat sich grade noch über die Runden gerettet«, sagte Loren und deutete auf den Dampf, der aus der Kühlerhaube des Chryslerstieg.
    »Die hätte nie aufgegeben, wenn sie nicht noch irgendwas in der Hand hätte«, erwiderte Pitt und blickte zu der dunklen Stadtvilla.
    »Was nun, Sheriff? Wollen wir die Verfolgung abblasen?«
    Pitt warf Loren einen verschmitzten Blick zu. »Nein, du gehst zu dem Haus hin und klingelst an der Tür.«
    Entgeistert schaute sie ihn im fahlen Licht der Straßenlaterne an. »Den Teufel werde ich tun.«
    »Ich habe doch gewusst, dass du dich weigern würdest.« Er öffnete die Tür und stieg aus dem Wagen. »Hier, nimm mein Satellitentelefon. Wenn ich in zehn Minuten nicht zurück bin, rufst du die Polizei und verständigst anschließend Admiral Sandecker. Und außerdem sperrst du Augen und Ohren auf und haust ab, sobald sich irgendwas Verdächtiges tut – und zwar schleunigst. Ist das klar?«
    »Wieso rufen wir nicht gleich die Polizei und melden einen Einbruch?«
    »Weil ich mich erst mal umsehen möchte.«
    »Bist du bewaffnet?«
    Er grinste sie breit an. »Wer nimmt denn in einem Hot Rod eine Knarre mit?« Er beugte sich in den Wagen, klappte das Handschuhfach auf und holte die Taschenlampe heraus. »Die muss genügen.« Dann küsste er sie und verschwand in der Dunkelheit, die das Haus umhüllte.
    Pitt brauchte die Taschenlampe nicht. Die Lichter der Stadt und der Schein der Straßenlaternen waren so hell, dass er den schmalen Steinplattenweg, der hinter das Haus führte, gut erkennen konnte.
    Alles wirkte düster und verlassen, geradezu gespenstisch. Der Garten allerdings war bestens gepflegt und in Schuss gehalten, soweit er das erkennen konnte. Links und rechts ragten hohe, efeuüberwucherte Mauern auf, hinter denen sich die Nachbargrundstücke verbargen.
    Auch dort war alles dunkel und wie ausgestorben, aber vermutlich gönnten sich die Bewohner nur den Schlaf der Gerechten.
    Pitt war sich zu neunundneunzig Prozent sicher, dass das Haus eine Alarmanlage hatte, aber solange keine scharfen Hunde herumliefen, gab er sich keine Mühe, sich anzuschleichen. Er hoffte ja, dass die Diebin und ihre Helfer auftauchen würden. Erst dann musste er sich Gedanken darüber machen, wie er vorgehen wollte. Er kam zur Hintertür und stellte erstaunt fest, dass sie weit offen stand. Zu spät wurde ihm klar, dass die Diebin vorn in das Haus gestürmt war und es auf der Rückseite wieder verlassen hatte. Er rannte zu der Garage, die an eine Gasse angrenzte.
    Plötzlich dröhnte das laute Röhren eines Motorrads durch die nächtliche Stille. Pitt riss die Tür zur Garage auf und stürmte hinein. Das altmodische Doppeltor auf der anderen Seite war nach außen aufgestoßen.
    Eine Gestalt in einem schwarzen Pelzmantel, Lederhose und Stiefeln hatte den Motor der Maschine angeworfen, wollte gerade den Gang einlegen und Gas geben, als Pitt in vollem Lauf auf sie hechtete, auf ihrem Rücken landete, beide Arme um ihren Hals schlang, sich seitlich abrollte und sie mit sich zog.
    Er wusste sofort, dass Loren Recht hatte. Sein Widersacher war weder muskulös noch schwer genug für einen Mann. Pitt landete obenauf, als sie am Betonboden der Garage aufschlugen.
    Das Motorrad kippte um und drehte sich auf dem kreischenden Hinterrad einmal im Kreis, ehe der Motor ausging. In vollem Schwung

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