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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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setzte butterweich und ohne den geringsten Stoß auf. Die Maschine, die letzte, die von der einstmals stattlichen Luftflotte übrig geblieben war, war eine Spezialanfertigung, eine zweistrahlige japanische Dragonfire ohne Kennzeichen oder -ziffern an Rumpf, Tragflächen oder Leitwerk. Sie war weiß lackiert, sodass sie sich kaum von der verschneiten Landschaft abhob, als sie auf eine steile, vereiste Bergwand zurollte.
    Als das Flugzeug nur mehr zweihundert Meter von der Eisklippe entfernt war, öffnete sich die Wand wie von Zauberhand, und dahinter tat sich ein riesiger, grottenartiger Raum auf. Der Pilot nahm das Gas zurück und ließ den Jet mitten in dem Hangar ausrollen, der vor fast sechzig Jahren von Kriegsgefangenen aus dem Berg gehauen worden war. Die Triebwerke heulten kurz auf, dann drehten sich die Turbinen immer langsamer und kamen schließlich zum Stillstand. Die schweren, auf Gummirädern gelagerten Tore schlossen sich hinter der Maschine.
    Zwei weitere Flugzeuge standen in dem Hangar, zwei für militärische Zwecke umgerüstete Airbus A340-300. Der eine konnte zweihundertfünfundneunzig Passagiere und zwanzig Tonnen Gepäck befördern.
    Der andere war eine reine Frachtmaschine. Allerlei Bodenpersonal tummelte sich um die beiden Maschinen, überprüfte die Triebwerke, füllte die Tanks auf und traf die letzten Vorbereitungen für die große Evakuierungsaktion, den Abflug aller Arbeitskräfte zu den Schiffen, die im chilenischen Fjord warteten.
    In dem riesigen Hangar ging es zu wie in einem Bienenstock.
    Kolonnen von Arbeitern, die stumm ihres Weges zogen, höchstens leise miteinander tuschelten, alle in den üblichen kunterbunten Overalls, verluden hunderte von Holzkisten, in denen die Artefakte der Amenes, die im Zweiten Weltkrieg geraubten Kunstschätze und die heiligen Insignien der Nazi-Partei zum Abtransport auf die
Ulrich Wolf
verstaut waren.
    Fünfzig Mann in den schwarzen Uniformen des Sicherheitsdienstes nahmen Haltung an, als Karl Wolf, begleitet von seiner Schwester Elsie, aus der Maschine trat. Er trug eine wattierte Hose und eine dicke, mit Alpakafell gefütterte Wildlederjacke. Elsie hatte eine knielange Pelzjacke an und darunter einen einteiligen Skianzug.
    Der Mann, der für den Abtransport verantwortlich war, erwartete sie am Fuß der Gangway.
    »Lieber Karl, liebe Elsie, welch eine Ehre, euch hier empfangen zu dürfen.«
    »Horst, mein lieber Cousin«, begrüßte ihn Karl. »Die Pflicht ruft. Ich hatte das Gefühl, dass ich persönlich dabei sein sollte, wenn der Weltuntergang eingeläutet wird.«
    »Bald wird die Stunde kommen«, fügte Elsie stolz hinzu.
    »Wie weit seid ihr mit der Evakuierung?«, fragte Karl.
    »Frachtgut und Passagiere werden genau zehn Stunden vor der Katastrophe auf der
Ulrich Wolf
eintreffen«, versicherte ihm Horst.
    Danach traten ihr Bruder Hugo und ihre Schwester Blondi vor und begrüßten sie.
    »Willkommen in Walhalla«, sagte Blondi und umarmte ihn.
    »Ich war zu lange anderweitig beschäftigt«, sagte Karl.
    Hugo, der den Sicherheitsdienst der Familie leitete, deutete auf einen kleinen Elektrowagen, eines von vielen Nutz- und Lastfahrzeugen, die alle mit Batterien betrieben wurden, damit in diesen unterirdischen Kammern keine giftigen Abgase freigesetzt wurden. »Wir bringen euch zur Zentrale. Dort könnt ihr das Ende der Welt selbst miterleben.«
    »Nachdem ich mir eure Wachen vorgenommen habe«, sagte Karl. Er und Elsie schritten die schwarz uniformierten Sicherheitskräfte ab, die stocksteif dastanden, die Gewehre vom Typ Bushmaster M 175 über der Schulter hängend, die P-10 um die Hüfte geschnallt. Ab und zu blieb er stehen und fragte einen Wachmann nach seiner Nationalität und seinen militärischen Erfahrungen. Er nickte zufrieden, als er am Ende der Ehrenformation angelangt war.
    »Lauter tüchtige Männer. Gut gemacht, Hugo. Die sehen so aus, als ob sie mit jedem Zwischenfall fertig werden.«
    »Sie haben den Befehl, auf jeden Unbekannten zu schießen, der auf unser Gelände eindringen will.«
    »Ich hoffe, dass sie sich geschickter anstellen als Erichs Männer auf der Werft.«
    »Bei uns werden solche Fehler nicht vorkommen«, sagte Hugo entschieden. »Das verspreche ich dir, Bruder.«
    »Irgendwelche Hinweise auf einen Angriff von außen?«
    »Nein«, antwortete Blondi. »Unsere Aufklärungseinheit hat im Umkreis von zweihundertfünfzig Kilometern um die Fabrik nichts Verdächtiges entdeckt.«
    Elsie schaute sie an. »Zweihundertfünfzig

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