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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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beiden Frauen aufblicken musste.
    Giordino, der seinerseits nur eins zweiundsechzig maß, war der Einzige, dem er in die Augen schauen konnte. Unter Freunden war er eher schweigsam, doch wenn er seine Vorträge hielt, sei es vor Studenten, Führungskräften aus Wirtschaft und Industrie oder hohen Regierungsvertretern, lebte er auf und ging aus sich heraus. In solchen Augenblicken war er sichtlich in seinem Element.
    »Wollen wir uns nicht hinsetzen?«, sagte Pitt und deutete auf die bequemen Ledersessel und Sofas, die mitten im Laderaum des Lasters standen. Sobald sie Platz genommen hatten, brachte ihnen ein Mitarbeiter der Botschaft Kaffee und Sandwiches aus einer kleinen Kombüse hinter dem Führerhaus.
    »Ich habe Loren gebeten mitzukommen«, sagte Sandecker ohne jede Vorrede. »Sie und ihre Mitarbeiter haben Destiny Enterprises unter die Lupe genommen und ein paar hoch interessante Erkenntnisse gewonnen.«
    »Was wir in den letzten zwei Tagen herausgefunden haben, ist ziemlich beunruhigend«, begann Loren. »Still und leise und unter erstaunlicher Geheimhaltung haben die Familie Wolf und Destiny Enterprises all ihre Anteile an nationalen und internationalen Unternehmen verkauft, ihre Finanzierungsgesellschaften aufgelöst, alle Aktien und Anlagen, den gesamten Immobilienbesitz, ja sogar das Mobiliar in ihren Häusern abgestoßen. Sämtliche Bankkonten wurden aufgelöst.
    Alle Wertpapiere wurden veräußert. Stattdessen wurden Milliarden Dollar in Goldbarren angelegt, die man zu einem geheimen Ort transportierte –«
    »Und die jetzt in den Frachträumen ihrer Flotte verstaut sind«, schloss Pitt.
    »Es ist fast so, als ob es die ganze zweihundertköpfige Familie nie gegeben hätte.«
    »Diese Leute sind nicht blöde«, sagte Pitt mit Nachdruck.
    »Ich halte es für unvorstellbar, dass sie sich zu unsinnigen Entscheidungen hinreißen lassen. Also, was ist jetzt mit dem Kometen?«
    »Aus diesem Grund habe ich Tim gebeten mitzukommen«, erklärte Sandecker.
    Friend breitete etliche kleine Papierstapel auf dem Tisch zwischen den Sesseln und Sofas aus. Er nahm den ersten und blätterte ihn durch, bevor er seine Notizen zu Rate zog. »Lassen Sie mich zunächst ein bisschen weiter ausholen, ehe ich darauf eingehe, damit Sie verstehen, worauf sich die Wolfs vorbereiten.
    Ich glaube, ich fange am besten mit dem Kometen an, der etwa um das Jahr siebentausend vor Christus auf der Erde einschlug.
    Glücklicherweise ereignet sich so etwas nicht in regelmäßigen Abständen. Zwar wird die Erde täglich von Himmelskörpern getroffen, doch zumeist handelt es sich dabei um kleine Bruchstücke von Asteroiden, die beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen. Etwa alle hundert Jahre schlägt ein ungefähr fünfzig Meter großer Brocken ein – ein solcher hat beispielsweise den Krater bei Winslow in Arizona geschaffen.
    Ein weiterer, der 1908 über Sibirien niederging, zerbrach vor dem Aufprall, wobei die Trümmer über ein rund zweitausend Quadratkilometer großes Gebiet verstreut wurden. Etwa einmal in einer Million Jahren schlägt ein Asteroid mit einem Durchmesser von rund achthundert Metern ein und setzt dabei gewaltige Energien frei, die der Sprengkraft sämtlicher Atomwaffen auf der Erde entsprechen. Über zweitausend derartige Himmelskörper kreuzen in regelmäßigen Abständen die Erdumlaufbahn.«
    »Keine angenehme Vorstellung«, sagte Pat.
    »Das sollte Ihnen keine schlaflosen Nächte bereiten«, sagte Friend lächelnd. »Die Chancen, durch einen Asteroiden zu Tode zukommen, liegen bei etwa eins zu zwanzigtausend. Wir dürfen dabei jedoch nicht außer Acht lassen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis uns das Glück verlässt.«
    Pitt goss sich eine Tasse Kaffee ein. »Ich nehme an, Sie beziehen sich dabei auf einen richtig gewaltigen Knall.«
    »In der Tat«, sagte Friend und nickte energisch. »Etwa alle hundert Millionen Jahre wird die Erde von einem riesigen Asteroiden oder Kometen getroffen, so zum Beispiel vor fünfundsechzig Millionen Jahren, als ein Asteroid vor Yukatan im Meer einschlug, was zum Aussterben der Dinosaurier führte.
    Er dürfte einen Durchmesser von zehn Kilometern gehabt haben und hinterließ einen hundertachtzig Kilometer breiten Krater.«
    Friend hielt inne und überflog seine Unterlagen, bevor er fortfuhr. »Er war deutlich kleiner als der Komet, der vor neuntausend Jahren einschlug. Unsere Computersimulationen deuten darauf hin, dass er einen Durchmesser von rund fünfzehn Kilometern hatte

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