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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich über die Bordsprechanlage im Frachtraum.
    »Noch zwei Minuten, Major. Sergeant Hendricks, öffnen Sie die Rampe.«
    »Rampe wird geöffnet«, meldete sich Hendricks.
    Nach der Durchsage stand Cleary auf, begab sich zur Backbordseite der Rampe und baute sich vor der Rumpfwand auf, sodass er seine Männer, das rotgrüne Warnlicht und die Rampe im Blick hatte. Er hob den ausgestreckten rechten Arm und beugte ihn, bis seine Hand lotrecht zum Körper stand. Das Zeichen zum Aufstehen.
    Die Männer erhoben sich, überprüften noch einmal die Reißleinen und ihre Ausrüstung und rückten die schweren Rucksäcke zurecht, die sie unter den Fallschirmen am Rücken trugen. Langsam öffnete sich die riesige Rampe, und eisige Außenluft fegte in den Frachtraum.
    Quälend langsam verstrichen die nächsten Sekunden.
    Entschlossen umfassten sie mit ihren Handschuhen die Stahltrossen, an denen sie sich festhalten konnten, wenn die Rampe ganz geöffnet war und der reißende Luftstrom durch die Kabine wirbelte. Sie wirkten in sich gekehrt, trotz der selbstbewussten Blicke, die sie miteinander wechselten, so als nähmen sie ihre Nebenleute in Wirklichkeit gar nicht wahr. Sie wussten genau, was sie erwartete, sobald die Rampe offen war und sie sich in diese unvorstellbare Kälte hinausstürzen mussten.
    Vorn im Cockpit wandte sich Stafford an Brannon. »Ich übernehme jetzt die Maschine. So kann ich den Zeitpunkt besser einschätzen. Sie sind für die Gashebel zuständig.«
    Brannon hob beide Hände. »Zu Ihrer Verfügung, Skipper.«
    »Skipper? Skipper?«, wiederholte Stafford mit gequälter Miene. »Haben Sie denn keinen Funken Hochachtung vor Ihrem Vorgesetzten?«
    Dann schaltete er die Bordsprechanlage ein. »Noch eine Minute, Major.«
    Cleary meldete sich nicht zurück. Musste er auch nicht, denn im nächsten Moment schellte die Alarmglocke. Er gab das nächste Zeichen – ausgestreckter Arm, Handteller nach oben, dann den Ellbogen beugen, bis die Hand den Helm berührte.
    Alle Mann nach hinten, hieß das. Die Ersten traten bis auf drei Schritte zur Rampe vor. Er zog die Schutzbrille herunter, zählte leise die Sekunden bis zum Aussteigen ab. Mit einem Mal hatte er das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte. Die Maschine wurde eindeutig langsamer.
    »Rampe offen und arretiert, Captain«, meldete sich Hendricks bei Stafford.
    Cleary fuhr auf, als er die Stimme des Sergeants hörte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er vergessen hatte, das Kabel zur Bordsprechanlage auszustöpseln.
    Cleary gab den Männern per Handzeichen zu verstehen, dass es noch fünfzehn Sekunden bis zum Ausstieg waren. Wie gebannt schaute er auf das rote Licht. Die fünfundsechzig Männer drängten sich dicht um die Rampe. Sharpsburg hockte sich unmittelbar daneben hin.
    Als das rote Licht erlosch und das grüne anging, deutete Cleary auf die Rampe.
    Im nächsten Moment sprang Captain Sharpsburg aus der Maschine, breitete Arme und Beine aus und verschwand im Nu in den Wolken.
    Sein Trupp folgte ihm auf dem Fuß, und kurz darauf stiegen Jacobs und seine Navy-SEALs aus. Danach war Garnet mit seinen Marines an der Reihe. Als der letzte Marineinfanterist draußen war, sprang Cleary.
    Hendricks und Joaquin standen eine Zeit lang wie gebannt da und starrten hinab auf die dichte weiße Wolkendecke, die sich unter der Luke auftat. Dann meldete sich Hendricks zögerlich, so als könnte er nicht glauben, was er soeben miterlebt hatte, beim Kommandanten.
    »Captain, sie sind raus.«
    Brannon schob sofort die Gashebel nach vorn, bis die Fahrtmesser wieder auf zweihundert Knoten standen – etwa die halbe Reisegeschwindigkeit der C-17. Die Laderampe war inzwischen geschlossen und der Kabinendruck wieder hergestellt. Stafford schaltete auf eine abhörsichere Frequenz um und verständigte das Hauptquartier der amerikanischen Südatlantik-Streitkräfte davon, dass der Absprung wie geplant vonstatten gegangen war. Dann wandte er sich an Brannon.
    »Hoffentlich schaffen sie es«, sagte er leise.
    »Wenn ja, dann nur, weil Sie unsere Fluggeschwindigkeit um vierhundert Kilometer die Stunde gedrosselt haben.«
    »Ich hoffe nur, dass ich sie dabei nicht verraten habe«, sagte Stafford ohne jede Reue. »Aber meiner Meinung nach wären sie mit Sicherheit draufgegangen, wenn ich sie dem vollen Fahrtwind ausgesetzt hätte.«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, sagte Brannon mit düsterer Miene.
    Stafford seufzte, als er den Autopilot wieder einschaltete.
    »Dafür sind wir jetzt nicht mehr

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