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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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geraten, halten wir es nicht für klug, uns während des Einsatzes in ihren Funkverkehr einzuschalten.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten«, sagte Wallace tonlos.
    Niemand erwiderte etwas darauf.
    »Herrgott«, murmelte er nach einer Weile. »Wie sind wir bloß in diesen Schlamassel reingeraten?«
40
    Während er mit rund zweihundert Kilometern pro Stunde aus zehntausendfünfhundert Metern Höhe durch die dichten Wolken raste, breitete Cleary die Arme aus und schaute dorthin, wo er den Boden vermutete, denn einen Horizont konnte er weit und breit nicht erkennen. Er verdrängte jeden Gedanken an die eisige Luft, die ihn umgab, und konzentrierte sich auf die richtige Körperhaltung für den freien Fall.
    Irgendwann musste er sich bei Stafford persönlich dafür bedanken, dass er die Geschwindigkeit des Flugzeuges gedrosselt hatte. Dadurch hatte der Eingreiftrupp geschlossen abspringen und sich formieren können, ohne tausende von Metern hilflos durch die Luft gewirbelt und über etliche Kilometer verstreut zu werden. Ein Angriff mit vereinten Kräften wäre unter diesen Umständen so gut wie unmöglich gewesen.
    Er führte das linke Handgelenk bis auf wenige Zentimeter an seine Schutzbrille, sodass er seinen Höhenmesser vom Typ MA2-30 erkennen konnte. Bereits unter zehntausend Meter. Bei der dünnen Luft in dieser Höhe musste er sich darauf gefasst machen, dass er noch erheblich schneller fallen würde.
    Cleary konzentrierte sich darauf, die Richtung beizubehalten – zum Zeitpunkt des Ausstiegs genau hundertachtzig Grad vom Kurs der C-17 –, während er zugleich den Himmel nach den anderen Männern absuchte. Er kam durch eine dicke Wolkenschicht und spürte, wie Hagelkörner an seine Brust, die Atemmaske und die Schutzbrille prasselten. Rund zehn Meter neben sich sah er in der grauen Suppe etliche helle Lichter blinken.
    Die Lampen, deren Strahl nach hinten gerichtet war, befanden sich oben an den Helmen der Männer. Dadurch sollte verhindert werden, dass die Springer einander beim Öffnen der Schirme ins Gehege kamen.
    Er fragte sich einen Moment lang, ob sie möglicherweise an der falschen Stelle abgesprungen waren. Aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Sie waren unterwegs. Entweder sie waren auf Kurs zur Landezone oder nicht. So oder so. Aber da er Vertrauen in Staffords Navigationskünste hatte, war er einigermaßen zuversichtlich.
    Seit Captain Sharpsburg abgesprungen und er ihm wenige Sekunden später gefolgt war, gab es ohnehin kein Zurück mehr.
    Er blickte nach unten, sah aber niemanden. Dann schaute er wieder auf den Höhenmesser.
    Er näherte sich der 8500-Meter-Marke.
    Laut Einsatzplan sollten die Männer im freien Fall bis auf siebeneinhalbtausend Meter gehen, die Schirme öffnen, sich in der Luft sammeln und zur Landezone gleiten. Kurz vor Erreichen der vorgesehenen Höhe musste jeder mit den Vorbereitungen zum Öffnen des Schirms beginnen. Er musste sich davon überzeugen, dass niemand in seiner Nähe war, sich in der Luft so gerade wie möglich halten und die Reißleine außen an seinem Fallschirmgurt ins Auge fassen. Danach musste er sie ergreifen, ziehen und sich mit einem Blick über die rechte Schulter davon überzeugen, dass der Schirm richtig aufging.
    Und er musste dreihundert Meter vorher damit anfangen, wenn sich der Schirm genau in der richtigen Höhe öffnen sollte.
    In der Ferne konnte er jetzt mehr flackernde Lichter sehen, zehn, vielleicht auch zwölf. Die Wolkendecke wurde allmählich dünner und die Sicht besser, je tiefer er kam. Clearys Höhenmesser stand auf siebentausendneunhundert Meter. Jetzt handelte er nur noch, ohne nachzudenken, so wie er es in jahrelanger Übung gelernt hatte. Cleary reagierte sofort, ging stumm die Anweisungen durch und führte sie aus.
    Nach vorn legen, gucken, zufassen, ziehen, nach oben schauen, noch mal checken, ob er aufgeht.
    Clearys MTZ öffnete sich genau in der richtigen Höhe und bremste ihn in kürzester Zeit von einer Geschwindigkeit von fast zweihundertfünfzig Kilometern pro Stunde auf nahezu Null ab.
    Er hing jetzt unter dem voll entfalteten Dach und trieb im Wind dahin.
    Schlagartig erstarb das Heulen des Windes, so als hätte jemand eine dröhnende Stereoanlage ausgeschaltet. Statisches Knistern drang aus den Kopfhörern in seinem Gentex-Helm, und zum ersten Mal, seit er von der Rampe gesprungen war, konnte er deutlich seine Atemzüge durch die Sauerstoffmaske hören. Er blickte sofort nach oben und

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