Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Charles Hapgood hat die Theorie aufgestellt, dass die Erdkruste, die ja nur dreißig bis vierzig Kilometer dick ist und buchstäblich auf dem fließfähigen oberen Mantel schwimmt, sich mit hoher Geschwindigkeit abrupt verschieben kann und dies auch schon getan hat, was zu extremen klimatischen Veränderungen führte. Man bezeichnet dies als Erdkrustenverschiebung, und sie zieht katastrophale Folgen nach sich. Zunächst wurde Hapgood von den anderen Wissenschaftlern, die sich mit der Erforschung der Erde beschäftigten, ausgelacht, doch Einstein war sehr angetan von der Theorie. Unsere Computersimulationen deuten nun darauf hin, dass der beim Kometenimpakt freigesetzte Druck ausreichte, um die Kruste in Bewegung zu versetzen.
    Infolgedessen wurden einige Kontinente und Inseln näher zum Äquator geschoben, andere weiter weg. Die Polgebiete gerieten in wärmere Klimazonen, wobei Trillionen Tonnen Wasser freigesetzt wurden, sodass der Meeresspiegel um rund einhundertzwanzig Meter anstieg. Nur um ein Beispiel zu nennen: Vor dieser Flut konnte man trockenen Fußes von London nach Frankreich gelangen, da es den Ärmelkanal noch nicht gab. Die ganze Welt war aus den Fugen geraten. Nicht mehr Kanada lag am Nordpol, sondern das heutige Polarmeer.
    Sibirien muss sich in unglaublich kurzer Zeit gen Norden verschoben haben, wie gefrorene Laubbäume beweisen und Mammuts, die man im Eis fand und in deren Mägen sich noch unverdaute Nahrung befand, Pflanzen, die heute anderthalbtausend Kilometer weiter südlich vorkommen. Da sich Nordamerika und Europa nach Süden verlagerten, ging die letzte Eiszeit jäh zu Ende. Auch die Antarktis, einstmals zwischen der Südspitze von Afrika und Südamerika gelegen, verschob sich Richtung Süden, rund dreitausend Kilometer von ihrem einstigen Standort weg.«
    »Hatte das auch Auswirkungen auf die Erdumlaufbahn?«, fragte Yeager.
    »Nein, die Erde blieb auf ihrer alten Umlaufbahn. Auch die Erdachse war nicht betroffen. Der Äquator verlagerte sich nicht.
    Die Jahreszeiten kamen und gingen wie eh und je. Nur das Antlitz des Planeten hatte sich verändert.«
    »Das erklärt eine ganze Menge«, sagte Pitt. »Zum Beispiel, warum die Antarktis auf der Karte der Amenes keinen Eispanzer hat.«
    »Und auch ihre Stadt unter dem Eis, die von den Deutschen entdeckt wurde«, sagte Pat. »Dort herrschte vor der Verschiebung ein gemäßigtes Klima.«
    »Was ist mit der Erdachse?«, fragte Giordino. »Könnte die sich auch verlagern?«
    Friend schüttelte den Kopf. »Die Neigung der Erdachse bleibt fast unverändert bei dreiundzwanzig Grad und siebenundzwanzig Minuten, und auch der Äquator verändert sich nicht. Nur die auf dem Mantel treibende Kruste geriete in Bewegung.«
    »Wenn wir vielleicht noch einmal kurz auf den Kometen zurückkommen könnten«, sagte Sandecker. »Vielleicht kannst du Dirks Frage beantworten. Haben die Amenes und die Familie Wolf Recht mit ihrer Voraussage, dass es zu einem katastrophalen Zusammenstoß mit dem Doppelgänger des Kometen kommen wird, der die Erde siebentausend vor Christus getroffen hat?«
    »Könnte ich vielleicht noch eine Tasse Kaffee bekommen?«, fragte Friend.
    »Klar«, sagte Loren, nahm die Kanne, die auf dem Tisch stand, und goss ihm nach.
    Friend trank ein paar Schlucke und setzte die Tasse ab. »Nun denn, bevor ich deine Frage beantworte, Jim, möchte ich kurz das neue Asteroiden- und Kometen-Warnsystem beschreiben, das erst letztes Jahr in Dienst gestellt wurde. Man hat an verschiedenen Punkten der Erde Beobachtungsstationen mit Teleskopen und eigens entwickelten Instrumenten errichtet, die ausdrücklich dazu dienen, Asteroiden und Kometen zu entdecken, deren Umlaufbahn sie in die Nähe der Erde führt.
    Schon jetzt haben die Astronomen, die in diesen Stationen tätig sind, über vierzig Asteroiden ausfindig gemacht, die der Erde irgendwann unangenehm nahe kommen werden. Aber genaue Berechnungen haben ergeben, dass zumindest in den kommenden Jahren alle mit einem beträchtlichen Abstand daran vorbeifliegen werden.«
    »Haben die etwa gewusst, dass der zweite Komet naht«, sagte Loren bestürzt, »und uns die drohende Gefahr verschwiegen?«
    »Nein«, erwiderte Friend. »Zwar sind die Astronomen übereingekommen, Nachrichten von möglichen Zusammenstößen achtundvierzig Stunden lang zurückzuhalten, bis sich anhand der Berechnungen und Computersimulationen eindeutig feststellen lässt, ob ein Einschlag bevorsteht. Erst wenn absolute Gewissheit besteht,

Weitere Kostenlose Bücher