Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Erdkrustenverschiebung käme.«
    »Wie lange würde es Ihrer Schätzung nach dauern, bis es hundert Kilometer weit hinausgedriftet ist?«
    Friend dachte einen Moment lang nach. »Wenn man die Strömungsverhältnisse in diesem Teil der Antarktis in Betracht zieht, nicht mehr als sechsunddreißig Stunden, würde ich sagen.«
    »Und es gibt keinerlei Möglichkeit, dieses Abdriften aufzuhalten?«, fragte Loren.
    »Ich wüsste nicht, wie.« Friend schüttelte den Kopf. »Nein, ich bezweifle, dass man mit tausend Atombomben genügend Eis zum Abschmelzen bringen könnte, um darauf Einfluss zu nehmen. Aber schauen Sie, das ist doch alles reine Theorie. Was sollte denn ein Abdriften des Schelfeises aufs Meer verursachen?«
    Pitt schaute zu Sandecker, der seinen Blick erwiderte. Beiden Männern ging der gleiche Gedanke durch den Kopf, so unvorstellbar er auch sein mochte. Pitt wandte sich an Loren.
    »Wie weit ist dieses nanotechnologische Werk, in dem die Wolfs Mineralien aus dem Meerwasser gewinnen, vom Ross-Schelfeis entfernt?«, fragte er sie.
    Loren riss die Augen auf. »Du glaubst doch nicht etwa…«
    »Wie weit?«, hakte Pitt nach.
    Sie atmete tief durch. »Die Fabrik befindet sich genau am Rand.«
    Pitt wandte sich an Friend. »Wissen Sie in etwa, wie groß das Ross-Schelfeis ist, Doktor?«
    »Es ist riesig«, sagte Friend und breitete die Arme weit aus.
    »Die genauen Ausmaße kann ich Ihnen nicht nennen. Ich weiß nur, dass es die größte Schelfeisfläche der Welt ist.«
    »Lasst mir ein paar Minuten Zeit«, sagte Yeager, der sein Laptop aufklappte und ein paar Tasten drückte. Alle saßen schweigend da und sahen zu, wie Yeager sich in sein Rechnernetz in der NUMA Zentrale einklinkte. Nach ein paar Minuten las er die Daten von seinem Monitor ab. »Geschätzte Gesamtfläche rund fünfhundertfünfzigtausend Quadratkilometer, damit ist es ungefähr so groß wie Texas. Der Umfang beträgt rund zweitausendzweihundert Kilometer, wobei die Peripherie zum Meer hin nicht eingerechnet ist. Die Dicke liegt zwischen dreihundertfünfzig und siebenhundert Metern.
    Eisforscher vergleichen es immer mit einem riesigen Floß.«
    Yeager blickte zu den anderen auf, die ihm gespannt zuhörten.
    »Es gibt natürlich noch eine ganze Menge weiterer Angaben, aber das ist das Wesentliche.«
    »Wie ist denn so was möglich?«, fragte Pat. »Kein Mensch bringt es fertig, dass eine fünfhundertfünfzigtausend Quadratkilometer große Eisfläche abbricht und davontreibt.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, sagte Pitt. »Aber ich gehe jede Wette ein, dass die Familie Wolf das seit drei Generationen geplant und darauf hingearbeitet hat.«
    »Guter Gott«, murmelte Friend. »Das ist unvorstellbar.«
    »Allmählich«, sagte Giordino düster, »fügt sich eins zum andern.«
    »Aber egal, mit welchen Mitteln, die haben vor, das Schelfeis vom Festland zu lösen und dadurch die Erdachse aus dem Lot zu bringen, damit die Taumelbewegung stärker wird, bis es zur Erdkrustenverschiebung und mit ihr zur Verlagerung der Polgebiete kommt. Dann werden die Wolfschen Riesenschiffe die dadurch entstandenen Flutwellen abreiten und raus aufs Meer geschwemmt werden, wo sie eine Weile treiben und ein paar Jahre auf Weltreise gehen, bis sich die Erde wieder beruhigt hat. Sobald sie sich davon überzeugt haben, dass man auf diesem Planeten wieder leben kann, werden sie an Land gehen und eine neue Weltordnung schaffen, das Vierte Reich, begründet auf sieben Milliarden Toten und einer vernichteten Tier- und Pflanzenwelt.«
    Betroffen saßen sie alle in dem Laster. Abscheu und Verzweiflung sprachen aus ihren Mienen. Keiner konnte fassen, dass jemand zu einer derart grauenvollen Tat, einer solchen Unmenschlichkeit fähig sein sollte.
    »Gott steh uns bei«, murmelte Loren.
    Pitt schaute zu Sandecker. »Sie müssen den Präsidenten verständigen.«
    »Ich habe Joe Flynn, seinen wissenschaftlichen Berater und Stabschef, ständig über unsere Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten, aber bislang hat keiner die Gefahr ernst genommen.«
    »Dann sollten sie lieber verdammt schnell noch mal darüber nachdenken«, sagte Giordino.
    »Wir sollten uns lieber überlegen, welche Möglichkeiten wir haben«, sagte Pitt, »und uns einen Schlachtplan ausdenken. Nur noch drei Tage. Viel Zeit bleibt uns nicht, wenn wir verhindern wollen, dass die Wolfs die Welt untergehen lassen.«
36
    Der Pilot zog den Firmenjet der Destiny Enterprises auf die lange, eisige Landebahn herunter und

Weitere Kostenlose Bücher