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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ein hübsches junges Mädchen mit schimmerndem topasfarbenem Haar und leuchtend blauen Augen. »Wie heißt du?«
    »Megan«, sagte sie und blickte ihn ängstlich und mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Atme tief durch und beruhige dich«, sagte er leise. »Ich heiße Dirk, und der stämmige kleine Kerl hier ist mein Freund Al. Wir werden euch sicher nach Hause bringen.«
    Seine Worte beruhigten sie sichtlich, und ihre Miene wirkte nicht mehr furchtsam, sondern nur mehr bang und besorgt.
    Offensichtlich vertraute sie ihm, aber umso mulmiger war Pitt dabei zu Mute, denn er hatte keine Ahnung, was sie erwartete, wenn der Aufzug unten anhielt und die Tür aufging. Sie konnten sich nicht einfach den Weg freischießen, nicht jetzt, wo sie die Frauen dabei hatten.
    Die Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Auf dem Frachtdeck erwarteten sie keine Wachmannschaften mit gezogenen Waffen. »Ich habe keine Ahnung, wie’s weiter geht«, sagte er und blickte auf das Ganglabyrinth.
    Giordino grinste betreten. »Zu schade, dass wir keinen Stadtplan mitgenommen haben.«
    Pitt deutete auf eine Elektrokarre, die vor einer Tür mit der Aufschrift »Schaltraum« stand. »Das ist die Rettung«, sagte er, sprang auf den Fahrersitz und drehte den Zündschlüssel um. Die anderen waren kaum eingestiegen, als er bereits das Gaspedal bis zum Anschlag durchtrat.
    Da ihm sein elektronischer Wegweiser diesmal nichts nützte, fuhr er auf gut Glück los, über die E-Bahn-Gleise hinweg, und stieß prompt auf einen breiten Gang, der zu einer der Laderampen am Pier führte.
    Die Wachmannschaften, die ihm so viel Kopfzerbrechen bereiteten, waren inzwischen angerückt.
    Sie sprangen von ihren Lastwagen, schwärmten am Pier aus und bauten sich mit gezogenen, schussbereiten Waffen rund um die Laderampen auf. Pitts Schätzung nach mussten es mindestens vierhundert Mann sein, ganz zu schweigen von den tausend weiteren, die bereits an Bord des Schiffes waren.
    Augenblicklich erkannte er, in welcher Klemme sie steckten.
    »Festhalten!«, rief er. »Ich fahre zum Aufzug zurück.« Er trat die Bremse durch, riss die Karre herum und fuhr durch den breiten Gang zurück. Giordino blickte zurück, sah aber nichts als Männer in schwarzen Overalls, die wie Ameisen über den Pier wimmelten. »Ich kann es nicht leiden, wenn was nicht läuft«, sagte er mürrisch.
    »Hier kommen wir nie raus.« Pat brach ab und umklammerte ihre Tochter. »Diesmal nicht.«
    Pitt schaute zu Giordino. »Gab’s im Krieg nicht ein altes Lied mit dem Refrain ›Wir haben’s schon mal geschafft, wir schaffen es auch wieder‹?«
    »Der Zweite Weltkrieg war vor meiner Zeit«, sagte Giordino »Aber ich weiß, worauf du hinaus willst.«
    Kurz darauf kamen sie zu dem Aufzug, aber Pitt hielt nicht an. Die Tür war noch offen, und er fuhr hinein, kurz bevor sie zuging. Er drückte den Knopf zu Ebene sechs, zog seinen 45er und winkte Giordino kurz zu, worauf auch der zur Waffe griff.
    Sobald die Tür aufging, sahen sie die drei Möbelpacker vor sich, die sie aus dem Aufzug gedrängt hatten. Immer noch sichtlich verdutzt, schrien sie winkend und wild gestikulierend auf einen Mann in einem gelben Overall ein, der anscheinend einen höheren Posten bekleidete. Als sie Pitt und Giordino sahen, die mit der Karre blindwütig aus dem Aufzug preschten, die Waffen gezogen und im Anschlag, erstarrten die vier Männer und rissen die Hände hoch.
    »Rein in den Aufzug!«, befahl Pitt.
    Die vier Männer standen verständnislos da, bis Giordino den Befehl auf Spanisch wiederholte.
    »Tut mir Leid«, sagte Pitt betreten. »Hab ich im Eifer des Gefechts ganz vergessen.«
    »Es sei dir vergeben«, erwiderte Giordino.
    Anschließend griffen sie auf den bewährten Trick zurück, der sie schon im Verwaltungsgebäude gerettet hatte. Sechs Minuten später waren sie wieder unterwegs und ließen die vier Männer, die mit Klebeband gefesselt und nur mehr in ihrer Unterwäsche am Boden lagen, im Aufzug zurück. Sobald die Tür aufging, stieß Pitt mit der Karre aufs Frachtdeck, hielt an und rannte zurück. Er schickte den Aufzug nach oben, blockierte die Bedienungsknöpfe und sprang hinaus, bevor die Tür zuging.
    Dann folgte er den Wegweisern und fuhr zur E-Bahn.
    Drei von ihnen trugen jetzt die roten Overalls der im Schiff beschäftigten Arbeiter, während der vierte – er – in der gelben Uniform eines Gruppenführers steckte.
    An einer Kreuzung kurz vor der Bahnstation waren bereits Sicherheitskräfte postiert.

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