Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Bein bricht.«
    Giordino legte den Arm um Megan. »Wir springen gemeinsam. Dann hast du ein dickes Fettpolster, auf das du dich fallen lassen kannst.«
    Eine dreiste Lüge. Giordino hatte kein Gramm Fett am Leib.
    Pitt stellte den Temporegler zurück, und der Wagen wurde sofort langsamer. Sobald auf der Geschwindigkeitsanzeige in roten Ziffern die Fünfzehn stand, brüllte er: »Okay, alle raus!«
    Er zögerte kurz und überzeugte sich, dass alle vom Zug gesprungen waren. Dann stellte er den Steuerungscomputer auf hundert Kilometer pro Stunde, rannte zur Tür und setzte sich ebenfalls ab, bevor der Zug auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte. Er traf mit den Füßen voran im weichen Erdreich auf, rollte sich ab und landete mit voller Wucht in einem Hain aus Bonsai-Bäumen, deren verkrüppelte Äste und Stämme umknickten und platt gewalzt wurden. Er rappelte sich auf; das eine Knie schmerzte, aber er konnte es noch voll belasten.
    Giordino kam zu ihm und stützte ihn. Erleichtert stellte er fest, dass Pat und Megan offenbar unversehrt waren. Sie zupften sich bereits die Erdkrumen und Kiefernnadeln aus den Haaren.
    Der Wagen war inzwischen hinter der Kurve verschwunden. Die Treppe, die zum Pier hinabführte, war allenfalls fünfzehn Meter weit entfernt, und nirgendwo standen Posten.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Pat, nachdem sie sich wieder halbwegs gefasst hatte.
    »Bevor wir zu unserer Maschine kommen«, sagte Pitt, »müssen wir noch eine kleine Bootsfahrt unternehmen.«
    Er nahm sie am Arm und zog sie mit sich, während Giordino Megan übernahm. Sie rannten die Gleise entlang, bis sie zu der Treppe kamen, die hinunter zu Pier Nummer eins führte. Wie Pitt vermutet hatte, war Station Z, die zweihundert Meter weiter unmittelbar am Jachthafen lag, von Sicherheitskräften umstellt.
    Dort herrschte allgemeine Verwirrung, als der Zug durch den Bahnhof raste, um die Kurve verschwand und nach Backbord weiterfuhr. Die Wachmänner, die fest davon überzeugt waren, dass sich die vermeintliche Beute noch im Wagen versteckte, nahmen sofort die Verfolgung auf, während der zuständige Sicherheitsdienstleiter den Befehl gab, die Stromversorgung der E-Bahn abzuschalten.
    Pitts Schätzung nach dürfte es etwa sieben Minuten dauern, bis die Wachmänner bei dem liegen gebliebenen Wage n waren und feststellten, dass er leer war. Wenn er und die anderen bis dahin nicht vom Schiff waren, standen sie auf verlorenem Posten.
    Keiner der Arbeiter am Pier achtete auf sie, als sie seelenruhig die Treppe hinunterstiegen. Drei Boote waren zwischen dem ersten und dem zweiten Anlegesteg vertäut, ein kleines, sieben Meter langes Segelboot, ein rund zwölf Meter langer Grand-Banks-Kabinenkreuzer und ein klassisches offenes Boot, gut sechs Meter lang und mit Innenmotor.
    »Steigt auf das große Motorboot«, sagte Pitt und ging locker und lässig über den Anleger.
    »Ich nehme an, wir holen unsere Tauchausrüstung nicht mehr ab«, sagte Giordino.
    »Pat und Megan kriegen wir nicht lebend durch das kalte Wasser. Versuchen wir unser Glück lieber damit.«
    »Das kleine Boot ist schneller«, versetzte Giordino.
    »Stimmt«, gab Pitt zu. »Aber wenn ein schnelles Boot ablegt und davonrast, schöpfen die Wachmannschaften Verdacht. Ein Grand Banks, das gemächlich dahintuckert, fällt bei weitem nicht so auf.«
    Ein Hafenarbeiter spritzte gerade das Deck ab, als Pitt an der Gangway stehen blieb. »Hübsches Boot«, sagte er lächelnd.
    »Hä?« Der Hafenarbeiter schaute ihn verständnislos an.
    Pitt ging über die Gangway und deutete auf das schmucklos-schnittige Grand Banks. »Ein hübsches Boot«, wiederholte er und begab sich kurzerhand ins Cockpit.
    Der Hafenarbeiter kam lauthals zeternd hinter ihm her, doch sobald sie außer Sichtweite der anderen Arbeiter am Pier waren, holte Pitt aus und streckte ihn mit einem kräftigen Kinnhaken nieder. Dann beugte er sich aus der Tür und rief: »Al, wirf die Leinen los. Die Damen begeben sich bitte an Bord.«
    Pitt stand einen Moment lang da und musterte die Instrumente am Armaturenbrett. Er drehte den Zündschlüssel um und drückte auf die beiden Anlasserknöpfe. Tief unten im Maschinenraum sprangen zwei schwere Dieselmotoren an und kamen auf Touren. Er schob das Fenster auf der Steuerbordseite auf und schaute hinaus.
    Giordino hatte die Leinen an Bug und Heck losgemacht und ging gerade an Bord.
    Pitt legte den Rückwärtsgang ein, steuerte das Boot langsam vom Anlegesteg weg und hielt auf das offene

Weitere Kostenlose Bücher